"LebensRaum Tirol – Agenda 2030"

 

erstellt am
28. 07. 16
11:00 MEZ

Tiroler Landesregierung stellt mit Weichen für die Zukunft – Evaluierter Raumordnungsplan greift gesellschaftliche Herausforderungen auf
Innsbruck (lk) - Was ist zu tun, damit sich unser Land erfolgreich weiterentwickeln und die Anforderungen der Zeit positiv bewältigen kann? Der im Jahr 2007 beschlossene und 2011 fortgeschriebene Raumordnungsplan „ZukunftsRaums Tirol“ bot die rechtliche Ausgangsbasis zur Umsetzung entsprechender Prozesse und Maßnahmen. Um den geänderten Rahmenbedingungen gerecht zu werden, hat die Tiroler Landesregierung seine Evaluierung und zeitgemäße Weiterentwicklung unter dem Titel „LebensRaum Tirol – Agenda 2030“ beschlossen, informiert LR Johannes Tratter am 27.07. bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit LRin Christine Baur.

Der ‚ZukunftsRaum‘ hat sich grundsätzlich als wirksames Instrument erwiesen und wird daher mit geringen Adaptierungen in den aktuellen Raumordnungsplan übergehen, erklärt LR Tratter dazu: „Für strategische Planungen bildet allerdings die Prognose der Bevölkerungsentwicklung eine entscheidende Grundlage. Hier hat sich gezeigt, dass aufgrund konkreter Entwicklungen - beispielsweise die Bevölkerungszunahme im Zentralraum, Flüchtlingsfrage oder Integration betreffend - Anpassungen notwendig und sinnvoll sind. Diese Aspekte berücksichtigt der ‚LebensRaum Tirol – Agenda 2030‘ umfassend!“

„Wir befinden uns in einer Zeit des gesellschaftlichen Wandels, der beinahe alle Bereiche des öffentlichen, aber auch privaten Lebens betrifft. Auch die Politik muss darauf reagieren, und an den verfügbaren Schrauben drehen, um den Herausforderungen der Zukunft zu begegnen“, betont Soziallandesrätin Baur. Im Sozialbereich betreffe dies vor allem die demografischen Entwicklungen infolge der erhöhten Fluchtbewegung, aber auch die steigenden Zahlen von MindestsicherungsbezieherInnen sowie die Tatsache, dass die TirolerInnen immer älter werden, was gleichzeitig einen Anstieg der pflegebedürftigen Personen mit sich bringt.

Es gehe darum, über Regierungsperioden hinauszudenken und nachhaltige Strukturen zu schaffen: „Der Sozialbereich ist im Drei-Säulen-Modell der nachhaltigen Entwicklung neben Ökonomie und Ökologie ganz essentiell. Hier geht es um Sicherheit und den sozialen Frieden und damit um Solidarität – denn eine Gesellschaft ist nur so stark wie sein schwächstes Glied“, ist LRin Baur überzeugt. So habe man beispielsweise aus der Vergangenheit gelernt und erkannt, dass die Integration eine Querschnittmaterie ist, die nun in den verschiedensten Politikbereichen berücksichtigt wird.

Tirol im demographischen und strukturellen Wandel
Statistische Voraussagen wie z.B. die „ÖROK-Regionalprognose 2014 - Bevölkerung“ deuten auf einen strukturellen Wandel hin. Sie gehen von einer hohen Außenwanderung nach Tirol aus, was Auswirkungen auf die prognostizierte Gesamtentwicklung der Tiroler Wohnbevölkerung hat. Entsprechend wichtig sind für die Landesregierung strategische Planungen, um die Auswirkungen dieser demografischen Veränderungen besser einschätzen sowie alle damit verbundenen Chancen optimal nutzen zu können, sind sich die Regierungsmitglieder LR Tratter und LRin Baur einig.

Diskurs auf breiter Basis

Zum Auftakt des Prozesses ‚LebensRaum Tirol – Agenda 2030‘ werden von der Landesregierung unter Einbeziehung des Raumordnungsbeirats bereits im Vorfeld Arbeitsgespräche und Diskussionsrunden mit Interessensvertretungen und Meinungsbildern geführt.

„Im inhaltlichen Fokus stehen dabei vor allem die Leitsätze zur räumlichen Entwicklung wie Siedlungsentwicklung, Freiraum, Landschaft, Wirtschaftsstandorte sowie Verkehr und Infrastruktur“, erläutert Robert Ortner, Leiter des Sachgebietes Raumordnung.

Für die Beteiligten werden vor allem folgende Fragen thematisiert:

  • Ist der Weg der Tiroler Raumordnung bzw. anderer raumwirksamer Planungen zielführend?
  • Was kann man in der Raumordnung wie verbessern?
  • Was wünschen Sie sich von der Raumordnung, was Ihre Arbeit bzw. Ihren Alltag erleichtern würde?
  • Was planen Sie in Ihrem Arbeitsbereich mittelfristig an Neuerungen, die auch der Raumordnung zugutekommen könnten?


Über den Sommer wird ein interner Entwurf gestaltet, der bereits die Hauptanliegen der vorangegangenen Diskussionen beinhaltet und durch Interviews ergänzt werden soll.

Für Herbst ist eine breitere Reflexionsreihe geplant um zusätzliche Anregungen zu erhalten.

 

 

 

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