LR Bohuslav: "Arbeiten an ressortübergreifenden Masterplan, der alle Bereiche der
niederösterreichischen Wirtschaft umfasst"
Wieselburg/St. Pölten (nlk) - In Niederösterreich kommen mittlerweile Landmaschinen zum Einsatz,
die mit dem Internet verbunden sind und so ihre geographische Position und wichtige Messwerte während der
Arbeit am Feld in die Cloud senden. Dabei erhält die Landmaschine beispielsweise den Auftrag, welche Düngermenge
an welcher Stelle eines Feldes ausgebracht werden soll. Das ist nur ein Beispiel von vielen, wie „Landwirtschaft
4.0“ zum zentralen Thema für das größte Agrarbundesland Österreichs wird. „Die Unternehmen
und Forschungseinrichtungen des ecoplus Technopols Wieselburg spielen beim Thema Landwirtschaft 4.0 eine Schlüsselrolle“,
betont Wirtschafts-Landesrätin Dr. Petra Bohuslav.
„Mit der intelligenten Vernetzung der Agrarproduktion durch technologische Innovationen kann diese effizienter
und nachhaltiger gelingen. Das ist entscheidend für unsere Landwirtschaft, die sich wie alle anderen Wirtschaftsbereiche
auch, im immer härter werdenden internationalen Wettbewerb behaupten muss“, unterstreicht Wirtschafts-Landesrätin
Bohuslav und ergänzt: „Landwirtschaft 4.0 ist ein zentraler Aspekt von Wirtschaft 4.0. Wir wollen unseren
Beitrag leisten, dass alle Branchen in Niederösterreich von den Chancen der Vernetzung und Digitalisierung
profitieren. Wir arbeiten daher als erstes Bundesland an einem ressortübergreifenden Masterplan, der alle
Bereiche der niederösterreichischen Wirtschaft umfasst, so auch die Landwirtschaft.“
Zu den rund 230 hochqualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern – darunter 160 Forscherinnen und Forscher
– am Technopol Wieselburg zählen auch die vier Gründer der Firma Farmdok GmbH. Sie beschäftigen
sich mit der automatischen Datenerhebung und -auswertung landwirtschaftlicher Arbeitsvorgänge. Dabei hat das
Team um DI Andreas Prankl eine App entwickelt, welche Pflanzenschutzmaßnahmen aufzeichnet, Anbau- und Düngepläne
erstellt sowie die gesamten Schlagaufzeichnungen vom Anbau bis zur Ernte dokumentiert. So wird die Arbeit in landwirtschaftlichen
Betrieben vereinfacht. Farmdok wurde Ende 2015 gegründet und dabei von ACCENT und AWS unterstützt, darüber
hinaus dockt das Unternehmen über den Technopol Wieselburg an das Netzwerk von ecoplus an. „Am Technopol Wieselburg
finden wir Rahmenbedingungen vor, die den direkten Austausch und die Vernetzung mit anderen Expertinnen und Experten
stark fördern. In diesem Gedankenaustausch steckt eine gewaltige Innovationskraft, die das Farmdok-Team immer
aufs Neue antreibt, geniale Lösungen für die landwirtschaftliche Dokumentation zu entwickeln“, erklärt
Geschäftsführer Prankl.
Die Forschungseinrichtungen BLT und Josephinum Research des Francisco Josephinum am Technopol Wieselburg beschäftigen
sich im Rahmen verschiedener, auch vom Land Niederösterreich geförderter Projekte, ebenfalls mit der
Entwicklung neuer intelligenter Sensortechnologien sowie mit der Datenvernetzung, die im Bereich „Landwirtschaft
4.0“ eingesetzt werden: „Technologische Entwicklungen insbesondere in der Datenkommunikation, Vernetzung oder Automatisierungstechnik
verändern nicht nur die industrielle Produktion, sondern auch die Landwirtschaft. Dabei spielen neue Sensortechnologien
genauso eine wichtige Rolle, wie die Vernetzung von Systemen oder der mobile Zugriff auf Informationen aus dem
Internet. Technologien des Smart Farmings haben in Zukunft eine hohe Bedeutung“, erklärte DI Heinrich Prankl,
Leiter für Forschung und Innovation der HBLFA Francisco Josephinum.
„Auch an unserem jüngsten Technopol-Standort wollen wir Kooperationen zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und
Bildungsinstitutionen fördern und haben Landwirtschaft 4.0 zum Thema bei den diesjährigen Sommergesprächen
am Technopol Wieselburg gemacht. Dieses Thema wird uns auch noch weiter beschäftigen“, so ecoplus-Geschäftsführer
Mag. Helmut Miernicki. „Am Technopol Wieselburg sind unter anderem das Kompetenzzentrum Bioenergy 2020+, das Futtermittellabor
Rosenau der Landwirtschaftskammer NÖ, das Lebensmitteltechnologische Zentrum, die BLT Wieselburg für
die Forschung und Prüfung im Bereich Biomasse und Landtechnik sowie die Ausbildungseinrichtungen HBLFA Francisco
Josephinum als auch der Campus Wieselburg der Fachhochschule Wiener Neustadt beheimatet.“ Die Forschungsschwerpunkte
des ecoplus Technopols Wieselburg liegen im Bereich der Bioenergie, Biomasse, Energiesysteme, Agrar- und Lebensmitteltechnologien
sowie der Wasserwirtschaft.
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