6 Monate nach der Zusammenführung dreier Krankenhäuser
Linz (keplerklinikum) - Am 31.12.2015 wurden die drei Krankenhäuser AKh Linz, Landes- Frauen- und Kinderklinik
sowie LNK Wagner-Jauregg zu Österreichs zweitgrößtem Uniklinikum zusammengeführt. Unter der
Marke Kepler Universitätsklinikum läuft ein Reorganisationsprozess, der Veränderungen mit weitreichenden
Auswirkungen mit sich bringt. Nun ergeben interne und externe Befragungen ein Bild, wie es um Bekanntheit, Vertrauen,
Chancen und Risiken aus Sicht der MitarbeiterInnen und der oö. Bevölkerung bestellt ist. Im Sinne größtmöglicher
Transparenz werden die teils erfreulichen, aber auch kritischen Erkenntnisse veröffentlicht.
Gabriele Herber, Biomedizinische Analytikern am Linzer Uniklinikum erforscht im Rahmen ihrer Dissertation an der
JKU den Entwicklungsprozess einer „Organisationalen Identität“ am Kepler Universitätsklinikum. Schließlich
treffen hier mehrere Identitäten aufeinander, jene des AKh, jene der LFKK, jene der LNK WJ und in gewisser
Weise nun auch die Identität der Johannes Kepler Universität. Herber untersucht, ob sich eine dieser
zusammentreffenden „Organisationalen Identitäten“ durchsetzt, eine neue Identität entsteht oder mehrere
Identitäten nebeneinander bestehen bleiben. Ihre Aufgabe sieht sie darin, den Organisationsentwicklungsprozess
am Kepler Uniklinikum zu begleiten und in regelmäßigen Abständen den aktuellen Stand mit wissenschaftlichen
Fragebögen zu erheben. Bei der Längschnittstudie von Gabriele Herber wird dieselbe empirische Studie
zu mehreren Zeitpunkten durchgeführt und die Ergebnisse der einzelnen Untersuchungswellen verglichen, um Unterschiede
in der Wahrnehmung der MitarbeiterInnen zu zeigen.
„Durch diese wissenschaftlich aufbereiteten Vergleiche ist es möglich in zeitlichen Abständen das Stimmungsbild
und die Akzeptanz zu unserem Weiterentwicklungsprozess abzufragen und darauf rechtzeitig zu reagieren sowie notwendige
Maßnahmen zu setzen. Das ist von großem Nutzen für uns und wir sind fest entschlossen, transparent
und ehrlich mit den Untersuchungsergebnissen umzugehen“, meint die Kaufmännisch-organisatorische Geschäftsführerin
des Kepler Uniklinikums Elgin Drda.
Der Medizinische Geschäftsführer des Kepler Uniklinikums Heinz Brock betont: „Die Zusammenführung
der drei Krankenhäuser zu einem Großkrankenhaus, dem Kepler Universitätsklinikum kann nur gelingen,
wenn die breite Unterstützung und Motivation der MitarbeiterInnen gegeben ist. Die Identifikation mit dem
neuen Klinikum, mit seinen Aufgaben und Zielen ist dabei eine Voraussetzung. Wir sind froh, dass wir durch die
wissenschaftliche Arbeit von Frau Herber jetzt auch objektive Daten zur Verfügung haben.“
Die Basiserhebung zum Befragungszeitpunkt 1 im Oktober 2015 war vor der Zusammenführung der Organisationen.
Universitätsprofessor Dr. Johannes Lehner vom Institut für Organisation und Globale Managementstudien
der JKU bestätigt als Betreuer der Dissertation: „Die Ergebnisse dieser Momentaufnahme sind nach den erprobten
Standards wissenschaftlicher Methoden zustande gekommen.“
Neben den Ergebnissen aus der Befragung der MitarbeiterInnen werden auch solche aus einer Befragung der Öffentlichkeit
bekannt gegeben. Geschäftsführer Peter Bruckmüller vom Marktforschungsinstitut Spectra präsentiert
die Ergebnisse einer Feldarbeit im Auftrag des Kepler Universitätsklinikums vom 19. bis 30. April 2016, also
rund 4 Monate nach der Zusammenführung. Ziel der Studie war es, die Bekanntheitssituation des neuen Kepler
Universitätsklinikums vor dem Hintergrund der kürzlich erfolgten Zusammenführung sowie den Status
der richtigen Zuordnung der neuen Standortbezeichnungen zu den „alten“ Namen der drei Häuser zu eruieren.
Es wurden n=500 Oberösterreicher, repräsentativ für die oberösterreichische Bevölkerung
ab 16 Jahre befragt. Die Befragungen wurden in Form von telefonischen (CATI)-Interviews im Rahmen des Spectra OÖ
CATI-Bus von 48 geschulten und durch Supervisor kontrollierten Spectra-Interviewern über das Spectra-eigene
CATI-Studio abgewickelt.
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