Europas größte Seniorenorganisation mit mehr als einer Million Mitgliedern legt
Standpunkte nach dem Referendum der Briten fest
Wien (seniorenbund) - Die 7. Sommerakademie für Senioren-Führungskräfte (1.-3. Juli 2016),
die von der Europäischen Senioren-Union (ESU), dem Österreichischen Seniorenbund und der Politischen
Akademie der ÖVP (PolAk) in Wien organisiert und vom Wilfried Martens Centre for European Studies und der
Europäischen Volkspartei (EVP) gefördert wurde, fand einige Tage nach dem EU-Referendum der Briten statt.
Angesichts der neuen Herausforderungen gab die Generalsammlung der ESU (50 anwesende Delegierte aus 22 Ländern),
Mitglied der Europäischen Volkspartei (EVP) und die größte politische Senioren Organisation Europas,
folgende Stellungnahme ab:
- Wir respektieren das Recht der britischen Wähler, über ihre Zukunft
zu entscheiden, bedauern aber das Resultat der Wahl, einerseits wegen der politischen und wirtschaftlichen Auswirkungen,
die im Vereinigten Königreich folgen werden und andererseits wegen der Herausforderungen, die die britische
Entscheidung sowohl für die EU als auch für die 27 Mitgliedstaaten mit sich bringen wird.
- Wir bitten die politischen Verantwortlichen auf allen Ebenen eindringlich, sich
weiter für das europäische Projekt einzusetzen, die im EU-Vertrag verankerten Grundsätze zu verteidigen
und nationalistischen Tendenzen entgegenzuwirken.
- Europäische Bürger – jung wie alt – haben ein Recht darauf, beim Aufbau
des gemeinsamen Europa mehr einbezogen zu werden. Die EU ist das den heutigen wie auch den künftigen Generationen
schuldig.
- Die Analyse der Ergebnisse des Referendums zeigt erhebliche Unterschiede in Bezug
auf Regionen, Ausbildungsstand und Alter. Die ESU steht für ein Miteinander der Generationen und deshalb bedauern
wir, dass sich zu wenige junge Menschen an der Wahl beteiligt haben. + Die älteren Generationen der Europäer,
die die Grausamkeiten des Kriegs und der Diktatur erlebt haben und selbst aktiv am Wiederaufbau ihrer Gemeinschaften
und am Aufbau moderner Wohlfahrtstaaten mitgewirkt haben, fordern von den europäischen Politikern, ihre Rechte
auf volle Mitbestimmung uneingeschränkt anzuerkennen.
- Die Kluft zwischen den Generationen zu überbrücken, ist eine absolute
Notwendigkeit für unsere Gesellschaft. Wir benötigen Solidarität zwischen den Generationen, um die
weitere Entwicklung einer wirklich sozialen Marktwirtschaft, mehr Arbeitsmöglichkeiten und eine angemessene
soziale Sicherheit zu gewährleisten.
- Die ESU wird weiterhin das europäische Projekt unterstützen und sich
für ihr oberstes Ziel, die Erhaltung des Friedens und der Sicherheit, die Entwicklung eines starken Europas
in einer globalisierten Welt und der Förderung einer besseren Zukunft für alle Generationen einsetzen.
Vermerk: Die Europäische Senioren-Union (ESU), ein amtlicher Verein der EVP zur Vertretung der Interessen
der Senioren innerhalb der politischen Familie repräsentiert, wurde 1995 im Lauf des EVP-Kongresses gegründet,
der in Madrid stattfand. Die ESU ist ein Netz mit 37 Vereinigungen in 27 Ländern, deren Präsidentin An
Hermans ist.
Die ESU widmet sich der Förderung der Rechte der Senioren, ihrer aktiven Bürgerschaft und ihres Engagements
in den europäischen Gesellschaften. Die ESU bezweckt die Vertretung und die Förderung der Rechte der
Senioren und konzentriert sich auf eine Anzahl politischer Bereiche, die sie betreffen: Themen der Antidiskriminierung,
des aktiven Alterns, des Sozialschutzes, der sozialen Einbeziehung, der Gesundheit, der Solidarität zwischen
den Generationen, der Zugänglichkeit,... .
Die ESU stützt sich auf die Erfahrung voriger Generationen sowie auf Offenheit zur Zukunft und soll eine ständige
Brücke zwischen den Generationen sein.
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