Inflation verharrt im Juni 2016 bei 0,6%

 

erstellt am
15. 07. 16
11:00 MEZ

Wien (statistik austria) Die Inflationsrate für Juni 2016 belief sich nach Berechnungen von Statistik Austria auf +0,6% (Mai ebenfalls +0,6%). Bewirtungsdienstleistungen erwiesen sich nach wie vor als Hauptpreistreiber, Treibstoffe als Hauptpreisdämpfer, allerdings nicht mehr in der Intensität der vergangenen Monate. Der Indexstand des Verbraucherpreisindex 2015 (VPI 2015) lag für den Monat Juni bei 101,1. Gegenüber dem Vormonat Mai stieg das durchschnittliche Preisniveau um 0,1%.

Teurere Restaurants und Hotels kompensieren billigere Treibstoffe
Der bedeutendste Preistreiber im Jahresabstand war die Ausgabengruppe "Restaurants und Hotels" (durchschnittlich +3,4%; Einfluss: +0,31 Prozentpunkte). Dazu trugen überwiegend teurere Bewirtungsdienstleistungen bei (insgesamt +3,1%; Einfluss: +0,24 Prozentpunkte); Beherbergungsdienstleistungen verteuerten sich um 4,8% (Einfluss: +0,06 Prozentpunkte).

In der Ausgabengruppe "Freizeit und Kultur" (durchschnittlich +1,3%; Einfluss: +0,13 Prozentpunkte) waren Preisanstiege bei Freizeit- und Kulturdienstleistungen (insgesamt +2,0%) sowie bei Pauschalreisen (insgesamt +3,7%) ausschlaggebend.

Für die durchschnittliche Teuerung von 2,8% in der Ausgabengruppe "Gesundheitspflege" (Einfluss: +0,13 Prozentpunkte) waren höhere Preise für ambulante Dienstleistungen (insgesamt +3,6%) hauptverantwortlich.

In der Ausgabengruppe "Wohnung, Wasser, Energie" stiegen die Preise durchschnittlich um 0,6% (Einfluss: +0,11 Prozentpunkte). Wohnungsmieten erhöhten sich um 2,7%, die Instandhaltung von Wohnungen verteuerte sich durchschnittlich um 0,9%. Verbilligungen bei Heizöl (Juni: -16,3%, Mai: -20,6%) dominierten erneut die Preisentwicklung der gesamten Haushaltsenergie (durchschnittlich -2,4%, Gas -2,4%, Fernwärme -1,0%, feste Brennstoffe -0,4%, Strom +1,1%).

Mit durchschnittlich +0,1% war die Ausgabengruppe "Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke" nahezu preisstabil (Einfluss: +0,01 Prozentpunkte). Nahrungsmittel kosteten insgesamt um 0,1% mehr (Brot und Getreideerzeugnisse +1,5%, Fisch +4,7%, Fleisch +0,7%, Obst +1,4%, Gemüse +0,9%; jedoch Milch, Käse und Eier insgesamt -4,0%). Alkoholfreie Getränke wurden um 0,3% teurer.

Eine weiterhin negative Preisdynamik im Jahresvergleich zeigte sich in der Ausgabengruppe "Verkehr" (durchschnittlich -2,7%; Einfluss: -0,33 Prozentpunkte), wobei die Treibstoffe weiter als Hauptpreisdämpfer wirkten (-10,1%; Einfluss: -0,33 Prozentpunkte), jedoch in geringerem Ausmaß als noch im Mai (-11,8%; Einfluss: -0,47 Prozentpunkte). Flugtickets ins Ausland kosteten um 13,6% weniger als vor einem Jahr (Mai -2,0%), Reparaturen privater Verkehrsmittel um 3,9% mehr.

Der durchschnittliche Preisrückgang von 4,7% in der Ausgabengruppe "Nachrichtenübermittlung" (Einfluss: -0,10 Prozentpunkte) spiegelt überwiegend die Anschaffungskosten von Mobiltelefonen wider (durchschnittlich -50,5% im Jahresabstand aufgrund des Wegfalls von einigen Aktivierungsentgelten).

Inflation Juni 2016 gegenüber Mai 2016: +0,1%
Die Ausgabengruppe "Freizeit und Kultur" (durchschnittlich +1,4%; Einfluss: +0,16 Prozentpunkte) erwies sich als Hauptpreistreiber im Monatsabstand. Hauptverantwortlich dafür waren saisonbedingt teurere Pauschalreisen (insgesamt +8,7%).

Hauptpreisdämpfer im Monatsabstand war die Ausgabengruppe "Bekleidung und Schuhe", deren sinkende Preise (durchschnittlich -2,2%; Einfluss: -0,12 Prozentpunkte) den beginnenden Sommerschlussverkauf anzeigen (Bekleidungsartikel -2,6%, Schuhe -1,7%).
Teuerung laut harmonisiertem Verbraucherpreisindex im Juni 2016: +0,6%

Der Indexstand des auf europäischer Ebene harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI 2015) lag im Juni bei 101,04 (Mai 101,04 revidiert). Die harmonisierte Inflationsrate betrug +0,6% und war damit gleich hoch wie jene des VPI. Gewichtungsunterschiede zwischen VPI und HVPI (siehe methodische Informationen) führten im Einzelnen zu unterschiedlichen Veränderungsraten und Einflüssen, die sich jedoch insgesamt ausglichen.

Inflation für täglichen Einkauf höher als jene des VPI, wöchentlicher Einkauf weiter deflationär
Das Preisniveau des Mikrowarenkorbes, der vor allem Nahrungsmittel enthält und den täglichen Einkauf widerspiegelt, erhöhte sich im Jahresabstand um 0,8% (Mai ebenfalls +0,8%). Das Preisniveau des Miniwarenkorbes, der einen wöchentlichen Einkauf abbildet und neben Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch Treibstoffe enthält, veränderte sich im Jahresabstand um -1,2% (Mai -1,9%).

 

 

 

zurück

 

 

 

 

Kennen Sie schon unser kostenloses Monatsmagazin "Österreich Journal" in vier pdf-Formaten? Die Auswahl finden Sie unter http://www.oesterreichjournal.at