LH Kaiser: Plan ist wichtig für Polylog - Mut und Querdenken sind gefragt - LR Holub:
MoMaK schafft moderne Mobilitätsmöglichkeiten - In jeder Gemeinde soll Mobilitätsknoten entstehen
Klagenfurt (lpd) - Mit dem „Mobilitäts Masterplan Kärnten 2035“ soll Kärnten ein neues Gesamtverkehrskonzept
bekommen. Der „MoMaK 2035“ wurde am 06.07. vor 270 Gästen aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft
in Pörtschach präsentiert: Seitens des Regierungskollegiums waren Landeshauptmann Peter Kaiser und Verkehrsreferent
LR Rolf Holub vor Ort.
Landeshauptmann Peter Kaiser stellte in der Fragerunde mit Moderator Bernhard Bieche fest, dass in Bezug auf die
Mobilitätsentwicklung in den nächsten Jahren eine Haltung von Nöten sein werde, bei der Mut und
Querdenken gefragt sein werden. „Kärnten ist kritisch. Der Plan ist wichtig für den Polylog. Manches
ist auf Schiene, vieles noch immanent. Neben dem MoMaK hat daher auch die Strategische Landesplanung eine große
Bedeutung. Eines ihrer Ziele wird es sein, die verschiedenen Strategien zu vereinen“, betonte Kaiser
.
Der Landeshauptmann zeigte sich erfreut, dass es im Land den Willen gebe, etwas zu tun, auch wenn nicht alles außer
Streit gestellt sei. „Die Politik und Mobilität sind ein dynamischer Prozess. Auch wenn der Plan auf Grund
diverser demographischer Entwicklungen in den nächsten 20 Jahren noch öfter angepasst wird, ist die Priorisierung
wichtig. Und dafür werden wir Gelder frei machen“, betonte er. Dazu zählen für ihn auch die Pilotprojekte
wie beispielsweise die Alternative Mobilitätsregion Gailtal. „Sie wird mit ihren Mobilitätsknoten für
alle Verbesserungen bringen“, ist sich Kaiser sicher.
„Über 1.000 Kärntnerinnen und Kärntner und zahlreiche Expertinnen und Experten haben am Masterplan
mitgearbeitet. Mit den geplanten Maßnahmen und den vorliegenden Vorschlägen werden wir in den nächsten
Jahren moderne Mobilitätsmöglichkeiten für die Kärntnerinnen und Kärntner schaffen“, betonte
Initiator Verkehrsreferent Rolf Holub in seinem Eingangsstatement.
Der Masterplan sieht eine Anteils-Verdoppelung des Öffentlichen Verkehrs sowie des Radverkehrs in Kärnten
vor. Für dieses Hauptziel wurden sieben Leitprinzipien festgelegt: erreichbar, vernetzt, umweltfreundlich,
sicher, kooperativ, ressourcenschonend & effizient sowie fair & gesund sind die Maßstäbe für
die zukünftige Kärntner Verkehrspolitik.
Mit der landesweiten Errichtung von Mobilitätsknoten soll eine dichte Vernetzung zwischen ländlichem
Raum und Zentralraum sichergestellt werden. In jeder der 132 Kärntner Gemeinden soll zumindest einer dieser
Mobilitätsknoten entstehen, an denen die bestehenden Mobilitätsangebote wie Bahn, Bus, E-Mobilität,
Rad, Car-Sharing, etc. gebündelt werden: „Der ausgedünnte Linienverkehr ist gerade in ländlichen
Regionen nicht die Lösung für eine optimale Versorgung mit Öffentlichen Verkehrsmitteln. Die Bündelung
des Angebots an Mobilitätsknoten und eine dichte Vernetzung der Knoten untereinander ist der bessere Weg.
Bestehende Verkehrsangebote können damit besser aufeinander abgestimmt werden“, erklärte Holub.
Das Angebot von Bus und Bahn werde zudem verbessert und ausgebaut: Die Einführung eines integrierten landesweiten
Taktfahrplans sowie ein verstärkter Ausbau des Stadt- und Regionalbusverkehrs sind ebenso Teile des Masterplans
wie das „ÖBB-Kärnten-Paket“, das wesentliche Verbesserungen an den bestehenden drei S-Bahn-Linien bringt.
Zudem wird mit der S4 ab Dezember 2016 eine neue S-Bahn-Linie zwischen Villach und Hermagor in Betrieb gehen und
eine Reihe an Bahnhöfen modernisiert: „Die regionale Bahninfrastruktur wird mit dem MoMaK weiter ausgebaut.
Die Schiene wird als Rückgrat des Öffentlichen Verkehrs weiter gestärkt“, so Holub.
Auch die Förderung der E-Mobilität ist Teil des Masterplans. E-Schnellladestationen werden ausgebaut,
der landeseigene Fuhrpark zu einem Teil auf E-Autos umgestellt. Die internationale Erreichbarkeit Kärntens,
eine barrierefrei mögliche Nutzung der Öffentlichen Verkehrsmittel sowie umfassende elektronische Informationsmöglichkeiten
über die Verkehrsverbindungen und ein einfaches, elektronisches Ticketing sind weitere Herzstücke des
MoMaK. Auch Maßnahmen zu einer erhöhten Verkehrssicherheit sollen umgesetzt werden: Die Verkehrsinfrastruktur
soll nach Sicherheitskriterien ausgebaut werden, insbesondere an Schulwegen.
Der Masterplan sieht ebenso die Erhaltung des Straßennetzes vor wie einen bedarfsgerechten Um- bzw. Ausbau
von Landesstraßen wie der B100 (Gailtal Bundesstraße), der B317 (Friesacher Straße) oder der
S37.
Eine Tarifvereinheitlichung werde ebenso angestrebt wie die Erarbeitung neuer Ticket-Modelle für den Öffentlichen
Verkehr: „Der MobilitätsMasterplan setzt die Rahmenbedingungen für einen modernen und sich stark verändernden
Mobilitätsbereich. Alternative Mobilitätslösungen bieten nicht nur einen Mehrwert für die Bevölkerung,
sondern sind auch für den Wirtschaftsstandort Kärnten unerlässlich. Last but not least leistet der
MoMaK einen wertvollen Beitrag zu weniger Umweltbelastung und mehr Klimaschutz. Auch davon profitiert Kärnten
als Tourismusstandort, der sich vor allem über eine intakte und wertvolle Umwelt und Natur definiert“, betonte
Holub.
|