Sozialminister Stöger gratuliert neuen, staatlich geprüften HalterInnen auf der Vetmeduni
Vienna
Wien (vetmeduni) - Richtig ausgebildete Assistenzhunde unterstützen Menschen mit Behinderung im Alltag.
Seit 2015 garantiert eine verpflichtende Prüfung, dass die vierbeinigen Helfer den hohen Ansprüchen gerecht
werden. Österreich nimmt bei der Umsetzung der entsprechenden Gesetzesnovelle damit eine europäische
Vorreiterrolle ein. Die vom Sozialministerium beauftragte Prüfstelle am Messerli Forschungsinstitut der Vetmeduni
Vienna vergab am 13.07. gemeinsam mit Sozialminister Alois Stöger und Vizerektor Otto Doblhoff-Dier die Zertifikate
an 20 erfolgreiche Teams aus Mensch und Hund.
Eine fundierte Ausbildung ist nicht nur für Menschen wichtig, sondern auch für Assistenzhunde. Sie haben
die große Aufgabe Menschen mit Behinderungen im Alltag verlässlich zur Seite zu stehen. In Österreich
gibt es daher seit 2015 eine verpflichtende Prüfung für HalterInnen von Assistenzhunden. Diese bestätigt,
dass der zukünftige Assistenzhund für seine spezielle Aufgabe gesundheitlich geeignet und sozial verträglich
ist und dass das Team Mensch-Tier gut funktioniert. Sie ist außerdem Voraussetzung für den Eintrag in
den Behindertenpass, Grundlage für Fördergeber und für das offizielle Logo Assistenzhund.
Sozialminister Alois Stöger hat heute gemeinsam mit dem Vizerektor der Veterinärmedizinischen Universität
Wien, Otto Doblhoff-Dier, 20 neuen, erfolgreichen HalterInnen von Assistenzhunden seine Glückwünsche
ausgesprochen und die Zertifikate verliehen. „Jedes Team – Hundehalterin oder Hundehalter und Assistenzhund – hat
ganz besondere Aufgaben zu erfüllen. Je nach Einsatzbereich und persönlichen Bedürfnissen sind die
trainierten Hilfeleistungen sehr unterschiedlich. In jedem Fall sind sie aber für die Menschen von großer,
oft auch sozialer Bedeutung“, so Stöger in seiner Ansprache bei der Verleihung.
Umsetzung der Gesetzesvorgabe europaweit top
Die professionelle Umsetzung der gesetzlichen Vorgaben ist richtungsweisend und verschaffte Österreich sogar
eine Vorreiterrolle in Europa. „Wir bekommen Anfragen aus vielen Ländern, wie man unsere Konzepte der Beurteilung
von Assistenzhunden auch dort effizient umsetzen kann“, sagt Karl Weissenbacher, der Leiter der Prüfstelle
des Messerli Forschungsinstitutes der Vetmeduni Vienna. „Die Ausbildnerinnen und Ausbildner in Österreich
können stolz sein, dass sie eine international wahrgenommene Topleistung für die Ausbildung der Assistenzhunde
liefern.“
Beurteilung wird auch an wissenschaftlichen Faktoren gemessen
Ein wichtiger Aspekt sind dabei die Auswirkungen der Aufgabe auf den eingesetzten Hund. „Die Mensch-Tier-Beziehung
ist sehr vielfältig. Im Mittelpunkt der Vetmeduni Vienna steht die Tiergesundheit und die ist immer im Zusammenhang
mit den Bedürfnissen und dem Wohlbefinden der Tiere zu sehen“, stellt Vizerektor Otto Doblhoff-Dier fest.
Die Prüfstelle führt deshalb auch ein zentrales Register aller Assistenz-und Therapiebegleithunde in
Österreich. Damit lassen sich Auswirkungen des Langzeiteinsatzes auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der
Hunde wissenschaftlich untersuchen.
Das Messerli Forschungsinstitut beschäftigt sich im institutseigenen Clever Dog Lab mit diesen Aspekten. Dort
werden umfassende Studien zum Verhalten und zu den sozialen wie intellektuellen Fähigkeiten von Hunden durchgeführt.
Die Ergebnisse zu den Trainings werden schließlich auch international vorgestellt. Dadurch ist das Institut
gleichermaßen ein Vorreiter auf europäischer Ebene. „Mit den wissenschaftlichen Ergebnissen greifen
wir das Thema noch stichhaltiger auf. Das schärft zusätzlich das europäische Verständnis, wie
wichtig eine fundierte Ausbildung von Assistenzhunden ist“, stellt Weissenbacher fest.
Prüfstelle bildet für unterschiedliche Aspekte aus
Seit der entsprechenden Gesetzesnovelle für das Bundesbehindertengesetz im Jahr 2015 werden Hunde, die Menschen
mit Behinderung unterstützen, als Assistenzhunde bezeichnet. Darunter fallen Blindenführhunde genauso
wie Service- und Signalhunde. Die Servicehunde unterstützen Menschen mit eingeschränkter Mobilität.
Signalhunde haben die wichtige Aufgabe, Menschen mit chronischen Krankheiten wie Diabetes auf drohende Unterzuckerung
oder Gehörlose auf Geräusche aufmerksam zu machen. Die offizielle Prüfstelle am Messerli Forschungsinstitut
der Vetmeduni Vienna wurde im Auftrag des Sozialministeriums speziell als Prüfstelle für Assistenz- und
Therapiebegleithunde eingerichtet.
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