Duzdar und Kaiser präsentieren erste Sujets der
 Online-Kampagne #gegenHassimNetz

 

erstellt am
25. 07. 16
11:00 MEZ

Neue Staatssekretärin auf Kärntenbesuch – Duzdar und Kaiser: Hass erzeugt Gewalt und gefährdet Gesellschaft – Kärnten hat in vielen Bereichen Vorbildwirkung – Kaiser will offene Diskussion über neue Arbeitsformen
Wien/Klagenfurt (lpd) - Die neue Staatssekretärin Muna Duzdar wurde am 22.07. von Landeshauptmann Peter Kaiser im Amt der Kärntner Landesregierung in Klagenfurt bei ihrem Kärntenbesuch empfangen. Duzdar ist Staatssekretärin für Diversität, Öffentlichen Dienst und Digitalisierung im Bundeskanzleramt. Auf ihrem gemeinsamen Programm stand die Teilnahme am vom Landeshauptmann initiierten und in regelmäßigen Abständen stattfinden Asylgipfel mit Vertretern ua von Polizei, Bundesheer, BMI und Land, sowie ein Infogesprächen über das vom Landeshauptmann in Auftrag gegebene Integrationsleitbild für Kärnten, Treffen mit Volkgruppenvertretern, eine Besichtigung des Bildungscampus St. Ruprecht in Klagenfurt sowie der Besuch bei Infineon in Villach. „Ich freu mich sehr, erstmals in meiner Funktion als Staatssekretärin in Kärnten zu sein. Kärnten hat Vorbildwirkung“, sagte die Staatssekretärin im Hinblick und nach den heutigen Gesprächen und Besuchen.

Gemeinsam mit dem Landeshauptmann wurde in einer Österreichpremiere die Online-Kampagne „Gegen Hass im Netz“ erstmals vorgestellt. Hass im Netz sei kein Kavaliersdelikt, die Kampagne möchte zeigen, wie man sich wehren kann und sie möchte die digitale Zivilcourage stärken, unter anderem durch klare Statements von Entscheidungsträgern. Gezeigt wurden hier anhand von Postern gleich zwei Beispiele, eines von ihr selbst und das andere vom Landeshauptmann, der diese Initiative von Duzdar voll unterstützt. „Gelöschte Postings löschen keinen Hass – gemeinsam für mehr Zivilcourage im Netz“, plädiert die Staatssekretärin. Und der Landeshauptmann betont: „Hass-Postings provozieren Gewalt und gefährden unsere solidarische Gesellschaft“. Es soll eine breite Diskussion über diese Thematik geben, sagten Duzdar und Kaiser. Es brauche gegen Unwahrheiten und Falschmeldungen Gegen-Narrative im Netz, so Duzdar. Nächste Woche soll diese Online-Kampagne, die mehrere Teile umfasst, näher präsentiert werden, kündigte die Staatssekretärin an.

Die Digital Road Map der Bundesregierung möchte sie mit neuen Impulsen fortsetzen, Ergebnisse dazu werde es Ende des Jahres geben. Der digitale Wandel bringt Chancen aber auch Herausforderungen mit sich. Diesen Herausforderungen müssen wir entschieden begegnen, waren sich Duzdar und Kaiser einig. Die digitale Kluft, die öfters mit materieller Armut einhergehe, müsse geschlossen werden. Denn Digitalisierung bedeute auch Bildung und Teilhabe, sagte Duzdar. 58 Mio. Menschen in Europa hätten kein Internet und in Österreich seien 18 Prozent der Haushalte ohne Internet.

Der Besuch bei Infineon sei für sie ein Herzensanliegen, sagte die Staatssekretärin. Der digitale Wandel würde alle Lebensbereiche durchfluten. Der Leitbetrieb Infineon würde Schritte setzen, die über Industrie 4.0 hinausgehen. Es brauche positive Impulse für eine Gesellschaft 4.0, erklärte der Landeshauptmann, denn die Digitalisierung stelle eine enorme Herausforderung auch für den Arbeitsmarkt und die Einkommenssituation und damit für die Politik dar. Der Landeshauptmann untermauerte in dem Zusammenhang seine Forderung nach einer offenen und dringend notwendigen Diskussion über neue Arbeitsformen und neue Möglichkeiten zur Sicherung unseres solidarischen Wohlfahrtsstaates: „Es darf dabei kein Sprech- oder Denkverbot geben. Insofern bin ich froh darüber, dass Bundesminister Rupprechter erst kürzlich die Idee eines bedingungslosen Grundeinkommens aufgegriffen hat. Das darf aber nicht wie von ihm bekräftigt nur für den Bereich der Landwirtschaft gelten“, macht Kaiser deutlich: „Was für Landwirte und Landwirtinnen gut ist, muss auch für alle anderen Berufsgruppen recht sein!“

Der Landeshauptmann wies auf die vielen gemeinsamen Berührungspunkte hin, die seine Ressorts mit jenen der Staatssekretärin haben. Er informierte sie über die aktuelle Situation, so gebe es derzeit 4.740 Asylwerber, freie Kapazitäten an Betten habe man im Ausmaß von 1.200- 1.300, davon 170 in Landesquartieren. „Kärnten ist gut aufgestellt“, wies der Landeshauptmann weiters auf das breit erarbeitete Integrationsleitbild hin, das gegen Ende des Jahres fertiggestellt und dann von Landesregierung und Landtag diskutiert wird. Einig war man sich, dass Spracherwerb und Sprachbeherrschung ganz zentrale Elemente für die Integration seien. Daher müsse auch für die personellen Ressourcen an den Schulen vorgesorgt werden. Weitere Elemente der Integration bzw. des Leitbildes seien Kompetenzstellen, Begegnungsstätten und auch das Olympiazentrum Kärnten, wo über den gemeinsamen Sport sehr viel für ein Miteinander getan werde. Die Ankommenskultur, begleitet von vielen Informationen und Hilfestellungen zur Integration, gelte für die Gemeinden und für die gesamte Bevölkerung, machte Kaiser deutlich.

„Die Integration von Anfang an ist wichtig“, unterstrich Duzdar. Eine erfolgreiche Integration habe ein Mehrwert für die gesamte Gesellschaft. Mit der Integration müsse demnach schon während des Asylverfahrens begonnen werden. Es gehe um Bildung, Sprache, Arbeit, Einbindung in den lokalen Lebensraum, damit Integration gelinge.

 

 

 

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