Sofortig Neuausschreibung der Belvedere-Geschäftsführung – Start eines Reformprozesses
für die österreichischen Bundesmuseen
Wien (bka) - "Ich möchte die aktuellen Ereignisse zum Anlass für eine Neuaufstellung des
Belvedere nehmen. Die derzeitige personelle, strukturelle und organisatorische Situation macht eine Neubesetzung
aller Organe erforderlich", sagte Bundesminister Thomas Drozda am 27.07. in einer Pressekonferenz im Bundeskanzleramt.
Gemeinsam mit der Sektionschefin für Kunst und Kultur, Andrea Ecker, informierte er über die aktuellen
Entscheidungen betreffend die Österreichische Galerie Belvedere.
Die wissenschaftliche und kaufmännische Geschäftsführung des Belvedere werde mit sofortiger Wirkung
national und international ausgeschrieben. Es soll ein rascher und transparenter Bestellungsprozess unter Begleitung
einer Personalberatungsfirma erfolgen, mit einer Bewerbungsfrist bis Mitte September. "Unser Ziel ist es,
mit 1. Jänner 2017 eine voll handlungsfähige Doppel-Geschäftsführung einsetzen zu können,
die basierend auf einem gleichberechtigten Vier-Augen-Prinzip ihre Aufgaben wahrnehmen wird", so Drozda. Sektionschefin
Ecker werde ab sofort interimistisch den Vorsitz im Belvedere-Kuratorium übernehmen. In dieser Position werde
sie federführend für den Bestellungsprozess der neuen Geschäftsführung verantwortlich sein
und für transparente, nachvollziehbare Richtlinien zur Aufsicht und Kontrolle sorgen.
Beim erst kürzlich bestellten kaufmännischen Geschäftsführer Dieter Bogner, der interimistisch
die wirtschaftliche Leitung übernommen hat, bedankte sich der Minister für seine so kurzfristige Zusage.
Belvedere-Direktorin Agnes Husslein-Arco werde ihr Amt noch bis Ende des Jahres wahrnehmen. Ihr Engagement und
ihre erzielten Erfolge für die Österreichische Galerie Belvedere seien unbestritten, so Drozda.
Der Bundesminister kündigte auch weiterführende Maßnahmen für den Bereich der Bundesmuseen
an: "Ich möchte auf die Kritik des Rechnungshofes reagieren und für eine Neuordnung der Gehaltsstrukturen
sorgen." Außerdem sollen unmittelbare und klare Berichtspflichten an den Eigentümervertreter eingeführt
werden. "Die Ereignisse rund um das Belvedere haben Struktur- und Informationsdefizite aufgezeigt, denen wir
begegnen müssen. Hier brauchen wir künftig klare, einheitliche Vorgaben und mehr Transparenz", so
Drozda.
Es werde daher ein Reformprozess unter der Leitung von Sektionschefin Ecker eingeleitet, unter Einbindung aller
Beteiligten sowie mit externer Expertise. "Dazu wird ein Weißbuch über effiziente und verlässliche
Strukturen für alle Bundesmuseen bis Anfang des kommenden Jahres ausgearbeitet, das uns als Entscheidungsgrundlage
für eine Neuaufstellung dienen wird", so der Kulturminister abschließend.
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