Jahresbericht der Sicherheitsuntersuchungsstelle des Bundes sieht bessere Meldekultur
Wien (pk) - Eine verbesserte Meldekultur für Störfälle in den Bereichen Schiene, Schifffahrt,
Seilbahnen und Zivilluftfahrt konstatiert die Sicherheitsuntersuchungsstelle des Bundes (SUB) im Jahr 2015. Der
Sicherheitsbericht 2015 ( III-285 d.B.) der SUB enthält die wesentlichen Zahlen und Fakten über ihre
Untersuchungstätigkeit und basiert auf den meldepflichtigen Vorfällen in diesen vier Verkehrsbereichen.
Zentrale Aufgabe der SUB ist die Verkehrssicherheitsarbeit. Ihr obliegt die Untersuchung von Unfällen und
Störungen durch ein qualifiziertes Untersuchungsverfahren, die Feststellung der möglichen Ursachen und
die Ausarbeitung von Sicherheitsempfehlungen als Vorschläge zur Verbesserung der Verkehrssicherheit. Die SUB
ist funktionell wie organisatorisch unabhängig von allen Behörden und Parteien, öffentlichen und
privaten Stellen, deren Interessen mit den Aufgaben der SUB kollidieren könnten.
Starker Anstieg der Vorfälle im Eisenbahnbereich, mehr Meldungen
Die Anzahl der gemeldeten Vorfälle ist gegenüber dem Vergleichszeitraum 2014 stark gestiegen. 2015 gab
es 1.957 Meldungen (2014: 1610), davon 1.179 Unfälle (2014: 931) und 778 Störungen (2014: 679). Dieser
Anstieg wird von der SUB einerseits auf erhöhte Transportleistungen und andererseits auf eine verbesserte
Meldekultur zurückgeführt. Bei Unfällen (Suizide sind hier nicht eingerechnet) wurden 37 Personen
getötet, mehr als im Jahr davor, als 26 Tote zu beklagen waren. Diesmal gab es auch, anders als in den Jahre
zuvor, einen tödlichen Unfall auf einer U-Bahnstrecke. Durch Suizid auf Schienenstrecken starben 102 Personen
(2014: 100), davon sieben in U-Bahnen, ebenso viele, wie ihm Berichtsjahr davor. 21 Tote gab es bei Unfällen
auf Eisenbahnkreuzungen (2014: 12).
Die Anzahl der eingeleiteten Sicherheitsuntersuchungen blieb gegenüber dem Vergleichszeitraum 2014 gleich,
es gab wie im Jahr davor vier Untersuchungen vor Ort, 11 nicht vor Ort, und es wurden 21 Sicherheitsempfehlungen
ausgesprochen. In diesem Zusammenhang wird im Bericht festgehalten, dass die Anzahl untersuchungspflichtiger Vorfälle
generell niedrig sei, was die SUB auf eine signifikante Verbesserung des Sicherheitsniveaus im Verkehrsbereich
Eisenbahn zurückführt.
Verbesserte Meldekultur bei Unfällen in der Schifffahrt
Die Anzahl der gemeldeten Vorfälle im Bereich der Schifffahrt ist mit 64 gegenüber dem Vergleichszeitraum
2014, in dem die Zahl bei 47 lag, merklich gestiegen. Von 23 Unfälle, die 2014 gemeldet wurden, stieg die
Zahl auf 25. Diese Zahl enthält drei schwere Schifffahrtsunfälle, bei denen insgesamt vier Personen ums
Leben kamen (2014: drei getötete, eine vermisste Person bei drei schweren Unfällen). Eine Person wurde
dabei schwer, vier wurden leicht verletzt. Dieser Anstieg wird von der SUB ebenfalls auf eine signifikant verbesserte
Meldekultur zurückgeführt. Die Anzahl der eingeleiteten Sicherheitsuntersuchungen ist mit drei gegenüber
dem Vergleichszeitraum 2014 gleichgeblieben.
Seilbahnen: Leichter Anstieg der Unfälle
Mit 13 Meldungen Anzahl der gemeldeten Vorfälle leicht gestiegen, es wurden 11 Unfälle gemeldet (2014:
8), und zwei Störungen (2014: 4). Im Jahr 2015 musste eine Sicherheitsuntersuchung im Verkehrsbereich Seilbahnen
eingeleitet werden. Im Berichtsjahr waren keine Todesopfer zu beklagen, bei Unfällen wurde eine Person schwer,
neun Personen wurden leicht verletzt.
Zivilluftfahrt: Sicherheitsniveau hat sich verbessert
Die Anzahl der gemeldeten Vorfälle ist mit 1.188 gegenüber dem Vergleichszeitraum 2014 (1.008) stark
gestiegen, was auf eine verbesserte Meldekultur zurückgeführt wird. In 76 Fällen handelte es sich
dabei um Unfälle, beim Rest um Störungen. Die Anzahl der eingeleiteten Sicherheitsuntersuchungen war
mit 16 dem Jahr zuvor gegenüber annähernd gleich (1014: 17). In diesem Zusammenhang wird von der SUB
festgehalten, dass die Anzahl untersuchungspflichtiger Vorfälle generell niedrig ist, was eine signifikante
Verbesserung des Sicherheitsniveaus im Verkehrsbereich Zivilluftfahrt zeige.
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