Weltraumsommerschule Alpbach findet zum 40. Mal statt – bisher über 4.000 Studierende
und Experten als Teilnehmer
Wien/Alpbach (ffg) - Der Generaldirektor der Europäischen Weltraumagentur ESA, Jan Wörner, und
der Vize-Vorsitzende des ESA-Rats, FFG-Geschäftsführer Klaus Pseiner, haben am 12.07. die 40. Weltraum-Sommerschule
in Alpbach eröffnet. 58 junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus ganz Europa entwickeln in den nächsten
zwei Wochen in enger Zusammenarbeit mit internationalen Experten neue Satellitenmissionen zur Erforschung des globalen
Wasserkreislaufs. Unter ihnen befinden sich auch zehn junge WeltraumexpertInnen aus Österreich.
„Die Weltraumsommerschule ist ein Trainings- und ein Entwicklungslabor zugleich. Sie ist ein in Österreich
und Europa einzigartiges Format, das junge ExpertInnen auf künftige Missionen und Aufgaben vorbereitet. Und,
die Ergebnisse der Sommerschule werden in die Vorbereitung künftiger ESA-Missionen einfließen“, hebt
Klaus Pseiner, der Geschäftsführer der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft FFG
und Vize-Vorsitzender des ESA-Rates, die Bedeutung der Sommerschule hervor. „Wenn junge Menschen aus Europa sich
mit konkreten Forschungsthemen und Fragen beschäftigen und daraus echte Chancen auf Realisierung erwachsen,
dann entsteht ein Mehrwert. Das ist ein Erfolg auf den die mittlerweile traditionelle Weltraumsommerschule und
wir als Forschungsförderer stolz sein dürfen“, betont Henrietta Egerth, Geschäftsführerin der
FFG.
In der Europäischen Weltraumindustrie und -forschung bestehe ein großer Bedarf an hochqualifizierten
Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen, so ESA-Generaldirektor Jan Wörner bei der Eröffnung. „Weltweit gewinnt
die Rolle der Raumfahrt an Bedeutung hinzu. Österreich spielt in diesem Konzert eine tragende Rolle unter
anderem durch herausragende Expertise in der Weltraumwissenschaft, der Satellitenanwendung sowie als Entwickler
von kritischen Technologien“, so Wörner weiter.
Im Rahmen der diesjährigen Sommerschule werden die Studenten neue Satellitenmissionen definieren und ausarbeiten,
um Lücken in der Beobachtung von Quellen, Transportprozessen und Reservoirs des globalen Wasserhaushalts zu
schließen. Vier Teams mit je 15 TeilnehmerInnen aus ganz Europa wetteifern dabei unter fachkundiger Anleitung
um das anspruchsvollste Konzept für eine solche Satellitenmission. Dabei müssen alle Elemente einer möglichen
künftigen Weltraummission berücksichtigt werden, wie die Auswahl der Instrumentierung, die Grundkonstruktion
des Satelliten und seiner Subsysteme, die Berechnung der optimalen Flugbahn sowie die Ermittlung der voraussichtlichen
Missionskosten. Am letzten Tag der Sommerschule werden die Arbeiten der vier Gruppen in einer jeweils einstündigen
Präsentation vorgestellt und von einer Jury erfahrener WeltraumexpertInnen begutachtet.
Die Weltraum-Sommerschule wurde anlässlich ihres 40. Durchganges auch mit dem Hubert Curien-Award der EURISY,
einer internationalen Weltraumvereinigung, ausgezeichnet. Veranstalter der Sommerschule sind die Österreichische
Forschungsförderungsgesellschaft FFG in Zusammenarbeit mit der Europäischen Weltraumorganisation ESA
und ihren Mitgliedsstaaten. Ein traditioneller Partner ist das International Space Science Institute, ISSI. Unterstützt
wird die Sommerschule von Austrospace, der Vereinigung der österreichischen Weltraumindustrie. Bisher haben
rund 4.000 junge ForscherInnen und ExpertInnen teilgenommen, so zählen etwa die heutige Vorstandsvorsitzende
des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt und frühere FWF-Präsidentin, Pascale Ehrenfreund,
oder der deutsche Astronaut Alexander Gerst, der im Jahr 2014 sechs Monate auf der ISS verbrachte, zu den ehemaligen
Studierenden.
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