Regionaler Außenhandel 2015

 

erstellt am
15. 07. 16
11:00 MEZ

Vorläufige Ergebnisse: stärkste Exportzuwächse in Vorarlberg und Salzburg
Wien (statistik austria) - Vorarlberg und Salzburg verzeichneten im Jahr 2015 mit je +7,2% die stärksten relativen Zuwächse in der Ausfuhr, wie die von Statistik Austria publizierten vorläufigen Ergebnisse zum regionalen Außenhandel zeigen. In absoluten Zahlen erzielte Oberösterreich (+1,77 Mrd. Euro) den dynamischsten Anstieg. Während acht Bundesländer ihre Ausfuhrwerte im Vergleich zur Vorperiode steigern konnten, verzeichnete lediglich Wien (-3,3% bzw. -0,62 Mrd. Euro) Rückgänge.

In der Einfuhr zeigten das Burgenland (-6,7% bzw. -0,18 Mrd. Euro) und Niederösterreich (-4,1% bzw. -0,98 Mrd. Euro) Abnahmen. Alle anderen Bundesländer erzielten im Vergleich zum Vorjahr ein höheres Ergebnis, wobei die größten Zuwachsraten auf Vorarlberg (+6,1%), Tirol (+5,3%) und Oberösterreich (+5,1%) entfielen. Die stärksten absoluten Veränderungen zeigten Wien (+1,27 Mrd. Euro) und Oberösterreich (+1,21 Mrd. Euro).

Wie in der Vorperiode wiesen auch im vorläufigen Berichtsjahr 2015 fünf Bundesländer einen Handelsbilanzüberschuss aus, das heißt, es wurden mehr Waren von diesen Bundesländern aus- als eingeführt. Das höchste Aktivum verbuchte Oberösterreich mit 8,79 Mrd. Euro, gefolgt von der Steiermark mit 6,11 Mrd. Euro. Beide Bundesländer konnten ihr Aktivum im Vergleich zum Vorjahr steigern. Das deutlichste Passivum verzeichnete mit 15,33 Mrd. Euro Wien.

Rund ein Viertel der österreichischen Ausfuhren entfiel auf Oberösterreich
Die Ausfuhren von Waren aus Österreich beliefen sich in der Berichtsperiode auf insgesamt 131,55 Mrd. Euro. Mehr als ein Viertel (33,82 Mrd. Euro bzw. 25,7%) davon entfiel auf Oberösterreich. Niederösterreich war mit 20,50 Mrd. Euro bzw. 15,6% das Bundesland mit den zweithöchsten Ausfuhrwerten, gefolgt von der Steiermark (19,74 Mrd. Euro bzw. 15,0%). Die gesamtösterreichischen Einfuhren von Waren lagen im Jahr 2015 nach vorläufigen Ergebnissen bei 133,00 Mrd. Euro. Mit einem Wert von 33,71 Mrd. Euro hatte Wien den einfuhrseitig höchsten Anteil (25,3%), gefolgt von Oberösterreich (25,02 Mrd. Euro bzw. 18,8%) und Niederösterreich (22,82 Mrd. Euro bzw. 17,2%; siehe Tabelle 1). Gemessen an der Handelsintensität (Summe aus Einfuhren und Ausfuhren) waren Oberösterreich, Wien und Niederösterreich die Bundesländer mit den höchsten Außenhandelswerten.

Burgenland und Vorarlberg mit der stärksten Fünf-Jahres-Entwicklung
Im Vergleich mit dem Jahr 2011 erzielten sowohl einfuhr- als auch ausfuhrseitig das Burgenland (+27,9% in der Einfuhr bzw. +24,6% in der Ausfuhr) und Vorarlberg (+18,6% bzw. +15,8%) die höchsten Steigerungsraten. In absoluten Zahlen entwickelten sich die Einfuhren von Tirol (+1,14 Mrd. Euro) bzw. die Ausfuhren von Oberösterreich (+2,22 Mrd. Euro) am kräftigsten. Während alle neun Bundesländer im Vergleich zum Jahr 2011 ausfuhrseitig zulegen konnten, verzeichneten die Steiermark (-4,1%), Wien (-3,1%) und Niederösterreich (-2,0%) Rückgänge in der Einfuhr.

Maschinen dominieren
Dominierten in den meisten Bundesländern der Außenhandel mit "Maschinen" der Kapitel 84, 85 und 87, überwogen in Tirol die Einfuhren von "organischen chemischen Erzeugnissen" (Kapitel 29) mit einem Anteil von 19,1% und die Ausfuhren von "pharmazeutischen Erzeugnissen" (Kapitel 30) mit einem Anteil von 17,6% am gesamten Außenhandel des Bundeslandes in der jeweiligen Verkehrsrichtung. Den höchsten Anteil eines einzelnen Kapitels am gesamten Handel eines Bundeslandes hatte einfuhrseitig das Kapitel 87 (Zugmaschinen, Kraftwagen und dergleichen) in Salzburg (39,1%) und ausfuhrseitig das Kapitel 84 (Kessel, Maschinen, mechanische Geräte) in Oberösterreich (29,6%).

Wichtigster Handelspartner Deutschland
Wie im Jahr davor war auch 2015 Deutschland für alle neun österreichischen Bundesländer in beiden Verkehrsrichtungen der wertmäßig bedeutendste Handelspartner (siehe Tabelle 3). Einfuhrseitig verzeichnete Kärnten mit +6,2% den größten relativen Zuwachs mit diesem Partnerland, in absoluten Zahlen zeigten Oberösterreich (+0,29 Mrd. Euro) und Kärnten (+0,12 Mrd. Euro) die stärkste Entwicklung. Anteilsmäßig kamen im Jahr 2015 knapp 45% aller oberösterreichischen Einfuhren aus Deutschland; ein Wert der nur von Salzburg (48,3% aller Einfuhren) übertroffen wurde. Zwei Bundesländer verzeichneten Einfuhrrückgänge mit Deutschland (Burgenland -7,8% und Steiermark -2,0%). Ausfuhrseitig war im vorläufigen Gesamtjahr 2015 der Außenhandel von acht Bundesländern mit Bestimmungsland Deutschland höher als in der Vorjahresperiode, lediglich Niederösterreich verzeichnete einen Rückgang von -3,4%. Sowohl den größten absoluten als auch relativen Zuwachs in der Ausfuhr erzielte Oberösterreich (+7,4% bzw. +0,90 Mrd. Euro). Auch Wien (+5,2%) und Vorarlberg (+5,0%) entwickelten sich dynamisch bei den Ausfuhren nach Deutschland.

Sowohl importseitig als auch exportseitig ist bei sieben von neun Bundesländern zumindest ein Land außerhalb der Europäischen Union unter den drei wichtigsten Partnerländern zu finden. Niederösterreich ist das einzige Bundesland, dessen Top-3-Handelspartner in beiden Verkehrsrichtungen ausschließlich aus Mitgliedsländern der Europäischen Union bestehen. Den stärksten absoluten Zuwachs mit einem Land außerhalb der Europäischen Union erzielte in der Einfuhr Wien mit der Schweiz (+0,53 Mrd. Euro) und in der Ausfuhr Oberösterreich mit den Vereinigten Staaten (+0,32 Mrd. Euro).

Detaillierte Ergebnisse bzw. weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie hier >

 

 

 

zurück

 

 

 

 

Die Nachrichten-Rubrik "Österreich, Europa und die Welt"
widmet Ihnen der
Auslandsösterreicher-Weltbund

 

 

 

Kennen Sie schon unser kostenloses Monatsmagazin "Österreich Journal" in vier pdf-Formaten? Die Auswahl finden Sie unter http://www.oesterreichjournal.at