Der jährlich vergebene Preis ist eine Kooperation zwischen Kunsthalle Wien, Universität
für angewandte Kunst Wien und Akademie der bildenden Künste Wien.
Wien (kunsthalle) - Zum zweiten Mal wird heuer der Preis der Kunsthalle Wien in Kooperation mit der Universität
für angewandte Kunst Wien und der Akademie der bildenden Künste Wien vergeben. Nicolaus Schafhausen,
Direktor der Kunsthalle Wien, sagt zu dieser für alle drei beteiligten Institutionen wichtigen Zusammenarbeit:
"Die beiden enorm stilprägenden Kunsthochschulen Österreichs stimulieren maßgeblich die Diversität
der jungen Kunstszene. Wir verstehen den Preis der Kunsthalle Wien als point of departure in das komplexe Feld
des Kunstsystems. Ich sehe unsere Aufgabe als Kunsthalle Wien in dieser Kooperation darin, dass wir durch die Vergabe
des Preises und die damit verbundene Ausstellung und Publikation zur internationalen Wahrnehmung der Szene und
ihrer Absolvent/innen beitragen."
Preisträger/innen
Margit Busch (*1964 in D, lebt in Wien) begründet in ihrer Diplomarbeit die künstlerisch-naturphilosophische
Forschungsrichtung Transciency – eine Disziplin, die sich mit Perspektiven, Forschungsmethoden und Repräsentationen
befasst, die durch und über die Wissenschaft hinweg operieren. Dabei entwirft sie simultan "gültige"
Zukunfts- und Vergangenheitsnarrative, unterwandert etablierte wie auch pseudo-wissenschaftliche Darstellungsformen
und verknüpft futuristische Szenarien sowie gesellschaftsrelevante reale Wissenschaftserkenntnisse innerhalb
einer retro-ästhetischen Laborsituation. Margit Busch erhält den Preis für ihr Diplomprojekt "Welcome
to Transciency" an der Universität für angewandte Kunst (Prof. Virgil Widrich, Abteilung Art &
Science).
Gerald Bast, Rektor der Universität für angewandte Kunst Wien, zur Arbeit der diesjährigen Preisträgerin:
"Ich freue mich, dass mit Margit Busch eine hervorragende, kluge und sensibel arbeitende Künstlerin ausgezeichnet
wird. Die Tatsache, dass die Preisträgerin eine Absolventin der erst vor fünf Jahren eingerichteten Studienrichtung
Art & Science ist, unterstreicht die Strategie der Angewandten, interdisziplinäre Forschung und Lehre
zwischen Kunst und Wissenschaft zu forcieren."
Andrej Polukord (*1990 in Vilnius, lebt in Wien und Vilnius) agiert (performt, videografiert, interveniert) vorzugsweise
in Stadt- und Landschaftsräumen, mit und ohne Publikum, und untergräbt in jedem Fall dessen Erwartungshaltungen.
"Das Absurde und die Überraschung spielen eine Hauptrolle im Werk Andrej Polukords; seine Interventionen
im öffentlichen Raum zeugen von einer großen Sensibilität und Beobachtungsgabe, umgesetzt in medial
spezifisch entwickelten Formen", sagt Andrea Braidt, Vizerektorin für Kunst und Forschung der Akademie
der bildenden Künste Wien zur Arbeit des Preisträgers. Ganz in diesem Sinn lieferte er auch keine als
"Werk" ausgeführte und betitelte Diplomarbeit, sondern ein Portfolio mit zahlreichen Foto- und Videodokumentationen,
begleitet von eigenen Texten. So ist auch mit Spannung zu erwarten, was der Künstler im Herbst in der Kunsthalle
Wien zeigen oder aufführen wird. Andrej Polukord studierte an der Akademie bei Prof. Gunter Damisch, Fachbereich
Grafik und druckgrafische Techniken.
Jury
Jury der Universität für angewandte Kunst Wien: Gerald Bast (Rektor Universität für angewandte
Kunst Wien), Nicolaus Schafhausen (Direktor Kunsthalle Wien), Lucas Gehrmann (Kurator Kunsthalle Wien) und Roland
Schöny (Kurator, Autor; externes Jurymitglied).
Jury der Akademie der bildenden Künste Wien: Mona Hahn, Erwin Bohatsch (Professor/innen Akademie der bildenden
Künste Wien), Nicolaus Schafhausen, Lucas Gehrmann und Lorenz "eSeL" Seidler (Kurator, Künstler
und Kommunikator; externes Jurymitglied).
Preis der Kunsthalle Wien
Der Preis umfasst ein Preisgeld von je Euro 3.000, das heuer zu gleichen Teilen von HS art service austria
und Deco Trend GmbH zur Verfügung gestellt wird. Die Arbeiten der Preisträger/innen werden von 16. 11.
2016 - 8. 1. 2017 in einer Ausstellung in der Kunsthalle Wien Karlsplatz gemeinsam präsentiert. Zur Ausstellung
erscheinen zwei Kataloge im Verlag Sternberg Press Berlin mit Texten der Herausgeber und der Jurymitglieder, Künstlergesprächen
sowie einem Abbildungsteil.
Links zu den kooperierenden Institutionen:
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