Fachhochschule St. Pölten tritt Projektplattform bei
St. Pölten (fh) - Persönliche Kompetenz in Gesundheitsfragen trägt wesentlich zur Gesundheit
und zur gesundheitlichen Chancengerechtigkeit der Bevölkerung bei. Das Stärken der Gesundheitskompetenz
ist daher ein wichtiges Rahmen-Gesundheitsziel und ein Eckpunkt der Gesundheitsreform in Österreich. Die Österreichische
Plattform Gesundheitskompetenz (ÖPGK) unterstützt dieses Vorhaben. Seit kurzem ist auch die FH St. Pölten
mit einem Projekt zur Förderung der Gesundheitskompetenz Jugendlicher Mitglied in der ÖPGK.
Gesundheitskompetenz hilft Menschen, im Alltag selbstbestimmte Entscheidungen zur Förderung ihrer Gesundheit
zu treffen. Dies umfasst das Wissen, die Motivation und die Fähigkeiten, relevante Gesundheitsinformationen
zu finden, zu verstehen, zu beurteilen und anzuwenden. Um den diesbezüglichen fachlichen Austausch zu fördern,
hat die österreichische Bundesgesundheitskommission die Österreichische Plattform Gesundheitskompetenz
eingerichtet. Der Fonds Gesundes Österreich (FGÖ) koordiniert die Plattform.
Dem Thema Gesundheitskompetenz widmet sich die FH St. Pölten im Projekt „GAAS – Förderung der Gesundheitskompetenzen
von Jugendlichen, die sich nicht in Ausbildung, Arbeit oder Schulung befinden“. Das Projekt wurde nun Mitglied
in der ÖPGK.
Grundstein zur Gesundheit in der Jugend
Arbeitslose Jugendliche, die sich nicht in Ausbildung oder in Schulung befinden, sind auf Grund dieser nachteiligen
Lebensumstände häufig mit Problemen konfrontiert, die sich u. a. ungünstig auf ihre Gesundheit auswirken.
In Österreich sind in der Altersgruppe der 16- bis 24-jährigen rund 78.000 Jugendliche aus unterschiedlichen
gesellschaftlichen Gruppen betroffen. Das Projekt GAAS untersucht, wie Gesundheitskompetenz und in weiterer Folge
die Gesundheit dieser Jugendlichen gefördert werden können.
„Da im Jugendalter aufgrund von Wachstum und Entwicklung der Grundstein für unsere Gesundheit gelegt wird,
stellt dieser Lebensabschnitt eine wichtige Phase zur Unterstützung der Gesundheit und der Prävention
von Krankheiten dar“, sagt Petra Rust, Ernährungswissenschafterin am Department für Ernährungswissenschaften
der Universität Wien und Kooperationspartnerin der FH St. Pölten im Projekt GAAS.
Gemeinsam mit der Universität Wien, der Mobilen Jugendarbeit Nordrand in St. Pölten sowie der Produktionsschule
spacelab initiierte der Studiengang Diätologie der FH St. Pölten das Projekt. Es basiert auf den Säulen
Ernährung, Bewegung und psychische Gesundheit und soll die Gesundheit der Jugendlichen ganzheitlich stärken.
Wissen für ein gesünderes Leben
Einen Projektschwerpunkt bildet eine sechsmonatige Intervention: Dabei werden gemeinsam mit Jugendlichen, Studierenden
der Ernährungswissenschaften, Diätologie und Physiotherapie, Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern
sowie Expertinnen und Experten Gesundheitstage an fünf Standorten in Wien und Niederösterreich gestaltet.
An diesen Tagen werden Gesundheitsthemen spielerisch vermittelt: durch gemeinsames Einkaufen, Kochen und Essen,
Experimente und praktische Übungen zu Sinnesschulungen, das Ausprobieren neuer Sportgeräte (z. B. Slacklines)
und Sportarten (z. B. Capoeira) sowie Übungen zur Körperwahrnehmung und zur Entspannung.
„Durch diese Wissenserweiterung sollen die Jugendlichen nach Projektende in ihren Gesundheits- und Ernährungskompetenzen
gestärkt sein und ihren Alltag gesundheitsförderlich gestalten können“, sagt Elisabeth Höld,
Ernährungswissenschaftlerin an der FH St. Pölten und Leiterin des Projekts.
Information und Weiterbildungslehrgang für die Jugendarbeit
Entwickelt werden soll auch ein Produkt zum Thema Ernährung. Es soll in Bereichen der Jugendarbeit bzw. in
Schulen eingesetzt werden und Jugendorganisationen, Schulen und anderen Einrichtungen als Werkzeug für ihre
Arbeit zur Verfügung stehen. Zudem werden die FH St. Pölten und Universität Wien einen ernährungsspezifischen
Lehrgang für Personen mit psychosozialer Grundausbildung, etwa der Sozialen Arbeit und Pädagogik, entwickeln
und durchführen. Die TeilnehmerInnen des Lehrgangs erhalten wissenschaftlich fundierte Ernährungsinformationen
und Tipps, sowie ein Methodenrepertoire für die praktische Umsetzung von Gesundheitsförderungsprojekten
in der Jugendarbeit.
„Die Mitgliedschaft in der Österreichischen Plattform Gesundheitskompetenz ist ein wesentlicher Schritt zum
fachlichen Austausch zwischen Expertinnen und Experten. Es freut mich, dass nun auch die FH St. Pölten dort
ihre Erfahrung einbringen kann“, sagt Jürgen Pripfl, der seit kurzem das Department Gesundheit und das Institut
für Gesundheitswissenschaften an der FH St. Pölten leitet.
Österreichische Plattform Gesundheitskompetenz (ÖPGK)
Die Initiative zur Österreichischen Plattform Gesundheitskompetenz (ÖPGK) entstand 2013 im Zuge der Rahmen-Gesundheitsziele
und der Gesundheitsreform der Bundesregierung. Ende 2014 wurde die Einrichtung der Plattform von der Bundesgesundheitskommission
beschlossen und 2015 umgesetzt. Die Koordinationsstelle wurde im Fonds Gesundes Österreich angesiedelt. Jährlich
werden Programmschwerpunkte festgelegt, im Jahr 2016 zum Thema Kommunikation.
http://oepgk.at/
Projekt GAAS – Förderung der Gesundheitskompetenzen von Jugendlichen, die sich nicht in Ausbildung, Arbeit
oder Schulung befinden
Das Projekt wird vom Fonds Gesundes Österreich und der Initiative »Tut gut!« zur niederösterreichischen
Gesundheitsvorsorge gefördert. Es läuft von September 2015 bis Februar 2018.
http://www.fhstp.ac.at/gaas
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