Österreich hat Aufholbedarf bei Bildung, Toleranz und Chancengleichheit, punktet dafür
bei Erneuerbaren Energien
Wien (deloitte) - Ein hohes Bruttoinlandsprodukt pro Kopf ist nicht allein für die hohe Lebensqualität
eines Landes verantwortlich. Soziale und ökologische Aspekte haben einen ebenso wichtigen Einfluss. Das zeigt
der Social Progress Index 2016, der jährlich von der NGO Social Progress Imperative zusammen mit Deloitte
herausgegeben wird. Finnland führt den Index als sozial fortschrittlichstes Land der Welt an, gefolgt von
Kanada und Dänemark. Österreich schafft es wie im Vorjahr auf Rang 13.
Mehr als 133 Länder wurden im Social Progress Index anhand von über 50 sozialen und ökologischen
Faktoren analysiert. Die drei untersuchten Hauptkategorien sind dabei „menschliche Grundbedürfnisse“, „Grundlagen
des Wohlbefindens“ und „Chancen und Möglichkeiten“.
Österreich zählt global gesehen zu den Ländern mit hohem sozialem Fortschritt. Top ist die Alpenrepublik
bei der Befriedigung der „menschlichen Grundbedürfnisse“. Hier schafft es Österreich auf Platz 6. In
dieser Kategorie wird beispielsweise der Zugang zu Trinkwasser und sanitären Anlagen oder die Verfügbarkeit
von leistbarem Wohnraum berücksichtigt. In den beiden anderen Hauptkategorien „Grundlagen des Wohlbefindens“
(Platz 12) und „Chancen und Möglichkeiten“ (Platz 17) kommt Österreich weltweit unter die Top 20.
Aufholbedarf für Österreich bei Bildung, Toleranz und Chancengleichheit
Setzt man den Grad des sozialen Fortschritts mit dem BIP in Bezug, hat Österreich trotz eines respektablen
Gesamtergebnisses Aufholbedarf. „Bereits der Deloitte.Radar hat gezeigt: Österreich muss mehr Mut beweisen,
um wieder in der Topliga der Standorte mitzuspielen. Der Social Progress Index untermauert diesen Befund“, betont
Bernhard Gröhs, Managing Partner von Deloitte Österreich. „In den letzten Monaten hat es in Österreich
viel Initiative und Engagement von privater, unternehmerischer und öffentlicher Seite gegeben. Jetzt müssen
konkrete Schritte zur Umsetzung der Ideen folgen.“
Negative Auswirkungen auf das Abschneiden Österreichs haben vor allem Defizite im Bildungsbereich, teils mangelnde
Toleranz gegenüber Migranten und noch immer unzureichende Chancengleichheit für Frauen. Auch im Gesundheitssektor
gibt es im Vergleich zu anderen Ländern Verbesserungspotenzial. Im Bereich der Erneuerbaren Energien wiederum
nimmt Österreich eine Vorreiterrolle ein.
„Die Hebel für eine Steigerung der Lebensqualität sind Bildung, Integration und Innovation. Österreich
muss in diesen Bereichen eine Musterrolle einnehmen“, so Bernhard Gröhs.
Nordisches Modell ist weltweit weiter führend
Im globalen Vergleich dominieren wieder die nordischen Länder das Ranking des sozialen Fortschritts: 5 der
12 besten Länder stammen aus der nordischen Region, darunter Finnland auf Platz 1 und Dänemark auf Platz
3. Aber auch andere Länder zeigen eine gute Performance: Kanada (Platz 2), Australien (Platz 4) und die Schweiz
(Platz 5) komplettieren die Top 5.
Weltweiter Gesamtscore verbessert sich leicht
Weltweit wird ein Gesamtergebnis von rund 63 von 100 Punkten erreicht, was eine leichte Verbesserung zum Vorjahr
(61 Punkte) bedeutet. Global befindet man sich damit auf dem Niveau von Kirgisistan und der Mongolei. Fasst man
die Ergebnisse aller Nationen zusammen, sind Ernährung und medizinische Grundversorgung sowie der Zugang zu
Basisbildung positiv hervorzuheben. Schlechte Werte bei Toleranz und Inklusion sowie unzureichende Persönlichkeitsrechte
drücken wiederum das Ergebnis. Auch die Umweltverschmutzung wird global zunehmend zu einem Problem. Kritisch
sieht außerdem die Situation der jungen Menschen aus. Fast die Hälfte der unter 25-Jährigen lebt
in Ländern mit geringem oder sehr geringem sozialen Fortschritt – ohne medizinische Grundversorgung, sauberem
Wasser, Sicherheit, persönlicher Freiheit und Toleranz.
Über den Social Progress Index
Der Social Progress Index (SPI) ist eine Ergänzung des BIPs und anderer ökonomischer Indikatoren. Der
SPI bietet weltweit den umfassendsten Rahmen zur Messung von sozialem Fortschritt. Er ist der erste Index, der
sozialen Fortschritt unabhängig vom BIP misst. Der Index zielt darauf ab, Stärken und Schwächen
der gesellschaftlichen Entwicklung aufzudecken sowie Verbesserungspotenziale zu identifizieren. Die Leistung der
Länder wird dabei nicht nur ökonomisch, sondern ganzheitlich beurteilt. Der Social Progress Index wird
jährlich von der NGO Social Progress Imperative in Zusammenarbeit mit Deloitte herausgegeben. Der SPI wurde
2013 erstmals von einem Expertenteam unter der Leitung von Harvard Business School-Professor Michael E. Porter
mit Beteiligung von Deloitte konzipiert.
Deloitte Österreich ist der führende österreichische Anbieter von Professional Services.
Mit 1.200 Mitarbeitern an zehn Standorten betreut Deloitte Unternehmen und Institutionen in den Bereichen Wirtschaftsprüfung,
Steuerberatung, Consulting und Financial Advisory. Kunden profitieren von der exzellenten Betreuung durch Top-Experten
vor Ort sowie tiefgehenden Branchen-Insights der Industry Lines. Deloitte versteht sich als smarter Impulsgeber
für den Wirtschaftsstandort Österreich und bündelt seine breite Expertise, um aktiv an dessen Stärkung
mitzuwirken. Als Arbeitgeber entwickelt sich Deloitte permanent weiter mit dem Anspruch, "Best place to work"
zu sein.
Deloitte bezieht sich auf Deloitte Touche Tohmatsu Limited, eine „UK private company limited by guarantee"
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