Burgenland setzt wichtige Zeichen zur Erinnerung an sein jüdisches Erbe
Wien/Frauenkirchen/Eisenstadt (blms) - Der Präsident der israelitischen Kultusgemeinde, Oskar Deutsch,
und der ehemalige Präsident der israelitischen Kultusgemeinde, Dr. Ariel Muzicant, haben am 07.07. gemeinsam
mit Landeshauptmann Hans Niessl den Garten der Erinnerung und den jüdischen Friedhof in Frauenkirchen besucht.
Die Vertreter der israelitischen Kultusgemeinde zeigten sich beeindruckt darüber, welch hohen Stellenwert
im Burgenland die Pflege jüdischer Friedhöfe und der Erinnerung an das jüdische Erbe hat. Dazu trage
auch das persönliche Engagement von Landeshauptmann Hans Niessl bei.
Seit 2010 gibt es das Projekt „Erinnerungszeichen“, welches Landeshauptmann Hans Niessl gemeinsam mit der Israelitischen
Kultusgemeinde ins Leben rufen konnte. Dieses Projekt verbindet die Sanierung und Pflege jüdischer Friedhöfe
– auch in Frauenkirchen – und die Bewusstseinsbildung bei Jugendlichen, indem mit Schulen kooperiert wird.
Aber auch darüber hinaus sei man gefordert, betont der Landeshauptmann, die Erinnerung wach zu halten: die
Erinnerung an eine einst blühende jüdische Kultur im Burgenland ebenso wie die Erinnerung an das grausame
Ende, an die Verfolgung, Vertreibung und Ermordung der Jüdinnen und Juden im Burgenland.“ 1938 wurde auch
die jüdische Gemeinde Frauenkirchen Opfer des Nationalsozialismus. Praktisch alle Jüdinnen und Juden
wurden vertrieben oder mussten fliehen.
„Umso wichtiger ist es, das jüdische Erbe dieses Landes und auch Frauenkirchens nicht in Vergessenheit geraten
zu lassen. Wir haben aufgrund unserer Geschichte eine besondere Verantwortung, die Erinnerung an diese und alle
anderen jüdischen Gemeinden für die kommenden Generationen wach zu halten. Vor allem, wenn es darum geht,
aus der Vergangenheit zu lernen, braucht es diese Erinnerung als Mahnung, damit wir nicht Gefahr laufen, dass sich
die Geschichte wiederholt. Ich bin davon überzeugt, dass wir mit dem „Garten der Erinnerung“ nicht nur ein
Zeichen des Erinnerns an einst lebendige jüdische Kultur und Gemeinde in Frauenkirchen setzen. Es ist auch
ein Zeichen für die Zukunft - ein Ort des Gedenkens, der Bewusstsein bildet und wichtige Werte wie Menschlichkeit
an heutige und künftige Generationen vermittelt. Daher bin ich über den heutigen hochrangigen Besuch
der israelitischen Kultusgemeinde in Frauenkirchen sehr dankbar“, so Landeshauptmann Hans Niessl.
„Der Garten der Erinnerung gibt den Menschen die Möglichkeit, sich mit ihrer Geschichte auseinanderzusetzen.
Dies ist vor allem auch für die junge Generation wichtig, insbesondere angesichts eines steigenden Antisemitismus.
Für das Engagement von Landeshauptmann Niessl, die Erinnerung an die Jüdischen Gemeinden im Burgenland
zu bewahren, spreche ich ihm meine Anerkennung aus“, so IKG-Präsident Oskar Deutsch.
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