Neuer Beschluss zum Montrealer Protokoll soll globale Erwärmung um 0,5 °C reduzieren
Wien (bmlfuw) - Bei der 3. Außerordentlichen Vertragsstaatenkonferenz in Wien wurden am 24.07. in
den frühen Morgenstunden, die Grundlagen für eine politische Einigung über die nachhaltige Reduktion
klimaschädlicher Gase erzielt. Häufig verwendete Ersatzstoffe für ozonschädigende Chemikalien
sollen in die Liste der durch das „Montrealer Protokoll“ verbotenen Stoffe aufgenommen werden. Diese Stoffe kommen
zum Beispiel als Kühlmittel in Klimaanlagen zum Einsatz und sind oft viel schädlichere Treibhausgase
als Kohlendioxid. Der ausgearbeitete Vertragstext soll auf der 28. Vertragsstaatenkonferenz im Oktober in Kigali
endgültig beschlossen werden. „Diese Entscheidung ist ein Meilenstein für die Verringerung klimaschädlicher
Gase. Gemeinsam können wir die Treibausgase in den nächsten 2 bis 3 Jahrzehnten weltweit um 85 Prozent
reduzieren“, betont Bundesminister Andrä Rupprechter.
Durch den Beschluss wird mit einer Reduktion der globalen Erwärmung um ca. 0,5 °C gerechnet. Bei der Umsetzung
würden alle Instrumente des Montrealer Protokolls zum Einsatz kommen. Das „Montreal Protokoll“ zum Schutz
der Ozonschicht aus dem Jahr 1987 gilt bis heute als erfolgreichstes internationales Umweltübereinkommen.
Es wurde von allen Staaten der Welt angenommen. Auch der neue Beschluss wäre somit für sämtliche
Vertragsparteien bindend.
Das Protokoll sicherte den weltweiten Ausstieg aus der Produktion und Anwendung von Chemikalien, welche durch
FCKW (Fluorierte Chlor-Kohlenwasserstoffe) den Abbau der Ozonschicht verursachten. Die als teilfluorierte Kohlenwasserstoffe
(HFKW) bezeichneten, bisher häufig verwendeten, Ersatzstoffe sind oft tausendfach stärker klimawirksam
als Kohlendioxid. Nun soll auch ihre Verwendung durch das Protokoll untersagt werden.
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