Landesrat Schwärzler: "Leuchtturmprojekt" für die Energieautonomie Vorarlberg
Bregenz (vlk) - Entwicklung von Konzepten und wissenschaftliche Begleitung von wirtschaftlichen, energieeffizienten
und ressourcenschonenden Gebäuden im Bodenseeraum – darum geht es in dem Projekt "LowTech-Gebäude",
das im Rahmen des INTERREG V-A Programmes Alpenrhein-Bodensee-Hochrhein vom Land Vorarlberg kofinanziert wird.
"Solche Forschungs- und Pilotprojekte unterstützen uns in der Erreichung der Ziele der Energieautonomie
Vorarlberg und werden seitens der IBK als wichtige Stoßrichtung in eine klimagerechte, energieautarke Zukunft
in der Bodenseeregion gesehen", erklärt Landesrat Erich Schwärzler.
"LowTech-Gebäude" ist ein von der Internationalen Bodenseekonferenz (IBK) initiiertes "Leuchtturmprojekt",
das durch das Energieinstitut Vorarlberg mit vier Projektpartnern aus der Bodenseeregion geleitet wird und auf
fünf Jahre angesetzt ist. Strategisches Ziel ist die langfristige und nachhaltige Reduktion des Energieverbrauchs
im Gebäudesektor in Neubau und Bestand. Als bewusster Kontrapunkt zur immer stärkeren Technisierung von
Gebäuden sollen länderübergreifend und koordiniert Low Tech-Gebäudekonzepte analysiert und
entwickelt werden, ohne auf hohe energetische Standards und weitgehende Reduktion von CO2-Emmissionen zu verzichten.
Unter Low-Tech-Gebäuden werden Bauten verstanden, die so konzipiert sind, dass ein möglichst geringer
technischer, energetischer und finanzieller Input bei möglichst geringem Energieverbrauch im Betrieb erreicht
wird. Das bedeutet keine Abkehr von bekannten und gut funktionierenden Konzepten, sondern eine kritische Betrachtung
übertechnisierter, steuerungsintensiver Haustechnik. Betrachtet wird der gesamte Lebenszyklus von Wohngebäuden
und Nichtwohngebäuden.
Durch die gewonnenen Erkenntnisse der Forschungspartner bei den analysierten Bestandsgebäuden und den begleiteten
Pilotgebäuden sollen Low-Tech-Maßnahmen und Varianten aufgezeigt werden, die mit reduziertem technischen
Aufwand, den gleichen Nutzen stiften und dabei geringere Errichtungs- und Folgekosten aufweisen. Angestrebt werden
klimaverträgliche Bauten mit hohem Komfort, geringerem Energiebedarf und langfristig überdurchschnittlicher
Werterhaltung durch an den Klimawandel angepasste Bauweise.
Das Energieinstitut Vorarlberg und die vier Projektpartner Energieagentur Ravensburg, EZA! Energie & Umweltzentrum
Allgäu, Energieagentur St. Gallen und Universität Liechtenstein arbeiten in fünf Projektphasen (Grundlagen
und Analyse, Identifikation bestehender Gebäude in den beteiligten Ländern, Dokumentation erfolgreicher
Ansätze in ihrer Entstehung, Begleitung Pilotprojekte, Veröffentlichung) eng zusammen. Den Regionen bietet
das Projekt wichtige und umsetzungsorientierte Lösungsansätze für das Erreichen ihrer Klimaschutzziele
an. Darüber hinaus schafft das Projekt Verbindungen und Synergien zwischen Unternehmen, Forschungs- und Entwicklungszentren
sowie dem Hochschulsektor. Durch Einbindung in die gemeinsame Strategie der IBK-Mitgliedsregionen sowie die entsprechenden
Gremien wird zudem ein Beitrag zur politisch hoch gewichteten Querschnittsaufgabe "Klimaschutz und Energie"
geleistet.
|