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Mittelfristige Prognose der österreichischen |
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Schwieriges internationales Umfeld bremst Konjunktur- aufschwung in Österreich Als Teil der mittelfristigen Prognose ermittelt das Institut das Produktionspotenzial (Wirtschaftsleistung bei Normalauslastung) der österreichischen Wirtschaft. Im Zuge der schwachen Wirtschaftsentwicklung in den vergangenen Jahren hat sich das Wachstum des Produktionspotenzials abgeschwächt und im Jahr 2015 nach Einschätzung des Instituts 1 % betragen. Der technische Fortschritt hat kaum mehr zum Wachstum der Wirtschaft beigetragen. Bis zum Ende des Prognosezeitraums sollte sich das Potenzialwachstum leicht auf 1 ¼ % beschleunigen. Ausgehend von einer negativen Produktionslücke von 1 % im Jahr 2015 verringert sich die Lücke bis zum Ende des Prognosezeitraums auf 0.4 %. Dies impliziert, dass die Wirtschaftsleistung nur geringfügig rascher als das Produktionspotenzial zunimmt. Der Prognose liegt die Erwartung einer nur sehr moderaten Entwicklung der Weltkonjunktur zugrunde. Die US-Wirtschaft befindet sich auf einem stabilen Wachstumspfad und sollte im Prognosezeitraum ein durchschnittliches Wachstum von 2 ¼ % erzielen. Im Euroraum hat sich der Wirtschaftsaufschwung merklich verfestigt, allerdings dämpft der Brexit die Wachstumsaussichten. Somit erwartet das Institut ein durchschnittliches Wachstum von 1.4 %. Profitieren sollte die europäische Wirtschaft dabei von einem niedrigeren Ölpreis (58 US-Dollar je Barrel) und einem schwächeren Euro-Dollar-Wechselkurs (1.09). In den OECD-Ländern dürfte die Wirtschaft um durchschnittlich 2 % zulegen. In den Schwellenländern wird sich die wirtschaftliche Dynamik allerdings abschwächen. Mit 6 % sollte das mittelfristige Wachstum in China um 1 ¾ % geringer als in den vergangenen fünf Jahren ausfallen. Insgesamt ergibt sich somit ein Wachstum der globalen Wirtschaft von 3 ¼ %. In den vergangenen fünf Jahren hat der private Konsum in Österreich kaum expandiert (0.3 %). Dies resultierte primär aus der schwachen Dynamik der verfügbaren Einkommen (niedriges Wachstum der Kapitaleinkommen und kalte Progression). Dieser Effekt wurde zum Teil durch eine reduzierte Sparquote der Haushalte abgefedert. Im Prognosezeitraum stützen die Steuerreform und die Entwicklung der Realeinkommen die Kaufkraft. Die private Konsumnachfrage dürfte daher merklich anziehen (1.2 %). Die Einkommensentwicklung erlaubt es den Haushalten, die Sparquote leicht anzuheben. Diese dürfte am Ende des Jahrzehnts knapp 9 % ausmachen. Seit dem Jahr 2012 sind die Bruttoinvestitionen in Österreich kaum gewachsen. Während die Bauinvestitionen in den letzten drei Jahren rückläufig waren, zeigte sich bereits im Vorjahr ein leichter Aufwärtstrend bei den Ausrüstungsinvestitionen. Die günstigen Finanzierungskonditionen, der hohe Bedarf an Ersatzinvestitionen sowie die aufgrund des starken Zuzugs steigende Wohnbaunachfrage sollten belebend auf die Investitionen wirken. Allerdings sind auch die hohe Unsicherheit über die weitere Entwicklung der Weltwirtschaft und das gegenwärtig noch geringe Unternehmervertrauen zu berücksichtigen. Vor diesem Hintergrund erwartet das Institut ein durchschnittliches Wachstum der Anlageinvestitionen von knapp 2 % pro Jahr. Die Ausrüstungsinvestitionen dürften dabei um knapp 2 ½ % pro Jahr zulegen. Mit einer durchschnittlichen Wachstumsrate von 1 ¼ % beleben sich auch die Bauinvestitionen. |
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In den letzten Jahren hat sich der Welthandel nur äußerst schleppend entwickelt. Die Handels- intensität,
bezogen auf das globale Wachstum, hat sich deutlich verringert. Vom Welthandel werden auch im Prognosezeitraum
nur verhaltende Impulse auf die österreichische Exportwirtschaft ausgehen. Der geringere Außenwert des
Euro sowie die Stabilisierung im Euroraum sollten belebend wirken. Für den Prognosezeitraum erwartet das Institut
ein durchschnittliches Wachstum der Gesamtexporte von gut 3 %, die Warenexporte legen dabei mit dem gleichen Tempo
zu. Angetrieben von der kräftigen Binnennachfrage dürften die Importe um durchschnittlich 3 ½
% wachsen. Im Einklang mit der Tendenz zum Abbau der außenwirtschaftlichen Ungleichgewichte im Euroraum geht
von der Außenwirtschaft im Prognosezeitraum somit ein neutraler Wachstumsbeitrag aus. Die schwache Konjunktur der Vorjahre und das äußerst kräftig gestiegene Arbeitskräfteangebot
haben zu einem historischen Höchststand bei der Arbeitslosenquote geführt. Zusätzlich finden sich
Hinweise auf strukturelle Probleme am österreichischen Arbeitsmarkt (Langzeitarbeitslosigkeit, Mis- Match).
Im Prognosezeitraum sollte die Beschäftigungsnachfrage mit einem durchschnittlichen Wachstum von 1.2 % kräftig
bleiben. Dies reicht aber nicht aus, um das weiterhin steigende Arbeitskräfteangebot, insbesondere aus den
ost- und mitteleuropäischen EU-Mitgliedstaaten, voll- ständig zu absorbieren. Zu beachten ist auch der
starke Zustrom von Asylwerbern. Internationale Erfahrungen legen nahe, dass die Integration von Flüchtlingen
in den Arbeitsmarkt schwierig ist und länger dauert als bei Zuwanderung aus anderen Motiven. Nach 9.1 % im
Vorjahr dürfte die Arbeitslosenquote (nationale Definition) bis zum Jahr 2018 auf 9.9 % ansteigen und anschließend
in etwa stagnieren. Für den Jahresdurchschnitt 2020 wird eine Quote von 9.7 % erwartet. Laut Eurostat-Definition
wird die Arbeitslosigkeit dann 6.2 % betragen und damit den Wert von 2015 um ½ Prozentpunkt übersteigen. Aus Sicht des Instituts stellt die Steuerreform um einen ersten Schritt in einer Reihe notwendiger Reformen zur Verbesserung der Qualität des Wirtschaftsstandortes dar. Eine merkliche Absenkung der Lohnnebenkosten würde die Beschäftigungsnachfrage kräftigen. Steuerliche Anreize für eine verstärkte Investitionstätigkeit erscheinen hilfreich, allerdings ist auf allfällige Mitnahmeeffekte zu achten. Aus ökonomischer Sicht ist die Absenkung der Bankensteuer angebracht, um die Doppelbelastung durch die Zahlungen an den EU-Fonds zu vermeiden. Vor dem Hintergrund der weiterhin hohen Abgabenlast bei gleichzeitig hoher Staatsverschuldung sollten die derzeitigen Neuverhandlungen des Finanzausgleichs dazu genutzt werden, die Finanzbeziehungen zwischen den verschiedenen Gebietskörperschaften zu entflechten. Durch eine anreizkompatiblere Verteilung der Kompetenzen und eine Beseitigung von Mehrfachzuständigkeiten können die Transparenz erhöht und die Weichen für eine effizientere öffentliche Verwaltung gestellt werden. Generell ist es notwendig, dass durch Reformen alle Effizienzpotenziale im öffentlichen Bereich gehoben werden, sodass die notwendigen zukunftsorientierten öffentlichen Investitionen (etwa in den Bereichen Bildung, Forschung und Entwicklung) finanziert werden können. Weiters ist eine nachhaltige Rückführung der Staatsschulden erforderlich. Dies sollte das Vertrauen internationaler Investoren erhalten und damit auch zukünftig im internationalen Vergleich günstige Refinanzierungs- konditionen sichern sowie Spielraum für das Wirken automatischer Stabilisatoren schaffen. Die Prognoserisiken sind beträchtlich und überwiegend abwärts gerichtet. Gegenwärtig herrscht hohe Unsicherheit. Das größte Risiko für die europäische Konjunktur betrifft die wirtschaftlichen Folgen des Austritts des Vereinigten Königreichs aus der EU. Eine ausgeprägte und langandauernde Rezession im Vereinigten Königreich hätte merkliche negative Auswirkungen auf die Haupthandelspartner. Starke und anhaltendende Turbulenzen an den Finanzmärkten sowie protektionistische Tendenzen im internationalen Handel würden die Wirtschaftsentwicklung spürbar verlangsamen. Daneben bestehen weitere Risiken für die Weltkonjunktur. Gegenwärtig scheint sich die Entwicklung in den Schwellenländern zu stabilisieren. Ein kräftiger Einbruch in China könnte aber die Dynamik der globalen Wirtschaft nachhaltig verlangsamen. Eine Ausweitung der geopolitischen Konflikte im Nahen Osten und in Nordafrika (IS-Terrorismus und Flüchtlingskrise) könnte die Wirtschaftsstimmung weiter trüben und wohl auch zu einer Erhöhung der Energiepreise führen. Die polit-ökonomischen Probleme in der EU (Aufteilung der Flüchtlinge, Vollendung der Bankenunion, Schuldenkrise, Ausgestaltung der europäischen Institutionen) halten die Unsicherheit der Wirtschaftsakteure hoch. Eine zu expansive Geldpolitik der EZB könnte mittelfristig zu Blasen auf den Aktien- und Immobilienmärkten führen. Hinsichtlich der heimischen Risiken gibt es Hinweise, dass sich die Stimmung der Unternehmer etwas aufhellt. Es besteht aber das Risiko, dass das Vertrauen wieder nachlässt und die Investitionsneigung gering bleibt. Hierbei ist auch zu beachten, dass sich die preisliche Wettbewerbsfähigkeit Österreichs im Euroraum in den letzten Jahren verschlechtert hat. Die Sparquote könnte deutlich stärker steigen als erwartet und damit die heimische Konsumnachfrage dämpfen. Dem gegenüber stehen aber auch Aufwärtsrisiken. Reformen zur Stärkung der Qualität des Wirtschaftsstandorts könnten die Stimmung der Wirtschaftsakteure verbessern und damit die Nachfrage erhöhen. Aufgrund der schwachen Konjunktur in den Vorjahren besteht die Möglichkeit, dass das Produktionspotenzial der österreichischen Volkswirtschaft durch das verwendete Ermittlungsverfahren etwas unterschätzt wird. |
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Allgemeine Informationen: |
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