"Ich stehe für eine positive Politik, die Mut und Optimismus nährt, anstatt
Ängste zu schüren" – Zuständigkeiten Soziales, Frauen und Gemeinden
Linz (lk) - Im Zuge der Sitzung des Oberösterreichischen Landtags vom 07.07. wurde Birgit Gerstorfer
in einer geheimen Wahl der nominierungsberechtigten sozialdemokratischen Fraktion einstimmig zur Landesrätin
gewählt und im Anschluss von Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer in ihren neuen Funktionen angelobt.
Gerstorfers Zuständigkeitsbereich erstreckt sich auf das Sozial-Ressort (Altenbetreuung, Menschen mit
Beeinträchtigungen, Kinder- und Jugendhilfe, Jugendschutz), die 92 sozialdemokratisch geführten Gemeinden
in Oberösterreich, sowie auf die Agenden des Tierschutzes. Zusätzlich hat Gerstorfer, als einziges weibliches
Mitglied der Oö. Landesregierung, die Zuständigkeit für das Frauen-Ressort eingefordert, welches
ihr heute ebenfalls übertragen wurde.
„Die von mir übernommenen Aufgaben in der Oberösterreichischen Landesregierung geben mir wichtigen Gestaltungs-
und Handlungsspielraum gerade in jenen Bereichen, in denen ich als ehemalige Chefin des Oö. Arbeitsmarktservice
seit vielen Jahren beruflich aktiv war“, so Gerstorfer.
Oberste Priorität hat die Intensivierung des Reformkurses im Sozialressort – ein Weg, den Gerstorfer gemeinsam
mit dem kürzlich für den Dienstantritt ab 1. September 2016 bestellten Leiter der Abteilung Soziales,
dem Verwaltungsexperten Dr. Michael Slapnicka, gehen wird. „Besonders wichtig ist es mir, die Reformschritte auf
möglichst breiter Basis, also unter Einbindung von Fachexpert/innen umzusetzen, aber auch die im Landtag vertretenen
Parteien einzubinden und so in die Verantwortung zu nehmen. Ich erwarte mir, dass in einem so wichtigen Themenfeld
wie der sozialen Absicherung der Oberösterreicher/innen, parteipolitische Abwägungen hinter die Sach-
und Lösungsorientierung zurücktreten. Das ist MEIN Zugang“, so Gerstorfer.
Die Agenden des Sozialressorts sieht Gerstorfer in enger Verwandtschaft zur Arbeitsmarkt- und Beschäftigungspolitik
des Landes, weswegen die ausgewiesene Arbeitsmarktexpertin eine inhaltliche Schwerpunktsetzung auf die Themen der
Beschäftigungspolitik legen wird. „Gerade die Debatten rund um das Thema der Sozialleistungen zeigt klar auf,
dass es manchen sichtlich leichter fällt, Symptome zu bekämpfen, anstatt nach den Ursachen zu suchen
– denn natürlich liegen die Gründe dafür, dass Menschen vermehrt auf die sozialen Sicherungsnetze
angewiesen sind, in einem zunehmend prekären und für manche Gruppen immer schwerer zugänglichen
Arbeitsmarkt. Eine ähnliche These vertrete ich in der Frauenpolitik, wo die konstant steigende Zahl von Teilzeitbeschäftigungsverhältnissen
und fehlenden Kinderbetreuungsplätzen die Arbeitsmarktintegration von Frauen erschweren, weswegen ich auch
frauenpolitisch einen klaren Schwerpunkt auf das Thema Arbeit legen werde“, betont Gerstorfer.
Zum Einstieg in die Aufgaben als Gemeinde-Referentin kündigt Gerstorfer an, noch im Sommer eine landesweite
Vorstellungstour bei den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern der sozialdemokratischen Gemeinden zu
absolvieren. „Dass ich zu den Bürgermeister/innen und Gemeindevertreter/innen fahre und mich vor Ort vorstelle,
ist Ausdruck meiner Wertschätzung für die wichtige Arbeit in der Kommunalpolitik.“
Angaben zur Person
Birgit Gerstorfer, geboren 1963, lebt seit ihrer Kindheit in Alkoven. Gerstorfer ist verheiratet und Mutter zweier
erwachsener Töchter, sowie Großmutter von drei Enkelkindern. Ihre berufliche Laufbahn begann Gerstorfer
nach ihrer HAK-Matura in der freien Wirtschaft. Nach Karenz und Erziehungszeiten stieg Gerstorfer im Jahr 1990
als Teilzeit-Sekretariatskraft in der AMS-Geschäftsstelle Eferding ein, die sie 1995-1999 leitete. Von 1999
bis 2006 war Gerstorfer Leiterin der AMS Geschäftsstelle Wels und danach Stv. Landesgeschäftsführerin
des AMS Oberösterreich, dessen Leitung sie im August 2010 übernahm. Privat schöpft die Tennisbegeisterte
(seit 40 Jahren Mitglied im Tennisverein Alkoven) Energie bei der Pflege ihres Gartens und im Kreis ihrer Familie
in Alkoven.
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