Winkler: „Wichtiger denn je, wachsam gegen Ausgrenzung, Terrorismus und Hass zu sein!“
Wien (vida) - Die ÖBB und die Gewerkschaft vida veranstalten auch heuer wieder eine Bildungsreise zu
den Gedenkstätten des Holocaust nach Polen. Die 25 bundesweit jahrgangsbesten Lehrlinge aus elf ÖBB Lehrwerkstätten
aus ganz Österreich sind am Vormittag des 29.06. vom Westbahnhof in Wien mit dem Zug Richtung Polen aufgebrochen.
Sie wurden von Infrastrukturminister Jörg Leichtfried, vida-Vorsitzendem Gottfried Winkler, ÖBB-Vorstandsvorsitzendem
Andreas Matthä und Arbeiterkammer-Präsident Rudi Kaske verabschiedet. In Polen werden sich die Jugendlichen
bis zum 10.07. intensiv mit dem Nazi-Terror und dem Zweiten Weltkrieg auseinandersetzen. Während ihres Aufenthalts
werden sie Gedenkorte und Mahnmale des Nationalsozialismus in Polen, darunter auch das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau,
besuchen. Zudem werden sie Workshops, etwa zu den Themen „Widerstand“ und „Schicksale der Kinder“, absolvieren.
Leichtfried: „Zeichen für eine lebendige Erinnerungskultur“
„Die Holocaust-Mahnmale sind eine bleibende Warnung davor, wozu Hass, Intoleranz und Rassismus führen
können. Wir dürfen dieses schwarze Kapitel unserer Geschichte niemals vergessen und müssen alles
dafür tun, dass nationalsozialistische Ideologien nie wieder einen Platz in unserer Gesellschaft finden. Ich
danke den ÖBB und der Gewerkschaft vida, dass sie mit der Lehrlings-Bildungsreise ein Zeichen für eine
lebendige Erinnerungskultur setzen und den Jugendlichen die Chance geben, die Geschichte vor Ort an den Gedenkstätten
in Polen aufzuarbeiten“, erklärt Infrastrukturminister Jörg Leichtfried.
Winkler: „Extremen Strömungen entgegentreten“
Die Gewerkschaft unterstützt diese Bildungsreisen seit mehr als 20 Jahren. Dem vida-Vorsitzenden Gottfried
Winkler sind derartige Angebote extrem wichtig: „Radikale Ansichten fallen gerade in Zeiten wie diesen leider wieder
viel zu oft auf fruchtbaren Boden. Es gilt entschieden und aktiv gegen Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit
und Antisemitismus aufzutreten. Eine funktionierende Zivilgesellschaft und Zivilcourage von uns allen sind der
Schlüssel, um gegen menschenverachtendes Gedankengut aufzutreten. Deshalb dürfen wir die schrecklichen
Taten der Nazis niemals vergessen und auch nie wieder zulassen.“
Matthä: „Werte einer Demokratie stärken“
ÖBB Vorstandsvorsitzender Andreas Matthä betont ebenfalls die Wichtigkeit der Kooperation: „Bei der Ausbildung
junger Menschen geht es um mehr als nur um das reine Fachwissen. Wir wollen auch Bewusstsein für das Leben
in einer Demokratie und für die hohen Werte der Freiheit, Toleranz und des Miteinanders schaffen. So unfassbar
uns diese Ereignisse von damals erscheinen, so klar sehen wir uns selbst in der Verantwortung, als Ausbildner der
Jugend die Lehren der Geschichte zu vermitteln.“
Kaske: „Vergangenheit nie vergessen“
Unterstützung für die Bildungsreise kommt auch von der Arbeiterkammer. Präsident Rudi Kaske unterstreicht,
„dass junge Menschen die Welt von morgen gestalten werden. Deshalb ist es wichtig, dass sie die Erfahrungen von
gestern kennen. Wer sich mit der Geschichte des Holocaust ernsthaft auseinandersetzt, kann abschätzen, was
Ausgrenzung, Rassismus und Verfolgung bedeuten.“ Dies sei gerade in Zeiten, in denen rechte Propaganda den jungen
Menschen überall im Internet und den sozialen Netzwerken begegnet umso wichtiger. „Die Lehrlinge werden von
den Besuchen in den Gedenkstätten sehr berührt und beeindruckt sein. Und sie werden dies auch mit anderen
jungen Menschen besprechen und so dazu beitragen, dass die schlimmen Erfahrungen im Nationalsozialismus nicht in
Vergessenheit geraten“, so Kaske.
Die Jugendlichen sind mit drei Ausbildnern der ÖBB und dem Bundesvorsitzenden des Bundes sozialdemokratischer
Freiheitskämpfer und Opfer des Faschismus, Herrn Prof. Johannes Schwantner, der schon seit vielen Jahren Bildungsreisen
für Jugendliche zu den Gedenkstätten des Holocaust in Polen organisiert, unterwegs. Gottfried Winkler
dankt nicht nur ihnen für ihre Unterstützung sondern auch Prof. Dipl.-Päd. Günter Hell, Leiter
des ÖBB Lehrlingswesens & Technische Erwachsenenbildung und vida-Bundesgeschäftsführer Bernd
Brandstetter für die organisatorische Unterstützung.
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