Die einheitlichen Notrufnummer 112 in Südtirol und im Trentino wird Realität. Heute
(21. Juli) wurden die rechtlichen Grundlagen dafür geschaffen.
Bozen (lpa) - Eine Notrufnummer anstatt vier verschiedene und eine eigene Notrufzentrale: An diesem Ziel
arbeitet Landesrat Arnold Schuler, der in der Landesregierung für den Bevölkerungsschutz zuständig
ist. "Wenn Südtiroler und Südtirolerinnen aber auch Gäste unseres Landes künftig unter
einer einzigen und Europa-weit gleichen Nummer Gesundheits-, Sicherheits- und Zivilschutzbehörden erreichen,
so kann man wohl von einem Qualitätssprung sprechen", zeigt sich Landesrat Schuler überzeugt. Am
21.07. nun wurde mit der Unterzeichnung eines entsprechenden Abkommens durch Innenminister Angelino Alfano und
die Landeshauptleute Arno Kompatscher und Ugo Rossi die rechtliche Grundlage dafür geschaffen.
Europa hatte allen Mitgliedsländern vorgegeben, die gemeinsame Notrufnummer 112 einzuführen. Italien
hat diesbezüglich verfügt, dass auch einzelne Regionen mit mindestens 3,5 Millionen Einwohnern, einen
eigenen Dienst aufbauen müssen. Für Südtirol und das Trentino haben Landesrat Arnold Schuler und
sein Trentiner Kollege Tiziano Melarini eine Ausnahmegenehmigung erwirkt. Diese sieht vor, dass der Dienst auch
in einem Einzugsgebiet von einer Million Bewohnern aufgebaut werden kann. Zudem können die beiden Länder,
Südtirol und das Trentino, den Aufbau und die Organisation dieses Dienstes selbst regeln.
"Der Aufbau einer eigenen Notrufzentrale mit einer einheitlichen Notrufnummer ist zweifelsohne ein politischer
Erfolg durch den unsere autonomen Zuständigkeiten ausgebaut werden", betont Landesrat Schuler. Nun, so
der Landesrat, gelte es bereits Funktionierendes zur Geltung zu bringen, weiter auszubauen und den Dienst auf die
besonderen Bedürfnisse des Landes zuzuschneiden. Wichtig sei es auch, die bisher bereits sehr gute Zusammenarbeit
mit den staatlichen Behörden, mit dem Innenministerium, dem Regierungskommissariat, der Polizei und den Carabinieri
fortzuführen.
Bei der Neuausrichtung der Notrufzentrale als einheitlicher Dienst könne das Land künftig auf die Daten
der gesamtstaatlichen Datenbank in Rom zurückgreifen, mit deren Hilfe das Lokalisieren eines Notrufs möglich
ist. Eine Herausforderung werde sicher die Tatsache darstellen, gibt Landesrat Schuler zu bedenken, dass künftig
die Anzahl der Anrufe von bisher 150.000 im Jahr sich auf etwa 300.000 verdoppeln werde. Der erweiterte Dienst
wird in Südtirol mit Jänner 2017 anlaufen. In der Anfangs- beziehungsweise Umstellungsphase sollen alle
vier Nummern aktiv blieben. Für die Landesnotrufzentrale ist in diesem Zusammenhang eine personelle Verstärkung
vorgesehen.
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