JKU: Innovationsoffensive Produktionsforschung

 

erstellt am
11. 07. 16
11:00 MEZ

Linz (jku) - Grund zum Feiern gab es am 08.07. an der Johannes Kepler Universität Linz. Im Beisein des Vizerektors für Forschung Univ.-Prof. Dr. Alexander Egyed, des Landeshauptmann-Stellvertreters Mag. Thomas Stelzer, Dr. Franz Reitbauer und DIin (FH) Bettina Schrenk von Greiner Packaging, Ing. Karl Stöger von SML, des Institutsvorstands Univ.-Prof. Dr. Jürgen Miethlinger, MBA sowie weiterer in- und ausländischer Gäste wurde am Institut für Polymer Extrusion und Compounding eine weltweit einzigartige Coextrusionsanlage im Wert von rund 1,2 Millionen Euro in Betrieb genommen.

Die JKU setzt damit gemeinsam mit ihren PartnerInnen einen weiteren wesentlichen Schritt in der Innovationsoffensive Produktionsforschung an der zukunftsweisenden Schnittstelle von Kunststofftechnik und Industrie 4.0.

Coextrusionsfolienanlage
Die in ihrer Konzeption weltweit einzigartige Coextrusionsfolienanlage wird am Institut für Polymer Extrusion und Compounding (IPEC) für die kooperative Forschung, Produkt- und Prozessentwicklungen und die forschungsgetriebene Lehre verwendet. Die Coextrusionsfolienanlage ist speziell für die Produktion von mehrschichtigen Folien für den Verpackungsbereich und industrielle Anwendungen maßgeschneidert. Viele Anlagenkomponenten sind in ihrer maschinenbaulichen, verfahrenstechnologischen und mechatronischen Ausführung Unikate.

Die geplanten und zum Teil bereits gestarteten F&E-Projekte sind im Bereich
"Produktionstechnologien der Zukunft" positioniert und inkludieren folgende Aspekte:

  • Produktion von neuartigen Barrierefolien für die Verpackungsbranche mit mikro- und nanometerdünnen polymeren Sauerstoffbarriereschichten
  • Verarbeitung von fortschrittlichen Rohstoffen auf synthetischer wie auch auf nachwachsender Basis sowie Polymercompounds zu innovativen Folienverbunden
  • Entwicklung effizienterer Plastifizier- und Direktextrusionstechnologien
  • Entwicklung neuartiger Schmelzefiltersysteme und Realisierung eines 100%- Rezyklat-Managements
  • Produktion von neuartigen hochtemperaturbeständigen Mehrschichtfolien
  • Kognitive und adaptive Anlagenkonzepte (Industrie 4.0)


Mehrere Doktor-, MSc- und BSc-Arbeiten werden rund um diese Forschungsthemen durchgeführt. Damit sollen eine effizientere Ressourcen- und Rohstoffnutzung, effizientere und flexiblere Produktionstechnologien und hochwertigste Produkte erreicht werden.

Die Anlage wurde in etwa zu je einem Drittel vom Land Oberösterreich, der Johannes Kepler Universität Linz und den Industriesponsoren finanziert. Die Forschungsprojekte werden großteils vom Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) und vom Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft (BMWFW) bzw. der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) gefördert oder z.T. vollständig durch die Industrie finanziert.

Transformation von modernsten Werkstoffen in innovative Produkte mittels smarteren Verarbeitungstechnologien
Industrie 4.0 (I4.0) bzw. ,smart production' wird als Schlüsselfaktor für Innovation, Wettbewerbsfähigkeit und nachhaltiges Wirtschaftswachstum gesehen. Mit der neuen Coextrusionsfolienanlage sollen neue Methoden, Prozesse, Technologien, Werkstoffe, Produkte in einer realitätsnahen Produktionsumgebung erforscht, entwickelt, validiert und demonstriert werden.

"Mit dieser Anlage können wir unsere Spitzenstellung im Bereich der Kunststoffverarbeitung und insbesondere auf den Gebieten der Extrusion und ‚smart production' für kooperative Forschung und praxisorientierte Lehre weiter ausbauen", sagt IPEC-Chef Jürgen Miethlinger und führt aus, dass die Vision seines Instituts die Transformation von modernsten Werkstoffen in innovative Produkte mittels smarteren Verarbeitungstechnologien ist, um seine PartnerInnen mit innovativen Lösungen zu unterstützen.

"Die Johannes Kepler Universität verfolgt konsequent das Ziel, eine nationale und internationale Schlüsselposition im Bereich der Produktionsforschung einzunehmen und damit zu unterstützen, dass sich OÖ zu einer I4.0 Modellregion entwickelt und ein einzigartiges Netzwerk in Österreich entsteht", meint auch der Vizerektor für Forschung an der JKU Univ.-Prof. Dr. Alexander Egyed.

LIT als Zukunftshoffnung
Um diesen zukunftsorientierten Weg zu gehen, ist die Bündelung des Know-hows zahlreicher ForscherInnen und Fachbereiche zwingend notwendig. Mit der Gründung des Linz Institute of Technology verfügt die JKU nun über ein international ausgerichtetes Zentrum für technologische Lehre und Forschung in enger Zusammenarbeit mit der Industrie. "Ein wesentlicher Schritt, der die Anstrengungen der JKU gerade im Bereich der Produktionsforschung wesentlich unterstützt", so Egyed.

Dabei legt die JKU den Fokus auf folgende Punkte:

  • Intelligentere Materialien für Produkte und Produktion
  • Intelligentere Produkte und Produktionsprozesse
  • Künftige technologische Voraussetzungen für Produktionssysteme
  • Beherrschung der Komplexität in Produktions- und Kommunikationssystemen
  • Lebenszyklusmanagement von Produkten und Produkt-Ökosystemen
  • Neue und künftige digitale Technologien für Produktionssysteme
  • Komplexitätsmanagement in Produktion und Kommunikationssystemen
  • Produktlebenszyklus-Management und Produkt-Ökosystemen


Damit sollen folgende drei Ebenen signifikant vorangetrieben werden:

  • Forschung & Entwicklung mit und für die heimische Wirtschaft (Großbetriebe und KMU)
  • Demonstration (Transfer/Dissemination)
  • Aus- und Weiterbildung


JKU leistet Pionierarbeit
Das Institut von Prof. Miethlinger ist nicht das einzige, das sich an der JKU massiv mit der nächsten Generation von Produktionsprozessen beschäftigt. Innerhalb der Offensive zur Produkt- und Produktionsforschung gibt es zahlreiche Aktivitäten, über die auch das eben erschienene "Whitebook JKU Production Research" ausführlich informiert.

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.jku.at

 

 

 

 

 

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