Prettner: Neue Wege in der Versorgung
 chronisch kranker Menschen

 

erstellt am
28. 06. 16
11:00 MEZ

ELISAN-Tagung legt Fokus auf Innovationen in der Gesundheits- und Sozialpolitik
Rotterdam/Klagenfurt (lpd) - Innovationen im Bereich der Sozial- und Gesundheitspolitik standen bei der Tagung des EU-Netzwerks „ELISAN“ (European Local Inclusion and Social Action Network) am 27.06. in Rotterdam auf dem Programm. Mitglieder dieses Netzwerks, das unter anderem bei EU-Projekten miteinander kooperiert, sind die sozialpolitischen Vertreter/-innen der Regionen Europas.

Für Kärnten nahm Sozial- und Gesundheitsreferentin LHSTv.in Beate Prettner, die gleichzeitig als Vizepräsidentin des Netzwerkes fungiert, an der Konferenz teil. „Kärnten führt eine Reihe von EU-Projekten im Sozial- und Gesundheitsbereich durch, um Fördermittel für wichtige zukunftsweisende Initiativen zu lukrieren, die ohne diese Mittel nicht umzusetzen wären“, sagte Prettner.

Zu diesen Projekten gehört unter anderem CONSENSO. „Ziel ist die verstärkte Gesundheitsförderung im ländlichen und Alpenraum, indem sogenannte Familien- und Gemeinde-Schwestern (Family and Community Nurse -FCN) installiert werden, um personalisierte Dienstleistungen für ältere Menschen und ihre Familien in abgelegenen Wohngebieten zu entwickeln und durchzuführen“, führte Prettner aus. Ein weiteres im Oktober startendes Projekt mit dem Titel „HENDEL“ (Health & Digital Health Literacy 4 All) hat zum Inhalt, mit digitalen Hilfsmitteln (zum Beispiel E-Learning-Plattformen oder Apps) die Gesundheitskompetenz der Bevölkerungsgruppe zwischen 40 und 60 Jahren zu steigern, um in Zukunft die Gefahr von kognitiven Einschränkungen zu reduzieren.

Ein fortschrittlicher Weg wird auch mit dem neuen Projekt „HEALTHNET“ beschritten. „Die drei involvierten Regionen Kärnten, Friaul-Julisch Venetien und Veneto begegnen damit den Herausforderungen, denen sich die Gesundheitsversorgungssysteme aufgrund der Alterung der Bevölkerung und der Zunahme von chronischen Erkrankungen stellen müssen“, erläuterte Prettner. Die Koordination zwischen intra- und extramuraler Versorgung soll mit HEALTHNET verbessert und die Gesundheitsdienstleistung aus dem klinischen in den häuslichen Bereich verlagert werden.

„In Zukunft können mit HEALTHNET die medizinischen Daten von Menschen mit chronischen Erkrankungen Web-basiert an die ursprünglichen Betreuerteams im Krankenhaus weitergeleitet werden. Diese entscheiden dann, welche Interventionen notwendig sind. Durchgeführt werden diese Interventionen dann vom Pflegepersonal, das gemeindenah verfügbar ist“, sagte Prettner. „Einerseits geht es darum, teure Krankenhausaufenthalte zu vermeiden und andererseits die Qualität der gemeindenahen und ambulanten Versorgung auf hohem Niveau zu gewährleisten“, fügte sie hinzu. Das Projekt startet am 1. Jänner 2017.

 

 

 

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