Lebenslauf eines unporträtierten Kapellmeisters in einer neuen Sonderausstellung im Schloss
Esterházy von 27. Juli – 31. Oktober 2016
Eisenstadt (esterhazy) - Anlässlich des 250. Todestages des esterhazy’schen Hofkapellmeisters Gregor
Joseph Werner wird die Ausstellung „Haydn explosiv. Musik aus revolutionären Zeiten“ um eine Sonderausstellung
erweitert. Es ist die weltweit erste Ausstellung zu Leben und Wirken des österreichischen Komponisten und
Kapellmeisters. Sie gibt in internationalem Kontext einen Überblick über Werners Lebenssituation, sein
kompositorisches Schaffen sowie seine musikgeschichtliche Bedeutung. In 14 Stationen werden Exponate und Dokumente
von zentraler Bedeutung in einer bisher nie dagewesenen Vollständigkeit und Konsequenz präsentiert.
Gregor Joseph Werner – Haydns Mentor. Gesichtsloser Genius.
Der in Ybbs an der Donau geborene Komponist wirkte von 1728 bis 1766 als Hofkapellmeister für das Haus Esterházy
und war somit nicht nur Vorgänger Joseph Haydns, sondern auch fünf Jahre lang sein Vorgesetzter. Nach
Eintritt Haydns war Werner ab 1762 Leiter der Kirchenmusik, die auch den Schwerpunkt seines Schaffens darstellt.
Im Gegensatz zu Haydn, seinem um fast 40 Jahre jüngeren Nachfolger, ist wenig über Gregor Joseph Werner
bekannt. Bis heute wurde kein einziges Porträt des ehemaligen Hofkapellmeisters entdeckt.
Weltpremiere
Höhepunkte der Ausstellung sind der einzige erhaltene Autograph eines Oratoriums von Werner („Debora“, 1760)
als Leihgabe der Széchényi-Nationalbibliothek in Budapest sowie handschriftliche biographische Notizen
Werners. Erstmalig werden eine Reihe bedeutsamer „Premiéren“, Neu- und Wiederentdeckungen gezeigt, darunter
eine bislang als verschollen geltende Abschrift von Werners Testament. Darüber hinaus werden aus dem von Werner
gestifteten Bildzyklus der „Fünfzehn Rosenkranzgeheimnisse“ ein wiederentdecktes und restauriertes Bildnis
des Malers und Musikers Sigmund Leopold Gstettner vorgestellt.
Konzept: Nicolas Trees, Opern- und Theaterdramaturg
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