Fast 90% der 45.865 Unternehmensneugründungen erfolgten im Dienstleistungsbereich
Wien (statistik austria) - Im Jahr 2014 wurden laut Statistik Austria 45.865 neue Unternehmen in Österreich
gegründet. Gemessen an den insgesamt am Markt aktiven Unternehmen entspricht das einer Neugründungsrate
von 8,1%; gegenüber dem Vorjahr (2013: 8,0%) blieb die Gründungsintensität somit nahezu unverändert.
Pro Neugründung wurden 2014 im Durchschnitt 1,6 Arbeitsplätze geschaffen. Im Produzierenden Bereich (ÖNACE
2008 Abschnitte B–F) wurden pro Neugründung mehr Arbeitsplätze (1,9 Beschäftigte) geschaffen als
im Dienstleistungsbereich (1,5 Beschäftigte). Im gleichen Zeitraum (2014) wurden 39.341 Unternehmen geschlossen
(Schließungsrate: 7,0%); durchschnittlich gingen pro Schließung 1,6 Arbeitsplätze verloren.
Neugründungen des Dienstleistungsbereichs dominieren
88,3% der neu gegründeten Unternehmen stammen aus dem Dienstleistungsbereich (ÖNACE 2008 Abschnitte
G–S), die meisten davon waren im "Gesundheits- und Sozialwesen" (10.983), im "Handel" (7.513)
sowie in den "Freiberuflichen/technischen Dienstleistungen" (6.359) tätig. Die höchste Neugründungsrate
(13,2%) verzeichnete ebenso der Wirtschaftsbereich "Gesundheits- und Sozialwesen" (dazu zählen z.
B. die Branchen "Hauskrankenpflege", "Pflegeheime" oder "Tagesbetreuung von Kindern"),
gefolgt von "Sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen" (11,9%). An dritter und vierter Stelle reihen
sich die Wirtschaftsbereiche "Sonstige Dienstleistungen" (9,6%) und "Information und Kommunikation"
(8,2%) ein. Am niedrigsten war der Anteil neu gegründeter Unternehmen im "Grundstücks- und Wohnungswesen"
(2,9%) und im Bereich "Wasserversorgung und Abfallentsorgung" (4,2%).
Meiste neue Unternehmen werden als Klein- und Kleinstbetriebe gegründet
Drei Viertel (75,1%) der im Berichtsjahr 2014 neu gegründeten Unternehmen waren Einzelunternehmen (34.445).
7.266 (15,8%) Neugründungen erfolgten als Kapitalgesellschaften; weniger häufig wurden neue Unternehmen
in Form von Personengesellschaften und anderen Rechtsformen (4.154 bzw. 9,1%) gegründet. Auch die Verteilung
der Neugründungen nach Beschäftigtengrößenklasse spiegelt die kleinbetriebliche Struktur der
österreichischen Wirtschaft wider: Mehr als drei Viertel der neu gegründeten Unternehmen (80,6%) waren
ohne unselbständig Beschäftigte. 14,8% der Unternehmen hatten im Jahr der Gründung zwischen 1 und
4 unselbständig Beschäftigte; nur 3,1% bzw. 1,4% waren mit zwischen 5 und 9 bzw. mit 10 und mehr unselbständig
Beschäftigten erstmals am Markt aktiv.
Hohe Überlebensraten in der Daseinsvorsorge und im Gesundheits- und Sozialwesen
Die Überlebensraten einer Gründungskohorte sinken von einem Jahr auf das nächste: Von den im
Jahr 2009 neu gegründeten Unternehmen waren ein Jahr später noch 91,0% am Markt tätig. Die zweijährige
Überlebensrate (von 2009 auf 2011) betrug 81,0%; nach drei Jahren waren knapp drei Viertel (72,3%) und nach
vier Jahren 62,2% dieser Unternehmenskohorte noch aktiv. Die fünfjährige Überlebensrate beträgt
nur mehr 56,2%. Nach Wirtschaftsbereichen betrachtet waren die höchsten fünfjährigen Überlebensraten
in der Daseinsvorsorge zu finden, also den Bereichen "Energieversorgung" (77,1%) bzw. "Wasserversorgung
und Abfallentsorgung" (76,1%), gefolgt vom "Grundstücks- und Wohnungswesen" (67,6%) und vom
"Gesundheits- und Sozialwesen" (65,9%).
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