LH Kaiser bei Angelobung von 350 Rekrutinnen und Rekruten des Bundesheeres
Klagenfurt (lpd) - „Ich gelobe“ riefen am 29.07. rund 350 Rekrutinnen und Rekruten des österreichischen
Bundesheeres über den Marktplatz in Faak am See in der Marktgemeinde Finkenstein. In den Ansprachen zu ihrer
Angelobung wurden die Wichtigkeit und Notwendigkeit des Bundesheeres – natürlich bezugnehmend auf die aktuellen
dramatischen Ereignisse in Europa – deutlich hervorgestrichen. Erstmals spielte auch wieder die Militärmusik
Kärnten in ihrer vollen Stärke bei einer Angelobung auf.
Landeshauptmann Peter Kaiser sagte, dass weltweit das gewohnte Sicherheitsgefühl bedroht sei. Terroristische
Gewalt ereigne sich in unserer unmittelbaren Nähe. So wachse die Sehnsucht nach Menschen, die bereit seien,
die Sicherheit unter ihrem persönlichen Einsatz zu verteidigen. Dies seien Exekutive, Einsatz- und Blaulichtorganisationen,
Ehrenamtliche und vor allem auch das Bundesheer. „Sicherheit kann nur gewährleisten, wer in der Lage ist Souveränität
und Grenzen des Staates zu garantieren“, betonte der Landeshauptmann. Das Bundesheer sei aktuell als starke Kraft
im Assistenzeinsatz an der Seite der Polizei, um die Flüchtlingskrise zu bewältigen. Mit diesen wichtigen
Tätigkeiten steige auch der Stellenwert des Heeres. So habe man es schaffen können, in Kärnten die
Goiginger-Kaserne und den Hubschrauberstützpunkt zu sichern. Auch die Militärmusik habe man wieder zu
alter Größe gebracht. Kaiser erinnerte in seiner Rede zudem an den Grenzsicherungseinsatz des Bundesheeres
während des slowenischen Unabhängigkeitskrieges vor 25 Jahren. Zu den angetretenen Rekrutinnen und Rekruten
sagte er: „Sie zeigen uns, was Sicherheit und Demokratie ausmacht und dass diese in unserer Gesellschaft keine
leeren Worthülsen sind. Wir sind stolz auf Sie!“
Militärkommandant Brigadier Walter Gitschthaler zitierte Papst Franziskus: „Die Welt ist im Krieg, weil sie
den Frieden verloren hat.“ Fakt sei, dass Europa unsicherer geworden sei. Auch Gitschthaler ging auf den Grenzsicherungseinsatz
vor 25 Jahren ein und erwähnte Terroranschläge aus den 70er- und 80er-Jahren. Der Unterschied zu heute
sei, dass Bilder durch die neuen Kommunikationsmittel in Sekunden um die ganze Welt gehen. Damals seien einzelne
Persönlichkeiten Ziele gewesen, heute unschuldige Menschen, Zivilisten und Kinder. Sicherheit sei ein Grundbedürfnis
und wesentlicher Teil unserer Lebensqualität. „Wir haben uns den neuen Herausforderungen zu stellen. Das bedarf
einer Stärkung und Neuausrichtung von Polizei und Bundesheer“, stellte der Militärkommandant klar. Alle
Einsatzorganisationen würden nunmehr noch enger zusammenarbeiten müssen. Das Bundesheer hat für
ihn durch den Assistenzeinsatz in der Flüchtlingskrise an Daseinsberechtigung, Motivation und Selbstvertrauen
gewonnen. Nochmals gestiegen sei zudem der Rückhalt in der Bevölkerung. Mitverantwortlich für diesen
Wandel ist für Gitschthaler auch der neue Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil. Zu den Rekrutinnen und
Rekruten sagte er: „Wir brauchen Sie!“
Finkensteins Bürgermeister Christian Poglitsch zeigte sich stolz über die Angelobung in seiner Gemeinde.
Die Bevölkerung hier wisse – auch in Erinnerung an den Krieg im Nachbarland Slowenien – das Bundesheer zu
schätzen.
Die Anzugelobenden aus der Garnison Villach kamen vom Pionierbataillon 1 aus der Rohr-Kaserne, vom Führungsunterstützungsbataillon
1 aus der Lutschounig-Kaserne und vom Dienstbetrieb des Militärkommandos Kärnten aus der Hensel-Kaserne.
Die Garnison Klagenfurt war durch Rekrutinnen und Rekruten des Stabsbataillons 7 in der Windisch-Kaserne sowie
von Stabskompanie und Dienstbetrieb des Militärkommandos Kärnten in der Khevenhüller-Kaserne vertreten.
Aus der Garnison Spittal an der Drau kamen Jungsoldatinnen und -soldaten vom Jägerbataillon 26 aus der Türk-Kaserne.
Kommandant der ausgerückten Truppe war Oberst Volkmar Ertl, Kommandant des Villacher Pionierbataillons 1.
Worte der Besinnung sprachen die Militärgeistlichen Herbert Burgstaller und Michael Matiasek. Die Gelöbnisformel
verlas Major Alexander Dermutz vom Pionierbataillon 1. Für die musikalische Umrahmung sorgte die Militärmusik
Kärnten unter Leitung von Oberstleutnant Dietmar Pranter. Den Ehrenzug stellte das Jägerbataillon 25
aus Klagenfurt und den Insignientrupp das Pionierbataillon 1. Mitgestaltet haben die Angelobung Kindergartenkinder
aus der Gemeinde, Blaulichtorganisationen, Feuerwehren, Traditionsträger und Trachtenfrauen. Unter den Anwesenden
waren u.a. auch Landtagspräsident Reinhart Rohr, der stellvertretende Landesamtsdirektor Markus Matschek,
Domdekan Michael Kristof, Landesfeuerwehrkommandant Josef Meschik, Bezirkshauptleute und Bürgermeister – und
natürlich zahlreiche Angehörige der Rekrutinnen und Rekruten.
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