Kurz bei Konferenz der Anti-IS-Allianz in Washington

 

erstellt am
22. 07. 16
11:00 MEZ

"Keine Neutralität gegenüber dem Terror und der Barbarei"
Washinton/Wien (bmeia) - Außenminister Sebastian Kurz reiste auf Einladung von US-Außenminister John Kerry und US Verteidigungsminister Ashton Carter von 20. bis 22.07. nach Washington um zusammen mit Außen- und Verteidigungsministern von rund 40 ausgewählten Staaten, sowie der Hohen Vertreterin der EU für Auswärtige Angelegenheiten, Federica Mogherini und VerteterInnen der Vereinten Nationen und der NATO, an der Konferenz der Anti-IS-Allianz in Washington teilzunehmen. Bei dem Treffen geht es um die Koordination der internationalen und nationalen Maßnahmen gegen Islamismus und Terror. Österreich beteiligt sich dabei an den Arbeitsgruppen zu „Foreign Terrorist Fighters“ (FTFs - ausländischen Terrorkämpfern) sowie zur Stabilierung der Region. Während sich die Arbeitsgruppe der FTFs mit dem Vorgehen gegen Radikalisierung, der Unterbindung von Reisen von FTFs und der Erarbeitung von Strategien zur Reintegration von Rückkehrern befasst, konzentriert sich die Arbeitsgruppe zur Stabilisierung der Region auf die Unterstützung des Aufbaus staatlicher Infrastruktur in den von IS/Da’esh befreiten Gebieten des Irak.

„Die Terror-Anschläge der letzten Wochen haben einmal mehr gezeigt, dass es gegenüber dem Terror und der Barbarei keine Neutralität geben kann. Österreich leistet daher als neutrales Land einen humanitären und politischen Beitrag. Rund 5.000 sogenannte „Foreign Terrorist Fighters“ aus Europa sind in Syrien und im Irak als IS-Kämpfer aktiv, davon kommen rund 300 aus Österreich. Europa muss gegen den Terror vorgehen: militärisch im Irak, in Syrien und in Libyen; polizeilich gegen Verbrecher und Hassprediger und präventiv gegen die Verbreitung der Ideologie, damit sich nicht noch mehr junge Menschen vom Terrorismus verführen lassen. Im Fokus unseres OSZE-Vorsitzes 2017 steht daher der Kampf gegen Terrorismus und Radikalisierung, besonders von jungen Leuten“, so Außenminister Sebastian Kurz.

Parallel fand in Washington eine Irak-Geberkonferenz statt. Österreich stellte eine weitere Aufstockung der humanitären Hilfe für die notleidende Bevölkerung im Irak in Aussicht.

Die Lage im Irak ist weiter angespannt. Laut Vereinten Nationen sind 10 Millionen Menschen, also ein Drittel der Bevölkerung, auf humanitäre Hilfe angewiesen. Im Irak befinden sich 3,4 Millionen Binnenvertriebene, wovon 950.000 aus der Region Kurdistan-Irak stammen. Dazu kommen noch 250.000 registrierte syrische Flüchtlinge und 744.000 Rückkehrer in den Irak. Die dramatische humanitäre Situation im Irak hat Auswirkungen auf die Flüchtlingskrise. In Österreich wurden allein seit Jänner 2016 1.809 Asylanträge von Irakern gestellt. Iraker sind, nach Herkunftsländern gereiht, die viertgrößte Gruppe an Asylantragstellern 2016.

Österreich unterstützte in der Region Syrien, Libanon, Jordanien, Irak, Türkei, Griechenland und Armenien seit Ausbruch des Syrienkonfliktes 2012-2016 mit 42 Millionen Euro. Im Rahmen seiner Irak Reise Mitte Juli 2016 hat Außenminister Sebastian Kurz die Unterstützung der internationalen Staatengemeinschaft mit zusätzlich 2 Millionen Euro aus den Mitteln des Auslandskatastrophenfonds insbesondere für Wiederansiedelungsprojekte 2016 mitgeteilt. Der Fokus liegt dabei auf der Stabilisierung der Krisenregion Nordirak und die Wiederansiedelung von zurückkehrenden Flüchtlingen und Binnenvertriebenen.

Außenminister Sebastian Kurz traf am Rande der Konferenz den Irakischen Außenminister Ibrahim Al-Jaafari und informierte ihn über den Verlauf seiner Reise in den Nordirak von 15. bis 16. Juli 2016. Im Rahmen der Reise konnte sich Außenminister Sebastian Kurz beim Besuch des Debaga Camps für Binnenflüchtlinge persönlich über die Lage im Irak sowie über die Verwendung der humanitären Hilfe vor Ort überzeugen.

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.bmeia.gv.at

 

 

 

 

 

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