…und kooperiert mit Bruckner Universität
Opening & Nightline, Große Konzertnacht, Sonic Saturday, Music Monday, OK Night
Linz (stadt) - Ars Electronica zählt zu den bedeutendsten Medienkunstfestivals weltweit. Mit hunderten
Vorträgen und Präsentationen, Ausstellungen, Performances und Interventionen, die mit namhaften PartnerInnen
aus aller Welt umgesetzt werden, unterstreicht sie dies Jahr für Jahr. Große Anziehungskraft hat das
Festival längst auch für Musikfans, denen stets eine ganze Reihe hochklassiger Konzerte, Performances,
Vorträge und Diskussionen geboten werden, die teils in sehr ungewöhnlichen Locations stattfinden. Neben
Beiträgen renommierter MusikerInnen und Soundartists aus aller Welt, wird das Musikprogramm der Ars Electronica
auch von renommierten KünstlerInnen aus Linz und Oberösterreich gestaltet - allen voran Dennis Russell
Davies, Chefdirigent des Bruckner Orchesters Linz, und sein hervorragendes Orchester, die ExpertInnen der Anton
Bruckner Privatuniversität oder Sam Auinger, Soundkünstler aus Linz und seit Jahren Professor an der
Universität der Künste Berlin.
In den Katakomben der POSTCITY - die Große Konzertnacht 2016
Seit der allerersten Großen Konzertnacht 2002 ist der Event untrennbar mit dem Namen Dennis Russell Davies
verbunden. Gerade eben zum Chefdirigent des Brucknerorchesters bestellt, rief Dennis Russell Davies damals gemeinsam
mit Gerfried Stocker ein neues Format ins Leben, das sich dem Aufeinandertreffen klassischer und elektronischer
Musik sowie computergenerierter Visualisierungen verschrieb. Zudem sollte diese "Große Konzertnacht"
nicht in den angestammten Konzertsaal locken, sondern an spektakuläre Locations entführen. Der Plan ging
auf: Seit 2002 ist die Große Konzertnacht ein Highlight jedes Ars Electronica Festival. Ihre Attraktivität
und Einzigartigkeit verdankt sie der Offenheit, der Experimentierfreudigkeit und Begeisterungsfähigkeit von
Dennis Russell Davies und seinem Orchester. Auch heuer verspricht die Konzertnacht etwas Besonderes zu werden:
Schauplatz des Events wird die riesige Gleishalle des stillgelegten Post- und Paketverteilzentrums. Dort, wo vor
wenigen Jahren noch ein Waggon nach dem anderen einfuhr und Pakete anlieferte, werden am Abend des 11. September
2016 Orchester und Publikum Platz nehmen:
Auftakt mit Dennis Russell Davies und dem Bruckner Orchester
Eingerahmt von der Industriearchitektur der POSTCITY wird das von Dennis Russell Davies dirigierte Bruckner
Orchester zunächst das Bläserstück der oberösterreichischen Komponistin Simone Zaunmairs La
Lucha aufführen, bei dem sich alles um Eifersucht und den Kampf zweier Machos um die Gunst einer Frau dreht.
Danach steht mit "Rendez-vous avec Claude" das Ensemblestück des Linzer Komponisten, Pianisten,
Jazzers und Theater-Kapellmeisters Marc Reibel auf dem Programm. Das Stück verbindet den Stil von Claude Debussy
mit Elementen aus Jazz, Rock und Funk und ist eine musikalische Zeitreise durch die 1970er und 80er Jahre, in deren
Verlauf das Thema des Stücks immer wieder neu beleuchtet wird. Dazwischen eingebettet sind instrumentale Solo-Improvisationsteile.
Gezählt, gewogen und für zu leicht befunden - FM Einheit versetzt die Paketrutschen in Schwingung
Der nächste Programmpunkt führt das Publikum aus der Gleishalle zu den eindrucksvollen, 13 Meter
hohen, in sich gewundenen Paketrutschen der POSTCITY: FM Einheit, Musiker, Komponist und Soundkünstler, versetzt
diese Rutschen in Schwingung und zitiert dabei das Dröhnen, Rauschen und Tosen, das die riesige Anlangen der
POSTCITY jahrelang erfüllte. Als rund um die Uhr Millionen Pakete hier ankamen, abgeladen und aufgenommen
wurden, über tausende Meter Förderbänder liefen, Paketrutschen hinuntersausten, bis zu den Laderampen,
wo das Gebäude sie neu sortiert wieder freigab. FM Einheits Soundperformance inszeniert diese Logistik und
Massenabfertigung als Sinnbild einer Gesellschaft, die sich im Konsumrausch befindet: "Das Ergebnis dieses
Rausches spucken die Paketrutschen aus und jeder für sich selbst kann zählen und wiegen - und es für
zu leicht befinden?"
Maurice Ravels "Ma mére l´oye", Igor Strawinskys "Le Sacre du Printemps"
- Brucknerorchester die Zweite
Nach FM Einheit, setzen Dennis Russell Davies und das Bruckner Orchester wieder in der Gleishalle fort. Auf
dem Programm stehen nun Maurice Ravels "Ma mére l´oye" und Igor Strawinskys "Le Sacre
du Printemps". Dazu werden auf insgesamt 60 Meter langen Projektionswänden, die sich auf sieben verschiedene
Positionen hinter und neben dem Orchester aufteilen, abstrakte Bildwelten in Szene gesetzt. Wesentlichen Einfluss
auf die poetischen Bilder haben die Klangfarben der Musik und das Orchester. Sämtliche Bewegungen und die
Schatten der MusikerInnen werden mit einem Trackingsystem eingefangen und von einer eigens programmierten Software
in abstrakte Bilder übersetzt. Entwickelt wurde die komplexe Visualisierung vom Ars Electronica Futurelab.
Die Alchemie des Lichts - Arotin & Serghei widmen sich Alexander Scriabins radikale Zukunftsvision Arotin
& Serghei richten ihren Fokus auf der Alchemie des Lichts bzw. der Lichtimpulse in und hinter digitalen Bildern.
Für die Große Konzertnacht 2016 entwickeln sie eine Echt-Zeit-Installation und Performance, die von
Alexander Scriabins (1872-1915) radikalem Konzept eines fiktiven Licht-Pianos und damit generierten Hexachords
inspiriert ist. Gemeinsam mit dem russischen Pianisten und Scriabin-Experten Mikhail Rudy setzen Arotin & Serghei
diese Zukunftsvision akustisch und visuell in Szene.
Audiovisual Show von AFG
AGF ist Komponistin, Musikerin, Sound Künstlerin, Poetin und Kuratorin. Im Rahmen der Großen Konzertnacht
2016 gestaltet sie eine audiovisuelle Show in der Gleishalle.
Der Raum als Instrument - tam tam machen die Topografie der Gleishalle hörbar
In der Gleishalle setzen nun Sam Auinger und Hannes Strobl fort. Ersterer ist ein Linzer Soundkünstler und
lehrt derzeit an der Universität der Künste Berlin, zweiterer stammt aus Innsbruck, ist Bassist und Komponist,
beide zusammen bilden das Künstlerkollektiv tam tam, das sich vor allem mit dem Klang von (Stadt-)Architektur
und Räumen beschäftigt. Im Rahmen der Konzertnacht widmen sie sich der POSTCITY und hier im Speziellen
der Gleishalle, die mit mehr als 200 Metern Länge, 50 Meter Breite und 8 Metern Höhe über eine beachtliche
Nachhallzeit von 6 Sekunden verfügt. tam tam machen die Topografie dieses Raumes und seine ganz spezifischen
akustischen Eigenschaften hörbar. Mittels eines komplexen Lautsprechersystems werden Architektur und Materialität
der Gleishalle in Beziehung zueinander gesetzt und Farben, Tiefen und Bewegungen dieses Raumes akustisch erlebbar.
Sam Auinger und Hannes Strobl machen den Raum zum Instrument - und umgekehrt.
Neues Format, neue Location - der Sonic Saturday in der Anton Bruckner Privatuniversität
Im November 2015 erst wurde das neue Gebäude der Bruckneruniversität am Fuße des Pöstlingbergs
eröffnet. In Gestalt des Computer Music Studios (CMS) verfügt das markante Haus über medientechnisch
bestausgestattete, großartige Räumlichkeiten zur Produktion und Präsentation elektronischer Musik.
Parallel dazu richtete man in der Universität auch einen neuen Studienzweig für Computermusik und Medienkomposition
ein und berief dafür Volkmar Klien als Professor ans Haus. Und man fasste den Entschluss, die seit Jahren
bestehende, von Andreas Weixler (Leiter des CMS) initiierte Kooperation mit der Ars Electronica in eine langfristige
und dabei intensivere Form zu gießen, Idee dabei: die vielen Musik- und Klangkunstprojekte des Festivals
an der Bruckneruniversität zu bündeln. Unter dem Motto "Sonic Saturday" stehen im Rahmen der
diesjährigen Ars Electronica also Konzerte im CMS Sonic Lab und weiteren Sälen der neuen Bruckneruni
sowie ein Symposium zum Gedanken- und Erfahrungsaustausch zwischen internationalen ExpertInnen aus Theorie und
Praxis auf dem Programm. Nach dem "Sonic Saturday" am Samstag, 10.9.2016, wird die Bruckneruniversität
dann am Montag, 12.9.2016, noch einmal zum Festivalhotspot: Der vom Grazer Medienkünstler und Musikwissenschaftler
Werner Jauk kuratierte Music Monday eröffnet von der Bruckneruniversität aus einen Überblick über
als auch detaillierte Einblicke in die zahlreichen beim Festival präsentierten Klangarbeiten.
"Sound Arts & Music - Music & Sound Arts" - erstes Ars Electronica Symposium an der Bruckneruniversität.
Das Institut für Komposition und Dirigieren an der Anton Bruckner Privatuniversität, organisiert das
Symposium "Sound Arts & Music - Music & Sound Arts", das sich dem eigentümlichen Verhältnis
von Musik und Sound Art widmet. Auf den ersten Blick eng verwandt, unterscheiden sich Musik und Sound Art doch
deutlich voneinander - etwa durch ihre ganz eigenen Traditionen hinsichtlich der Präsentation, Distribution,
Kuratierung und Theoriebildung. Genau dieses Verhältnis bildet ein perfektes Thema für das erste Ars
Electronica Symposium an der Bruckneruniversität, ein Symposium, das sich selbst als Schnittstelle zwischen
Musik und anderen Spielarten der Medienkunst versteht.
medium sonorum - immersive Klangwelten in gleich zwei Konzertsälen
Dank ihrer vielkanaligen Lautsprechersysteme bieten das am Institut für Komposition und Dirigieren angesiedelte
Computer Music Studio (CMS) dem Publikum die Möglichkeit, in eine eindrucksvolle immersive Klangwelt einzutauchen.
Um möglichst allen ZuhörerInnen eine ideale Hörposition zu ermöglichen, nimmt das von Andreas
Weixler, Se-Lien Chuang und Volkmar Klien kuratierte Konzert eine recht ungewöhnliche Form an: Die erste und
die zweite Hälfte des Konzerts finden in unterschiedlichen Sälen statt und werden - zeitgleich - jeweils
zweimal gespielt. Das Publikum wechselt in der Pause vom CMS Sonic Lab in den Kleinen Saal mit seiner imposanten
Orgel und kann so beide (Klang-)Räume erleben. Auf dem Programm stehen Stücke von KomponistInnen und
MusikerInnen aus England, Italien, Japan und Österreich.
Der Music Monday - erstmals in der neuen Bruckneruniversität
Ein ganzer Tag voller Musik und Sounds - fasst schon traditionell steht der letzte Tag jeder Ars Electronica
unter dem Motto "Music Monday". Vorträge und Präsentationen, Performances, Workshops und Konzerte
geben Einblick in Soundprojekte und -installationen, die im Laufe des Festivals vorgestellt wurden.
Heuer findet der Music Monday erstmals in der Bruckneruniversität statt, zentraler Schauplatz ist hier
das Sonic Lab. Der diesjährige Music Monday wird vom Grazer Medienkünstler und Musikwissenschaftler Werner
Jauk kuratiert.
Festival-Opening & Nightline, Deep Space 8K, OK Night, etc.
Neben der Großen Konzertnacht, dem Sonic Saturday und dem Music Monday finden sich im Programm der diesjährigen
Ars Electronica noch eine ganze Reihe weiterer Angebote für Musikbegeisterte: Der Deep Space 8K etwa wird
zum Schauplatz für mehrere audiovisuelle Präsentationen und Konzerte: Unter dem Motto SOUNDS LIKE UNIVERSE
lädt die Soundfactory EXTD (AT) zur audiovisuellen Reise quer durch das Universum, raum.null (AT) und Mussurunga
(AT) inszenieren den "Chant of the Proto- Alchemists" und fragen nach einer universellen Ur-Sprache,
Akira Wakitas (JP) und Tetsuya Komuros (JP) "Scalar Fields" ist eine audiovisuelle Präsentation,
die den beim Aufsetzen eines Fußes ausgelösten "Sturm" bzw. Luftdruck sicht- und hörbar
macht, Didi Bruckmayr (AT), Dagmar Dachauer (AT) und Viktor Delev (MK) inszenieren mit "See what you made
me do" abstrakte monochrome Bildwelten und Sounds, die in Echtzeit auf Bewegungen und Stimmen zweier Tänzer
reagieren, und XCEED (HK) präsentiert schließlich mit "RadianceScape" ein audiovisuelles Stück,
das Strahlungs- Daten der Atomkatastrophe von Fukushima 2011 sicht- und hörbar macht.
Weitere Fixpunkte für Musikfans - und NachtschwärmerInnen - sind das abendliche Festival-Opening in
der POSTCITY am Donnerstag, 8.9.2016, und die ebenfalls in der POSTCITY über die Bühne gehende Nightline
am Freitag, 9.9.2016: Das Opening etwa präsentiert sich als ein spannendes Line-Up internationaler MusikerInnen
und Sound- KünstlerInnen, das von Sam Auinger und FM Einheit über Ei Wada und Silk bis zu Daito Manabe
und einem vom Wiener Salon 2000 kuratierten Mix aus Live Musik und DJ-Sessions reicht. Zu guter Letzt sollten sich
alle Musikbegeisterten natürlich auch die OK Night am Samstag, 10.9.2016, vormerken, bei der das OK Deck diesmal
zur Bühne für die MusikerInnen der "Modular Music Days" wird, die während des Festivals
im OK stattfinden und sich mit Technik und Szene modularer Synthesizer beschäftigen. Kuratiert wird die OK
Night heuer von Markus Reindl, die visuelle Gestaltung übernimmt Jakob Wiesmayer/dasgegenlicht.
RADICAL ATOMS - and the alchemists of our time
… und was kommt eigentlich nach den selbstfahrenden Autos und dem Internet der Dinge? 2016 dreht sich beim
Ars Electronica Festival alles um moderne AlchemistInnen. Im Rampenlicht steht eine neue Generation von KünstlerInnen,
HackerInnen, Do-It-Yourself-3D-PrinterInnen, Gentechnik- und Künstliche- Intelligenz-ForscherInnen, die unserer
Welt schon bald verändern werden. Mit welch bahnbrechenden Arbeiten sie dies tun werden, präsentiert
Ars Electronica mit einem einmaligen Mix aus verschiedenen Formaten und Angeboten. Zentraler Schauplatz des Festivaltreibens
wird wie im vergangenen Jahr die POST CITY sein, das ehemalige Post- und Paktetverteilzentrum am Linzer Bahnhofsgelände.
Weitere Festival- Locations sind das Ars Electronica Center, das OK im OÖ Kulturquartier, das CENTRAL, die
Kunstuniversität, das LENTOS Kunstmuseum und die neue Bruckneruniversität.
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