Tiroler Landesregierung stellt mit Weichen für die Zukunft – Evaluierter Raumordnungsplan
greift gesellschaftliche Herausforderungen auf
Innsbruck (lk) - Was ist zu tun, damit sich unser Land erfolgreich weiterentwickeln und die Anforderungen
der Zeit positiv bewältigen kann? Der im Jahr 2007 beschlossene und 2011 fortgeschriebene Raumordnungsplan
„ZukunftsRaums Tirol“ bot die rechtliche Ausgangsbasis zur Umsetzung entsprechender Prozesse und Maßnahmen.
Um den geänderten Rahmenbedingungen gerecht zu werden, hat die Tiroler Landesregierung seine Evaluierung und
zeitgemäße Weiterentwicklung unter dem Titel „LebensRaum Tirol – Agenda 2030“ beschlossen, informiert
LR Johannes Tratter am 27.07. bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit LRin Christine Baur.
Der ‚ZukunftsRaum‘ hat sich grundsätzlich als wirksames Instrument erwiesen und wird daher mit geringen Adaptierungen
in den aktuellen Raumordnungsplan übergehen, erklärt LR Tratter dazu: „Für strategische Planungen
bildet allerdings die Prognose der Bevölkerungsentwicklung eine entscheidende Grundlage. Hier hat sich gezeigt,
dass aufgrund konkreter Entwicklungen - beispielsweise die Bevölkerungszunahme im Zentralraum, Flüchtlingsfrage
oder Integration betreffend - Anpassungen notwendig und sinnvoll sind. Diese Aspekte berücksichtigt der ‚LebensRaum
Tirol – Agenda 2030‘ umfassend!“
„Wir befinden uns in einer Zeit des gesellschaftlichen Wandels, der beinahe alle Bereiche des öffentlichen,
aber auch privaten Lebens betrifft. Auch die Politik muss darauf reagieren, und an den verfügbaren Schrauben
drehen, um den Herausforderungen der Zukunft zu begegnen“, betont Soziallandesrätin Baur. Im Sozialbereich
betreffe dies vor allem die demografischen Entwicklungen infolge der erhöhten Fluchtbewegung, aber auch die
steigenden Zahlen von MindestsicherungsbezieherInnen sowie die Tatsache, dass die TirolerInnen immer älter
werden, was gleichzeitig einen Anstieg der pflegebedürftigen Personen mit sich bringt.
Es gehe darum, über Regierungsperioden hinauszudenken und nachhaltige Strukturen zu schaffen: „Der Sozialbereich
ist im Drei-Säulen-Modell der nachhaltigen Entwicklung neben Ökonomie und Ökologie ganz essentiell.
Hier geht es um Sicherheit und den sozialen Frieden und damit um Solidarität – denn eine Gesellschaft ist
nur so stark wie sein schwächstes Glied“, ist LRin Baur überzeugt. So habe man beispielsweise aus der
Vergangenheit gelernt und erkannt, dass die Integration eine Querschnittmaterie ist, die nun in den verschiedensten
Politikbereichen berücksichtigt wird.
Tirol im demographischen und strukturellen Wandel
Statistische Voraussagen wie z.B. die „ÖROK-Regionalprognose 2014 - Bevölkerung“ deuten auf einen
strukturellen Wandel hin. Sie gehen von einer hohen Außenwanderung nach Tirol aus, was Auswirkungen auf die
prognostizierte Gesamtentwicklung der Tiroler Wohnbevölkerung hat. Entsprechend wichtig sind für die
Landesregierung strategische Planungen, um die Auswirkungen dieser demografischen Veränderungen besser einschätzen
sowie alle damit verbundenen Chancen optimal nutzen zu können, sind sich die Regierungsmitglieder LR Tratter
und LRin Baur einig.
Diskurs auf breiter Basis
Zum Auftakt des Prozesses ‚LebensRaum Tirol – Agenda 2030‘ werden von der Landesregierung unter Einbeziehung des
Raumordnungsbeirats bereits im Vorfeld Arbeitsgespräche und Diskussionsrunden mit Interessensvertretungen
und Meinungsbildern geführt.
„Im inhaltlichen Fokus stehen dabei vor allem die Leitsätze zur räumlichen Entwicklung wie Siedlungsentwicklung,
Freiraum, Landschaft, Wirtschaftsstandorte sowie Verkehr und Infrastruktur“, erläutert Robert Ortner, Leiter
des Sachgebietes Raumordnung.
Für die Beteiligten werden vor allem folgende Fragen thematisiert:
- Ist der Weg der Tiroler Raumordnung bzw. anderer raumwirksamer Planungen zielführend?
- Was kann man in der Raumordnung wie verbessern?
- Was wünschen Sie sich von der Raumordnung, was Ihre Arbeit bzw. Ihren Alltag
erleichtern würde?
- Was planen Sie in Ihrem Arbeitsbereich mittelfristig an Neuerungen, die auch
der Raumordnung zugutekommen könnten?
Über den Sommer wird ein interner Entwurf gestaltet, der bereits die Hauptanliegen der vorangegangenen Diskussionen
beinhaltet und durch Interviews ergänzt werden soll.
Für Herbst ist eine breitere Reflexionsreihe geplant um zusätzliche Anregungen zu erhalten.
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