Ein Jahr Agrarlandesrätin Verena Dunst: wichtige Erfolge bei umfassenden Ernteversicherung,
Förderung kleiner Strukturen und innovativer Projekte
Eisenstadt (blms) - Vor einem Jahr übernahm Landesrätin Verena Dunst, zusätzlich zu vielen
anderen Bereichen, die Agenden der Landwirtschaft. „Die Herausforderungen vor denen ich stand, waren groß,
und von mancher Seite schlug mir Skepsis entgegen. Diese ist mittlerweile verflogen“, so Dunst. Grund dafür
sind auch die Erfolge und Fortschritte die in den letzten 12 Monaten erzielt wurden. Einer der größten
Erfolge sei das Schnüren eines dichten Versicherungsnetzes für Landwirte, bilanziert die Agrarlandesrätin:
„Mit der Novellierung des Katastrophenfondsgesetzes und des Hagelversicherungs- Förderungsgesetzes auf Bundesebene
wird nun der Ausbau der bestehenden Versicherungssysteme zu einer umfassenden Ernteversicherung endlich umgesetzt.“
Die Förderung der kleinstrukturierten Landwirtschaft wurde erheblich verbessert, indem die Mindestinvestitionssumme
sowohl bei Schutzmaßnahmen im Obst- und Weinbau als auch im Forstbereich auf 5.000 Euro gesenkt wurde. Auf
Schiene ist die Novellierung des Burgenländischen Jagdgesetzes. Unmittelbar nach der Sommerpause wird mit
den Koalitionsverhandlungen begonnen. Von Erfolg gekrönt war auch der lange Kampf um die nachhaltige Sicherung
des Uhudlers als Wein. In den letzten 12 Monaten habe sie sehr viele Mitstreiter überzeugen und Partner gewinnen
können – sei es unter den Obstbauern, den Winzern den Gemüsebauern oder Interessensvertretern, betont
Dunst. Warum? „Mir geht es um die Landwirtschaft, um faire Preise, gesunde Produkte aus der Region, und nicht um
parteipolitische Farbenspiele.“
„Auf Druck der Länder hat der Ministerrat im Mai die von mir längst geforderte Bezuschussung der Versicherungsprämien
für Witterungsschäden auf Dürre, Sturm und starke oder anhaltende Regenfälle beschlossen. Bis
2020 stellt der Bund 76 Millionen Euro zusätzlich für bäuerliche Versicherungsprämien bereit“,
so Dunst. Die Zusicherung der Bezuschussung der Dürreversicherung seitens des Landes und des Bundes bis 2020
sei ein wichtiger und nachhaltiger Schritt zur Unterstützung der heimischen Bauern. Damit solle den Landwirtinnen
und Landwirten ein Anreiz geboten werden, sich selbst gegen Risiken abzusichern, betont die Agrarlandesrätin.
Bereits 2015 hat das Finanzministerium auf Druck der Länder 5 Millionen Euro aus dem Katastrophenfonds für
Dürreschäden zur Verfügung gestellt.
Probleme bereitet den Landwirten auch der Frost. Auch hier wurden Hilfspakete für betroffene Bauern geschnürt,
erklärt Dunst: „Bereits heuer zahlen wir 465.000 Euro als Prämienzuschuss zur Frostversicherung der Betriebe
zu.“
Alternativen ausloten
Wetterextreme, wie die Dürre im letzten Jahr, werden der Landwirtschaft voraussichtlich auch in Zukunft
zu schaffen machen. Um auf die Wettersituation im Land langfristig eingestellt zu sein und sich optimal an die
geänderten Klimaverhältnisse anpassen zu können, müsse man neue Impulse in der Landwirtschaft
setzen, sagt die Landesrätin. Es gelte nicht nur bereist entstandene Schäden zu ersetzen. „Um sich den
Gegebenheiten der Wetterextreme anpassen zu können, müssen wir uns auch nach Alternativen in der Landwirtschaft
umschauen. Hitze- und dürreresistente Nutzpflanzensorten und verbesserte Anbautechniken können hier helfen.“
Junge für die Landwirtschaft begeistern
Österreichweit werden jedes Jahr im Schnitt 1.400 bäuerliche Betriebe von Hofnachfolgern übernommen.
Um Hofübernahmen zu fördern und junge Menschen für die Landwirtschaft zu begeistern, brauche man
„praxistaugliche Rahmenbedingungen, aber auch die Möglichkeit zur bestmöglichen Beratung sowie laufenden
Fort- und Weiterbildung“, betont Dunst. Dafür gebe es umfangreiche Jungunternehmerförderungen für
Betriebsgründungen und -übernahmen, Investitionsförderungen sowie Förderungen für Weiterbildungsmaßnahmen
die diesen Schritt erleichtern sollen.
Innovative Projekte: mit Drohnen auf Starejagd
Auch die Wissenschaft und Forschung dürfe gerade in der Landwirtschaft nicht zu kurz kommen, so Dunst.
Ein Beispiel dafür sei das innovative Projekt „Winzerfalke“ zur Starvertreibung mittels Drohnen. Das österreichweit
bisher einzigartige Projekt wird in den nächsten Tagen vorgestellt. Um das Projekt zu ermöglichen wurde
in der letzten Sitzung des Landtages das Pflanzenschutzgesetz mit den Stimmen aller Parteien geändert.
Masterplan „Land und Leben“
In Folge des von Landesrätin Duntst ins Leben gerufenen Masterplanes „Land und Leben“ wird derzeit bereits
an 50 unterschiedlichen Projekten gearbeitet. Um die Konkurrenzfähigkeit der burgenländischen Landwirtschaft
zu stärken sollen Qualitätskriterien wie Regionalität, Herkunft und nachhaltige Produktionsweisen
in den Vordergrund rücken. Dunst: „Ziel ist es, diese Besonderheiten der Landwirtschaft und auch von Regionen
herauszustreichen und die bäuerlichen Betriebe beim Ausbau ihrer Qualitätsproduktion zu unterstützen.“
Regional Einkaufen
Um regionalen Produzenten bei der Vermarktung ihrer Produkte zu unterstützen, kündigt Dunst die Etablierung
einer Online-Plattform unter dem Arbeitstitel „Versorgung von Landesunternehmen mit regionalen Produkten“ an. Ein
erstes Treffen zwischen Produzenten qualitativ hochwertiger und regionaler Produkte und Vertretern von Landesunternehmen
beziehungsweise landesnahen Betrieben und ein Workshop mit Interessierten beider Seiten hat bereits stattgefunden.
„Grundsätzlich ist erkennbar, dass von landesnahen Unternehmen und Betrieben bereits sehr viel regional eingekauft
wird, dennoch gibt es Bestrebungen das noch weiter auszubauen“, schließt Dunst.
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