Von jungen Menschen mit Zukunftsperspektive profitieren alle: die Jugendlichen, die Gesellschaft,
die Wirtschaft und der Staat
Wien (bmask) - Die Ausbildungspflicht bis 18 wurde am 06.07. mit den Stimmen von SPÖ, ÖVP und
Grünen im Nationalrat beschlossen. Damit ist sichergestellt, dass in Zukunft alle jungen Menschen in Österreich
eine Ausbildung über dem Pflichtschulabschluss bekommen. Für den verantwortlichen Sozialminister Alois
Stöger eine zentrale arbeitsmarkt- und sozialpolitische Weichenstellung: "Wer keine über den Pflichtschulabschluss
hinausgehende Ausbildung hat, wird dreimal leichter arbeitslos und viermal öfter Hilfsarbeiter. Das wollen
wir nicht akzeptieren. Das neue Gesetz garantiert, dass Jugendliche weiter im Bildungs- und Ausbildungssystem bleiben
und dadurch ihre Karrierechancen spürbar steigen", so Stöger.
Das Risiko arbeitslos zu werden verringert sich bei einer guten Ausbildung um mehr als zwei Drittel von 26 auf
rund acht Prozent. Ab Herbst nächsten Jahres müssen daher alle unter 18-Jährigen nach der Schulpflicht
entweder eine weiterführende Schule, eine betriebliche bzw. überbetriebliche Lehrausbildung, Maßnahmen
der Ausbildungsvorbereitung, wie Produktionsschulen und AMS-Qualifizierungen oder niederschwellige Maßnahmenangebote
im Vorfeld von weiterführender Bildung und Ausbildung absolvieren. Auch in der Frage der Einbeziehung von
AsylwerberInnen wurde ein guter Kompromiss gefunden. So wird das Innenministerium jährlich bis zu 27 Millionen
Euro mehr für Sprach- und Alphabetisierungskurse zur Verfügung stellen.
Im Vollausbau ab 2020 wird das Sozialministerium jährlich rund 60 Millionen Euro für die Ausbildungspflicht
aufbringen. Ein laut Stöger für die Gesellschaft äußerst sinnvoll veranlagtes Geld: "Die
Ausbildungspflicht rechtfertigt sich in jeder Hinsicht. Abgesehen von der großen gesellschaftlichen Verpflichtung,
Jugendliche am Erwerbsleben teilhaben zu lassen, ist auch der wirtschaftliche Vorteil der Maßnahme enorm.
Eurofound 2012 bezifferte den monetären Effekt auf bis zu 3,17 Milliarden Euro pro Jahr. Die Unternehmen profitieren
von besser ausgebildeten Arbeitskräften, die Steuereinnahmen steigen durch nachhaltig qualifizierte Beschäftigung
und die Ausgaben für Arbeitslosigkeit sowie Sozialleistungen fallen weg", so Sozialminister Stöger
abschließend.
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