Arbeitslosigkeit steigt trotz Beschäftigungshöchststand

 

erstellt am
01. 08. 16
11:00 MEZ

Anstieg um 0,8 Prozent – noch nie so viele Beschäftigte in Österreich
Wien (bmask) - Ende Juli 2016 hat die Arbeitslosigkeit in Österreich die Zahl von 321.256 Personen erreicht. Somit sind gegenüber dem Vorjahr um 1.376 Personen mehr arbeitslos vorgemerkt, das ist eine Zunahme von 0,4%. Inklusive der Personen in Schulungen beträgt die Zahl der Vorgemerkten 379.679. Im Vergleich zum Vorjahr sind das +3.175 bzw. +0,8%. Die Registerarbeitslosigkeit beträgt somit 8,0%, das ist ein Rückgang gegenüber dem Vorjahr um -0,1 Prozentpunkte.

Auch Ende Juli 2016 stellt sich die Situation am österreichischen Arbeitsmarkt ähnlich wie in den Vormonaten dar. Aktuell haben 3.675.000 Personen ein unselbständiges Beschäftigungsverhältnis, das sind um +45.000 bzw. +1,3% mehr als ein Jahr zuvor. Damit wurde nicht nur der Saisonhöhepunkt sondern auch ein neuer Allzeitbeschäftigungs- höchststand erreicht. Seit Jahresbeginn konnten vom Arbeitsmarktservice 387.251 arbeitssuchenden Personen eine neue Stelle vermittelt werden, davon waren knapp 58.000 jünger als 25 Jahre und etwa 72.000 Personen 50 Jahre oder älter. Vor allem an der Entwicklung der offenen Stellen zeigt sich, dass der leichte Aufwärtstrend in der österreichischen Wirtschaft weiter an Boden gewinnt. Die Zahl der gemeldeten offenen Arbeitsplätze liegt Ende Juli mit 43.800 nunmehr bereits um +40,8% über dem Vorjahreswert.

Stöger: Noch keine Trendwende
„Die allmähliche wirtschaftliche Erholung zeigt sich zwar am Beschäftigungshöchststand, reicht aber noch nicht für eine generelle Trendwende am Arbeitsmarkt aus“, erklärt Sozialminister Alois Stöger angesichts der aktuellen Zahlen. Denn trotz des weiter anhaltenden Zuwachses an Arbeitsplätzen bleibt auch Ende Juli die Arbeitslosigkeit noch ansteigend. Mit 321.256 sind gegenüber dem vergleichbaren Vorjahresmonat um +1.376 bzw. +0,4% mehr Personen beim AMS vorgemerkt. Inklusive der Personen, die ein Schulungsangebot wahrnehmen, beträgt die Zahl der Vorgemerkten 379.679, das bedeutet eine Zunahme gegenüber dem Vorjahr um +3.175 bzw. +0,8%.

Die Arbeitslosenquote nach nationaler Definition liegt aktuell bei 8,0%, das ist ein Rückgang gegenüber dem Vorjahr um -0,1 Prozentunkte. Die Arbeitslosenquote nach der internationalen Erhebungsmethode gemäß EUROSTAT wird für Österreich mit 6,2% angegeben. Die Jugendarbeitslosenquote beträgt nach dieser Definition 11,3%.

Ausbildungspflicht tritt heute in Kraft
Mit heutigem Tag tritt die Ausbildungspflicht bis 18 in Kraft. Damit sollen jährlich tausende Jugendliche beim Einstieg in den Arbeitsmarkt begleitet werden. „Wir müssen sicherstellen, dass alle Jugendlichen eine gute Ausbildung absolvieren und niemand schon in jungen Jahren den Anschluss verliert“, betont Sozialminister Alois Stöger das Ziel dieser Maßnahme.

Regionale Unterschiede
Wie auch in den Vormonaten ist die Zahl der Arbeitslosen in den westlichen und südlichen Bundesländern weiterhin rückläufig. In Tirol beträgt die Abnahme -8,1%, in Salzburg -3,7%, in Kärnten -2,8%, in Vorarlberg -0,8% und in der Steiermark -0,5%. Am Stärksten ist der Anstieg der Arbeitslosigkeit hingegen in Niederösterreich mit +2,8% gefolgt von Oberösterreich (+2,4%) und Wien mit +1,4% und dem Burgenland mit +0,7%.

Anstieg bei Frauen, Nicht-ÖsterreicherInnen und Älteren
In differenzierter Betrachtung zeigt sich die unterschiedliche Entwicklung nach Personengruppen: Vor allem für Frauen (+2,1%) sowie Personen mit nichtösterreichischer Staatsbürgerschaft (+6,3%), Personen ab 50 (+5,9%) und gesundheitlich beeinträchtigte Arbeitssuchende (+7,4%) bleibt die Arbeitsmarktlage anhaltend schwierig. Bei Männern (-1,0%), österreichischen StaatsbürgerInnen (-1,6%) und Jugendlichen (-6,6%) ist die Arbeitslosigkeit nunmehr bereits seit mehreren Monaten rückläufig.

In den von der konjunkturellen Entwicklung direkt betroffenen Branchen nimmt die Arbeitslosigkeit relativ deutlich ab. In der Bauwirtschaft sind Ende Juli um -9,4% weniger Personen vorgemerkt, in der Warenproduktion um -4,0% und in der Arbeitskräfteüberlassung um -3,1%. Anstiege zeigen sich hingegen noch in den Dienstleistungsbereichen wie dem Gesundheits- und Sozialwesen mit +2,9% und dem Handel mit +0,9%.

Positive Entwicklung bei Lehrstellen
Die allmähliche wirtschaftliche Erholung zeigt sich nunmehr auch auf dem Lehrstellenmarkt. So liegt Ende Juli die Zahl der Lehrstellensuchenden um -2,4% unter dem Vorjahreswert während der Bestand an gemeldeten offenen Lehrstellen um +9,8% zugenommen hat. Den 3.565 offenen betrieblichen Lehrstellen stehen jedoch 8.551 Suchende gegenüber. Ein Überhang an freien Lehrplätzen besteht lediglich – vor allem durch die Nachfrage in Tourismusberufen - in Tirol und Salzburg.

 

 

 

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