LHStv.in Schaunig und LR Benger in Pressekonferenz mit KIHS-Leiter Norbert Wohlgemuth über
Herausforderungen und Perspektiven
Klagenfurt (lpd) - Den Wirtschaftsbericht 2015/16 interpretierten Finanzreferentin LHStv.in Gaby Schaunig
und Wirtschaftslandesrat Christian Benger am 29.07. in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem neuen Leiter des
Kärntner Instituts für Höhere Studien und wissenschaftliche Forschung (KIHS), Prof. Norbert Wohlgemuth.
„Der Bericht zeigt auf, mit welchen gegenwärtigen Herausforderungen und künftigen Perspektiven sich die
Kärntner Landespolitik auseinander setzen muss“, unterstrich Schaunig. „Für mich ist der Bericht eindeutig
und legt die für Kärnten notwendigen Schritte für die Zukunft dar. Wir müssen ein enkeltaugliches
Land übergeben, befreit vom Schuldenrucksack, in dem junge Menschen eine Perspektive sehen“, fasste Benger
künftige Handlungen zusammen.
Der Bericht belegt laut Schaunig zudem, dass sich Kärnten in wesentlichen Bereichen der Wirtschaft sehr gut
entwickelt habe. „Es ist uns trotz aller Herausforderungen und Lösungsanforderungen für Probleme gelungen,
Kärntens Position zu verbessern“, sagte sie. Im Bundesländervergleich weise Kärnten in den Bereichen
Import und Export, Studienabschlüsse und erneuerbarer Energie eine Spitzenposition auf. Weiters positiv aufgefallen
sei in Kärnten die Gründungsintensität. „Ich freue mich auch über die erfolgreiche Schwerpunktsetzung
auf Kreativwirtschaft und Start-Ups“, so Schaunig.
„Neben einem, wie im Bericht beschrieben, verschärften Konsolidierungskurs müssen wir künftig Stärken
stärken, damit der Wirtschaftskreislauf in Schwung bleibt“, betonte Benger. Er möchte daher die Exportoffensive,
die mit ein Grund für die hervorragende Position Kärntens innerhalb Österreichs sei, verdoppeln.
Derzeit werden vom Wirtschaftsreferat 250.000 Euro aufgewandt. „70.000 Arbeitsplätze in Kärnten hängen
von der Exportwirtschaft ab. Grund genug, hier forciert zu unterstützen“, so Benger. Ebenso sehe er den Schwerpunkt
auf Startups und Kreativwirtschaft, da dies die Bereiche für junge, moderne Arbeitsplätze seien, die
zudem jungen Menschen im Land eine Perspektive geben würden.
Auch arbeitsmarktpolitische Maßnahmen greifen in Kärnten. Schaunig: „Mit 204.524 Beschäftigten
haben sich schon lange nicht mehr so viele Menschen in Kärnten in Beschäftigung befunden.“ Alleine über
die Wohnbauoffensive und die Kommunale Bauoffensive wurden Investitionen in der Höhe von rund 400 Millionen
Euro ausgelöst und damit mehr als 9.000 Arbeitsplätze abgesichert. Um 1,7 Prozent sank die Arbeitslosigkeit
im Juni, damit liegt Kärnten weit besser als der Österreich-Schnitt. „Wir können zufrieden zurückblicken,
wollen aber noch mehr“, gibt sich Schaunig optimistisch. „Jeder Arbeitslose ist einer zu viel.“
In der zukünftigen Förderung des Bereiches Forschung und Entwicklung gilt es für Schaunig, die Zusammenarbeit
zwischen den Bundesländern Kärnten und der Steiermark weiter auszubauen: „Hier hat sich gezeigt, dass
sich diese beiden Bundesländer perfekt ergänzen. So ist die Steiermark federführend im Bereich der
universitären Forschungs- und Entwicklungsarbeit, wohingegen Kärnten hier in der betrieblichen Sparte
seine Stärken hat.“ Genau solche Maßnahmen müssten ausgebaut und forciert werden, hier gelte es,
nicht zu sparen, sondern zu investieren. Schließlich funktioniere diese Zusammenarbeit bereits heute sehr
gut. Weiters gelte es, den Bereich der Mikrotechnik, in dem Kärnten österreichweit im Spitzenfeld liegt,
noch weiter auszubauen, um somit Innovation, Arbeitsplätze und Wirtschaftswachstum zu garantieren. Positiv
seien auch die Betriebsneugründungen hervorzuheben, hier liege Kärnten österreichweit im Spitzenfeld
– „und da wollen wir auch bleiben“. Allerdings müssten die Rahmenbedingungen geschaffen werden, dass diese
neu gegründeten Betriebe und Start Ups, auch die ersten Jahre nach der Gründung wirtschaftlich überleben.
„Unsere Aufgabe ist es, intelligent zu sparen. Gut funktionierende Bereiche zu fördern, in die Bildung zu
investieren, um dadurch den Arbeitsmarkt zu stärken. Ein eklatanter Fehler wäre es, in Bereichen der
Bildung und der Weiterbildung und auch in der Kinderbetreuung einzusparen. Der wirtschaftspolitische Beirat des
Landes Kärnten empfiehlt die Internationalisierung der Kärntner Wirtschaft konsequent fortzuführen,
um damit weiterhin Wertschöpfung und Arbeitsplätze im Land zu schaffen“, so Schaunig.
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