LH Kaiser und LR Benger beim Festivalauftakt – Neo-Intendant Bleck will Kunst einer breiteren
Öffentlichkeit zugänglich machen
Klagenfurt (lpd) - Das Musik- und Kulturfestival Carinthischer Sommer (CS) 2016 wurde am 14.07. im Stift
Ossiach in Anwesenheit von Kulturlandesrat Christian Benger durch Landeshauptmann Peter Kaiser eröffnet. Erstmals
in der Geschichte fand der anschließende musikalische Auftakt zum Festivalreigen am Ossiacher See statt -
mit einer neu komponierten „Carinthischen Wassermusik“, uraufgeführt von Kärntner Chören an den
Ufern, Blasmusikkapellen auf Schiffen und mit tatkräftiger Unterstützung der Freiwilligen Feuerwehren.
Bis Mitte Oktober wird es unter der Leitung von Neo-Intendant Holger Bleck wieder Musik verschiedenster Genres
geben - Klassik und Jazz, Zeitgenössisches, Vertrautes und viel Neues.
Ein Jubiläum stellte Kaiser an den Beginn seiner Eröffnungsrede. Es sei das Jahr 1946 gewesen, an dem
das Stift Ossiach, aufgrund seines schlechten baulichen Zustandes, abgerissen hätte werden sollen. „Es war,
wie meist in solchen Fällen, der Verdienst einiger weniger, dass dieser, aus heutiger Sicht nicht wiedergutzumachende,
Schritt abgewandt werden konnte“, wusste der Landeshauptmann zu berichten. Wenn man die Entwicklung des Carinthischen
Sommers als einen Selbstfindungsprozess bezeichnen wollte, so sei es schließlich auch genau dieses Festival
gewesen, das dem Stift Ossiach schließlich sein Selbst gegeben habe. Vom Vorhaben Blecks, mit dem Carinthischen
Sommer ins Land gehen zu wollen, zeigte sich Kaiser begeistert. Es sehe es als einen Versuch, aus dem bereits Vorhandenen,
dem Vertrauten, Neues zu kreieren, um dann von neuem zu beginnen, das Neue vertraut zu machen. „Ich teile die Überzeugung
des Intendanten, dass Kunst nichts Elitäres ist. Kunst ist für alle da“, betonte Kaiser und freute sich
darüber, dass der Carinthische Sommer die gesellschaftliche Relevanz der Kunst in den Mittelpunkt stelle.
Benger bezeichnete den CS als Aushängeschild Kärntens und als regionalen „Kulturversorger“. Mit Bleck
sei eine neue Ära angebrochen und Benger zeigte sich überzeugt davon, dass die Wirkung die sich der Intendant
und alle Beteiligten von den neuen Wegen erhoffen, auch wirklich erzielt werden könnten. „Mit Holger Bleck
ist der Carinthische Sommer noch ein wenig carinthischer, also kärntnerischer, geworden“, freute sich Benger
und verwies auf die Wertschöpfung die ein solches Festival auch in den Bereichen Wirtschaft und Tourismus
hinterlasse. Als „Carinthischen Traum“ bezeichnete der Kulturlandesrat seinen Wunsch danach, ganz Kärnten
zur Bühne für den Carinthischen Sommer werden zu lassen. Er wünsche dem CS eine dynamische Entwicklung
mit einer Strahlkraft die weit über die Grenzen hinaus reichen möge, und versprach Bleck Unterstützung
in der Umsetzung seiner kreativen Ideen.
Ossiachs Bürgermeister Johann Huber freute sich besonders über das einzigartige Schauspiel der „Wassermusik“
und meinte voll des Lobes: „Holger Bleck setzt damit jetzt schon seine eigenen Akzente.“ Bürgermeister Günther
Albel bezeichnete die Musik als universell – als etwas das jeder verstehe, egal woher er komme, egal welcher Religion
er angehöre. Er sei daher überzeugt: „In Zeiten wie diesen, wo so viele Menschen nach einer neuen Heimat
suchen, braucht es die Musik. Denn sie öffnet verschlossene Tore und öffnet den Blick für das Wesentliche.“
Welche Gemeinsamkeiten es zwischen dem Carinthischen Sommer und dem Paradies gebe, welche Rolle die Emotionen dabei
spielen, und ob Klassik denn tatsächlich elitär sei, versuchte Intendant Bleck in seiner Rede zu erörtern.
„Viel Freude, starke Emotionen und außerordentliche Erfahrungen“, waren die Wünsche, die er abschließend
an sein Publikum richtete. Mit der „Suche nach dem verlorenen Paradies“ setzte sich Festrednerin Sabine Haag, Generaldirektorin
des Kunsthistorischen Museums Wien, auseinander.
CS-Obfrau Walburga Litschauer durfte sich über einen gefüllten Alban Berg Konzertsaal und zahlreiche
Ehrengäste freuen. Unter ihnen waren LT-Präsident Reinhart Rohr, Bischof Alois Schwarz, Superintendentialkuratorin
Heli Thelesklaf, Kathrin Zechner und Karin Bernhard vom ORF, Gerda Fröhlich, Ehrenintendantin des CS sowie
zahlreiche Nationalrats- und Landtagsabgeordente.
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