Erfolgreich im Wettbewerb: 13 Forschungsprojekte mit österreichischer Beteiligung werden
mit 3,1 Millionen Euro aus Förderprogramm Eurostars-2 unterstützt
Brüssel/Wien (bmwfw) - Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner zieht eine positive Bilanz über
die jüngste Ausschreibungsrunde des transnationalen Förderprogramms Eurostars-2. "Noch nie waren
so viele Projekte mit österreichischer Beteiligung erfolgreich. Dadurch können wir 13 innovative Vorhaben
mit rund 3,1 Millionen Euro unterstützen", sagt Mitterlehner. Im internationalen Eurostars-Ranking platzieren
sich mehrere Projekte mit österreichischen Akteuren im Spitzenfeld: auf dem ersten, zweiten und fünften
Platz unter insgesamt 130 geförderten Projekten. Für die Reihung haben unabhängige Experten den
technologischen Innovationsgrad sowie die Marktchancen bewertet. "Das Ergebnis zeigt die hohe Innovationskraft
unserer Klein- und Mittelbetriebe. Sie sind das Rückgrat der heimischen Wirtschaft und bringen das Land nach
vorne", so Mitterlehner.
Das transnationale Förderprogramm, an dem 34 Länder teilnehmen, fokussiert auf forschungsintensive KMU
als Koordinatoren. Als Projektpartner können auch Großunternehmen und Forschungsinstitute teilnehmen.
National wird Eurostars zu drei Vierteln vom Wirtschaftsministerium finanziert, ein Viertel kommt von der Europäischen
Kommission „Damit unterstützen wir Unternehmen dabei, neue Produkte, Verfahren und Dienstleistungen möglichst
rasch auf den Markt zu bringen“, erläutert Mitterlehner.
Abgewickelt wird das Programm im Auftrag des Wirtschaftsministeriums von der Forschungsförderungsgesellschaft
FFG. „Projekte können laufend eingereicht werden. Es gibt jährlich zwei Einreichfristen. Internationale
Experten evaluieren dann alle bis dahin eingelangten Projektanträge“, erläutert FFG-Geschäftsführerin
Henrietta Egerth. Die Förderung besteht aus nicht rückzahlbaren Zuschüssen (bis zu 60 Prozent) zu
den Projektkosten.
Aktuelle Beispiele für Eurostars-Projekte mit österreichischer Beteiligung
- Im Projekt E!10580 – EPITHYDIA kooperiert das Wiener KMU Platomics mit dem Austrian
Institute of Technology und dem belgischen KMU Diagenode. Ziel des Projekts, das im internationalen Ranking den
sensationellen ersten Platz errang, ist die Entwicklung eines epigenetik-basierten Diagnostik-Kits, mit dem wesentlich
genauer als bisher festgestellt werden kann, ob Schilddrüsenknoten gutartig oder bösartig sind. So können
unnötige Operationen aufgrund verdächtiger Diagnosen vermieden werden.
- Rang zwei des internationalen Rankings kann das Projekt E!10466 -O2 HighSpeed
für sich verbuchen: Der steirische Klein- und Mittelbetrieb TecSense arbeitet darin gemeinsam mit der JOANNEUM
RESEARCH Forschungsgesellschaft mbH und dem deutschen Koordinator Cortex Biophysik an der Entwicklung eines neuartigen
Gerätes zur Untersuchung der Atemluft (Ergospirometriegeräts), das aufgrund verbesserter Sauerstoffmessung
genauere Diagnosemöglichkeiten, etwa bei Lungen- oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen, bietet.
- Im ebenfalls topgereihten Projekt E!10418 LaserSens 4-in-1 entwickelt das oberösterreichische
Unternehmen Salvagnini-Maschinenbau gemeinsam mit einem Unternehmen und einer Universität aus Deutschland
einen multifunktionalen optischen Sensor, um Hochleistungslasermaschinen im 24/7 Betrieb zu überwachen und
zu regeln. Hier findet seit einigen Jahren ein Wechsel von den traditionellen CO2-Lasern hin zum Faserlaser statt.
Für letztere gibt es am Sensorikmarkt allerdings bisher keine zufriedenstellende Sensoriklösung, um Schneidprozesse
online hinsichtlich Schnittqualität und Effizienz zu überwachen. Hier setzt das Vorhaben der österreichischen
und deutschen Forscher an, die diese Lücke schließen wollen.
- Im Projekt E!10598 Analyse JET kooperiert das Wiener KMU Qualysoft mit Unternehmenspartnern
aus Deutschland und Ungarn. Ziel ist die Entwicklung eines neuen statischen Analysewerkzeugs für die Java
Programmiersprache, um Softwarefehler schnell zu lokalisieren und den Code besser zu verstehen. Diese Lösung
wird speziell großen Unternehmen nützlich sein, um beispielsweise Altsysteme zu migrieren oder undokumentierte
Applikationen von anderen Lieferanten zu übernehmen.
- Die LieberLieber Software GmbH aus Wien koordiniert das Projekt E!10595 EMBEET,
in dem eine Modellierungs- und Testumgebung für sicherheitskritische Software-Systeme (z.B. in Autos, Flugzeugen
etc.) entwickelt wird. Durch die Weiterentwicklung der innovativen Methode "Modellbasierte Software- und Systementwicklung"
sollen die Entwicklungs- und Wartungskosten solcher Systeme über die Lebensdauer um bis zu 50 Prozent reduziert
werden. Gleichzeitig wird auch die Qualität der Systeme durch verschiedene Maßnahmen (z.B. Entwicklung
spezieller Hilfswerkzeuge für die Modellierung, Automatisierung der Erstellung von Testfällen, exakte
Dokumentation etc.) erhöht. Partner in diesem Projekt sind das Austrian Institute of Technology und ein KMU
aus der Slowakei.
Weitere Informationen zum Eurostars-Programm gibt es auf http://www.ffg.at/eurostars
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