LH Kaiser und FH-Vorstand Spanz zogen Bilanz und präsentierten drei neue Studiengänge
– Zielsetzung: Optimale Kooperation zwischen Land, Wirtschaft und FH
Klagenfurt (lpd) - Die FH Kärnten hat sich in ihrem über zwanzigjährigen Bestehen zu einer
einzigartigen Bildungsinstitution entwickelt. Durch laufende Weiterentwicklung der Studiengänge der FH Kärnten
und intensive Zusammenarbeit mit Land, Wirtschaft und Wissenschaft ist FH Studierenden eine zukunftsorientierte
Ausbildung am Puls der Zeit sicher. Zurzeit werden rund 30 Studiengänge in den Bereichen Technik, Gesundheit
und Soziales sowie Wirtschaft angeboten.
Bildungsreferent Landeshauptmann Peter Kaiser und FH-Vorstands-Vorsitzender Siegfried Spanz zogen am 08.07. im
Rahmen einer Pressekonferenz Bilanz und informierten über neue Studiengänge und Zukunftsperspektiven.
Ebenfalls anwesend waren Walter Schneider, Studienbereichsleiter Bauingenieurwesen & Architektur, Eithne Knappitsch,
Programmleiterin Intercultural Management und Dietmar Brodel, Studienbereichsleiter Wirtschaft & Management.
Folgende neue Studiengänge wurden vorgestellt: Nachhaltige Immobilien- und Infrastrukturentwicklung, der Studienzweig
„Intercultural Management“ und der Bachelorstudiengang Verfahrenstechnik. Bei der Immobilien- und Infrastrukturentwicklung
geht es um die Ausbildung von Experten im Querschnittsthema „bauliche Projektentwicklung“, um die nachhaltige Verknüpfung
von Technik und Wirtschaft.
Wie Kaiser sagte, würden die neuen Angebote in die Wirtschaftsstruktur des Landes gut passen und den Absolventen
neue Chancen auf dem Arbeitsmarkt eröffnen. So treffe sich das rein englischsprachig gehaltene „Intercultural
Management“ auch mit dem Leitbild des Landes, das auch auf die Internationalität setze.
Bei der Verfahrenstechnik wird gelehrt, wie aus Rohstoffen mittels chemischer und biologischer Vorgänge ein
Produkt entsteht, Stoffe prozesstechnisch und wirtschaftlich hergestellt werden und Prozessanlagen realisiert werden.
Weiters ergänzte der Landeshauptmann, dass auch ein Ausbildungskonzept für eine Naturschutzfachkraft
am Bau geplant sei.
„Die Fachhochschule ist zu einer fixen Einrichtung geworden, die Kärntens Zukunft mitgestaltet“, sagte Kaiser.
Er teilte mit, dass es an den vier Standorten der FH 2077 Studierende gibt. Im Einzelnen: 402 Studierende am Campus
Feldkirchen, in Spittal 178, in Villach 992 und in Klagenfurt St. Veiterstraße 265 und Primoschgasse 240.
887 Studierende sind den Bereichen Technik, 469 der Wirtschaft & Management sowie 721 Gesundheit & Soziales
zuzuordnen.
Der Landeshauptmann wies auf die sichergestellte Basisfinanzierung (bis 2018) sowie auf die gemeinsam beschlossenen
Leistungs- und Finanzierungsvereinbarungen hin. Insgesamt stelle das Land rund 36 Mio. Euro zur Verfügung,
so Kaiser. Man sei bedacht, Synergien bestmöglich zu nutzen und Doppelgeleisigkeiten zu vermeiden. Im Rahmen
der regelmäßig stattfindenden Hochschulkonferenz werde auch eine bildungspolitische Gesamtschau vorgenommen.
Er wies auch auf die Ausbildung für die gehobenen medizinisch-technischen Dienste hin, die ebenfalls mit rund
17,5 Mio. Euro abgesichert worden sei. Auch die weitere Akademisierung der Pflegekräfte bzw. die damit verbundene
Kooperation mit der Fachhochschule sei aktuell. Der Landeshauptmann dankte auch der Fachhochschule für die
wissenschaftliche Begleitung des Kärntner Integrationsleitbildes, das gegen Ende des Jahres abgeschlossen
und präsentiert wird.
Fachhochschule, Wirtschaft, Sozialbereich und Land würden eng kooperieren und die positive Entwicklung fortsetzen,
so Kaiser. Vor wenigen Jahren habe die Auslastung der FH noch bei 82 Prozent gelegen, nun liege sie bei 92. Er
sehe der Evaluierung der FH im kommenden Jahr mit Spannung entgegen. Viele Indikatoren hätten sich gegenüber
den ersten Jahren der FH verbessert. Er sehe auch künftig große Synergiepotentiale, so Kaiser.
FH-Vorstand Spanz dankte dem Land für die Unterstützung und informierte, dass die FH Kärnten mit
aktuell rund 100 laufenden Forschungsprojekten und einem Projektvolumen von rund 2,6 Mio. Euro zu den aktivsten
FHs im Bereich der angewandten Forschung gehöre. Bei den Forschungsprojekten wird mit circa 160 Kooperationspartnern
aus Wirtschaft, öffentlicher Verwaltung und NGOs sowie 130 wissenschaftlichen Partnern zusammengearbeitet.
Kürzlich ist auch das Institute for Applied Research on Ageing (IARA) am Campus Villach eröffnet worden.
IARA ist ein Forschungszentrum der FH Kärnten mit der Zielsetzung, die Herausforderungen und Potentiale einer
älter werdenden Gesellschaft durch praxisnahe Forschung zu unterstützen. Aufgabe des Zentrums ist es,
die Forschungen zum Altern an der FH Kärnten zu bündeln, zu vernetzen und daraus hervorgehend neue, innovative
Projekte zu beantragen.
Aktuelle, neue Forschungsprojekte der FH sind:
DRONE ZONE - Design of a Web Portal für Safe Drone Mission Planning in Austria. Das Sondierungsprojekt “Drone
Zone Austria” beschäftigt sich mit der Entwicklung eines Webportals zur sicheren Missionsplanung für
unbemannte Luftfahrzeuge (Remotely Piloted Aircraft Systems (RPAS), oft kurz Drohnen genannt). In Österreich
sind alle Drohnen über 250g genehmigungspflichtig. Die erwarteten Ergebnisse werden als Grundlage für
einen umfassenden, internationalen F&E Projektantrag für die Entwicklung eines einheitlichen „Drone Zone
Europe“ Webportals dienen.
Weiters: die MMO-3D Stärkung der F&I in technischen und wirtschaftlichen Schwerpunktbereichen durch grenzübergreifende
Zusammenarbeit relevanter Akteure (Projektpartner Oprema Ravne (Slowenien, Leadpartner), Holzkompetenzzentrum W3C).
Hier geht es um die Entwicklung einer Roboterzelle für das 3D-Drucken von Composite-, Leicht- und Natur-Materialien.
Das strategische Projektziel ist, in vielversprechenden Bereichen des Maschinenbaus und der Robotertechnik die
kompetenten Entwicklungspartner und das vorhandene Wissen im Programmbereich zu vereinen und den Transfer von Technologie
zu verstärken.
Die SMART PRODUCTION (Smart production and service solutions) befasst sich mit dem Ausbau einer Datenbank von innovativen,
produktionsorientierten KMU im Programmgebiet im Bereich der gemeinsamen technologischen Spezialisierungen, welche
im Einklang mit der Ausrichtung der Strategie der intelligenten Spezialisierung stehen, vor allem im Bereich der
„intelligenten Fabriken“( Projektpartner Pomurski Technologie Park (Slowenien), Uni Maribor, FH Campus 02, FH Burgenland,
etc.).
Im Weiterbildungszentrum der FH Kärnten werden aktuell 6 Master-Lehrgänge, 7 Akademische Weiterbildungslehrgänge
und 4 Zertifikatslehrgänge angeboten. Neue Angebote sind: Masterlehrgang Small Hydro Power Sustainable Development
– 4 semestriger englischsprachiger Lehrgang mit 100prozeniger Fernlehre; Masterlehrgang Psychotherapiewissenschaften
– 6 Semester; Akademischer Lehrgang Berufsorientierung und Arbeitsmarkt – 2 Semester; Akademischer Lehrgang Case
Management – 3 Semester; Zertifikatslehrgang Cyber Physical Systems; Zertifikatslehrgang Familienhebamme.
Im vergangen Jahr wurden die Labore im Bereich Gesundheitswissenschaften erweitert. Im Studiengang Radiologietechnologie
wurde das SkillsLab Radiologietechnologie eröffnet. Das in Form einer Röntgenordination in Österreich
einzigartige SkillsLab ermöglicht eine umfassende berufsvorbereitende Praxis während des gesamten Studiums.
Das Labor der Logopädie zählt nunmehr zu den modernsten in Österreich. Mit dem Ausbau des SkillsLab
Audiologie/ Audiometrie mit zwei vollen Ausstattungen für die Überprüfung des Gehörs wird weiterhin
auf dem neuesten Stand der Technik gelehrt. Um die Qualität in der Lehre weiter auszubauen, wird im Oktober
mit dem Aufbau eines Didaktikzentrums gestartet.
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