Karmasin: "Wissenslücken bei
 Erziehungsfragen abbauen"

 

erstellt am
28. 07. 16
11:00 MEZ

Studie „Erziehung – nicht genügend?“ zeigt auf: nur 47% der Eltern konnten einen Großteil der Wissensfragen beantworten – Relaunch der Plattform www.elternbildung.at im Herbst
Wien (bmfj) - „Wir haben 1 Million Familien mit Kindern in Österreich und es gibt wahrscheinlich 1 Million verschiedene Wege wie Erziehung funktioniert. Autonomie der Familien in Erziehungsfragen ist ein hohes Gut – deswegen bin ich auch gegen verpflichtende Elternschulen und sogenannte Elternführerscheine. Aber wir als Familienministerium werden die Beratungsangebote für Eltern ausbauen um Wissenslücken in Erziehungsfragen zu schließen“, kündigte Familienministerin Sophie Karmasin am 27.07. anlässlich der Studienpräsentation „Erziehung – nicht genügend?“ einen Relaunch der Plattform elternbildung.at und einen Ausbau der „FamilienAPP“ des Ressorts an.

Die Studie des Österreichischen Instituts für Familienforschung (ÖIF) hatte rund 1.000 Familien in Österreich zu Erziehungskompetenz und Erziehungswerten befragt und kam zum Ergebnis, dass nur 47% der Eltern ¾ der Wissensfragen richtig beantworten konnten. 9% haben sogar weniger als die Hälfte der Fragen richtig beantworten können. Diese Wissenslücken will das Familienministerium mit einem Ausbau des Elternbildungsangebotes schließen. So werde im Herbst die Plattform www.elternbildung.at relaunched und „kundenfreundlicher“ gestaltet. Zudem soll mehr auf die bestehenden Beratungsangebote – wie die 445 Familienberatungsstellen in Österreich und die „FamilienAPP“ – hingewiesen werden.

Laut Studie hätten sich 3 Erziehungstypen herausgebildet – der pragmatische (rund 50% der Eltern), der kindzentrierte (rund 29% der Eltern) und der autoritäre Erziehungsstil (21% der Eltern). „Allein durch die unterschiedlichen Erziehungstypen die unsere Studie gezeigt hat, kann es gar nicht die eine richtige Art der Kindererziehung geben, sondern ganz viele verschiedenen Ausformungen. Deswegen muss unser Beratungsangebot auch so individuell sein wie es der Familienalltag ist“, so die Familienministerin und weiter:
„Wichtig ist, dass die Erziehung gewaltfrei ist und das Kindeswohl an erster Stelle steht. Wie die Studie gezeigt hat, ist das Wissen der Eltern über das Gewaltverbot sehr hoch und hat sich auch in den letzten Jahren verbessert. Wichtig, ist, dass dieses Wissen auch in der Erziehungspraxis umgesetzt wird“.

Studienautor Dipl. Soz. Päd. (FH) Olaf Kapella vom Österreichischen Institut für Familienforschung sieht laut Studie die Themen Ordnung bzw. Aufräumen, Geschwisterstreitigkeiten sowie Medienkonsum als die häufigsten Konflikthemen innerhalb der Familie. Interessant dabei sei, dass die kindzentrierten Eltern ein höheres Konfliktpotenzial in Bezug auf die Handynutzung ihrer Kinder sehen, während autoritäre Eltern weniger gegen den Medienkonsum ihrer Sprösslinge einzuwenden haben. Auch was das Nutzungsalter elektronischer Medien betrifft gäbe es starke Unterschiede zwischen den diversen Erziehungstypen. Während die pragmatischen und die autoritären Eltern einen frühen Umgang mit Handy, Computer und Co begrüßen, seien die kindzentrierten Eltern deutlich restriktiver.

 

 

 

Weitere Informationen:
http://www.elternbildung.at

   
     

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