Karmasin: "Gegen Stereotypen kämpfen,
Akzeptanz aufbauen"

 

erstellt am
01. 08. 16
11:00 MEZ

Aktuelle Umfrage zeigt, dass Vorurteile und Stereotype in Österreich noch stark verwurzelt sind – gemeinsam für Akzeptanz und gegen Stereotype kämpfen!
Wien (bmfj) - Seit Amtsantritt kämpft Familienministerin Sophie Karmasin für den Abbau von Stereotypen (wie "Rabenmutter" oder "Karrierefrau") in Österreich. Eine aktuelle Umfrage unter 1.000 Österreicherinnen und Österreichern (Befragungszeitraum Juni 2016, durchgeführt von research.mindtake.com) zeigt nun auf, dass Stereotype in Österreich immer noch weit verbreitet sind.

„Jedes Stereotyp ist ein falsches Stereotyp. So bunt und vielfältig die Lebensentwürfe der Österreicherinnen und Österreich sind, so breit muss auch die Akzeptanz der Menschen sein. Nur ein buntes Österreich ist ein familienfreundliches Österreich“, meint Familienministerin Sophie Karmasin.

Die Studie zeige, dass Väter in Karenz und berufstätige Väter die ihre Kinder betreuen weit weniger akzeptiert bzw. positiv eingeschätzt werden als eine Mutter in Karenz. Homosexuelle Paare mit Kindern werden interessanterweise von rund der Hälfte der Österreicherinnen und Österreicher persönlich positiv gesehen – allerdings denken die Menschen, dass es diese Personengruppe mit der gesellschaftlichen Akzeptanz in Österreich besonders schwer hat. So glauben 88% der Befragten, dass eine Mutter in Karenz, die zu Hause ihr Kind betreut „sehr“ oder „eher akzeptiert“ ist – gefragt nach dem Vater, der zu Hause seine Kinder betreut ist das nur bei 36% der Fall. Eine weibliche Führungskraft mit Kind wird überhaupt nur von 26% der Befragten als „sehr“ oder „eher akzeptiert“ eingeschätzt.

„Diese Stereotype sind ein Grund, warum es Frauen in Österreich bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf immer noch nicht so leicht haben wie etwa Mütter in Frankreich oder Skandinavien. Hier setzen wir politisch an und haben mit der Reform des Kinderbetreuungsgeldes etwa eine Familienzeit (für Väter direkt nach der Geburt), einen Partnerschaftsbonus und einen höheren Väteranteil eingeführt. Dieser Mix an Maßnahmen soll dazu führen, dass die Betreuung der Kinder in Zukunft partnerschaftlicher betreut werden“, so Karmasin.

Neben den politischen Maßnahmen gehe es aber auch stark um Bewusstseinsbildung. Hier hat das Familien- und Jugendministerium zum einen mit einer Social Media Kampagne angesetzt und forciert zum anderen Projekte für geschlechtersensible Elementarpädagogik.

Die Stereotypen Kampagne wird ab Samstag auf der Facebook-Seite von Sophie Karmasin laufen und vorherrschende Klischees zum Thema Geschlechterstereotypen in der Arbeitswelt aufgreifen. So zum Beispiel die Begriffe „Hausmütterchen“, „Powerfrau“, „Weichei“ oder „Karrierefrau“. Die Umkehrung dieser traditionell besetzten Begriffe in „Hausväterchen“ oder „Powermann“ sollen anregen, die eigenen Vorurteile zu hinterfragen und Klischees zu brechen.

Bei der geschlechtersensiblen Elementarpädagogik unterstützt das BMFJ ein Projekt der Universität Wien und einiger Kindergartenträger (wie „Kinder in Wien – WiKi“). Ziel ist es, dass Mädchen und Buben sich ihrer Kompetenzen bewusst werden – und dass keine Einschränkungen durch Geschlechterstereotype entstehen (z.B. Mädchen und Buben räumen nach dem Essen das Geschirr weg; keine getrennten Spielecken; Spielzeug gemischt unabhängig von Geschlecht).

 

 

 

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