Positionsbestimmung anhand aktueller Wasserstanddaten an 13 Tiroler Flüssen
Innsbruck (lk) - Bereits seit dem Jahr 2005 verfügen Tirols Feuerwehren über ein örtliches
Einsatz-Informationssystem (OEI). Die auf Basis des Tiroler Raumordnungs- informationssystems tiris entwickelte
Anwendung umfasst sämtliche einsatzrelevante Informationen wie Gefahrenstellen, Wasserentnahmestellen oder
Gasanschlüsse und Stromleitungen. Nun wird das System auf den neuesten Stand der Technik gebracht.
Die ebenfalls aktualisierte Anwendung für die Personensuche im Wassereinsatz wurde vom Zivil- und Katastrophenschutz
des Landes Tirol am Dienstag in Zusammenarbeit mit der Berufsfeuerwehr Innsbruck bei einer Übung im Inn getestet.
„Das Modul für den Wassereinsatz ist eine wertvolle Unterstützung bei der Personensuche in Fließgewässern.
Künftig steht es nicht nur für den Inn, sondern für zwölf weitere Tiroler Flüsse zur Verfügung“,
erklärt Zivil- und Katastrophenschutzreferent LHStv Josef Geisler.
Punktgenaue Rettung
Stürzt eine Person in einen Fluss, ermittelt das System innerhalb einer gewissen Bandbreite sowohl die aktuelle
Position der verunglückten Person wie auch den weiteren Verlauf. „Mit diesen Informationen sind die Einsatzorganisationen
in der Lage, den Rettungseinsatz zeiteffizient zu planen sowie Boot und Rettungskräfte punktgenau zu stationieren“,
führt Thomas Geiler von der Abteilung Zivil- und Katastrophenschutz aus. Basis für die Berechnungen sind
die aktuellen Wasserstandinformationen des Landes Tirol.
Test bestanden
Dass die neu entwickelte Version des örtlichen Einsatz-Informationssystems für den Wassereinsatz funktioniert,
hat die Übung am Dienstag am Inn bewiesen. Nachdem Schwimmer der Berufsfeuerwehr Innsbruck in Innsbruck bei
der Universitätsbrücke abgesetzt wurden, wurde nach Meldung einer Sichtung der „verunglückten Person“
die EDV-unterstützte Positionsbestimmung eingeleitet. Wie vom System berechnet, befand sich die Person bei
einem Wasserstand von 3,60 Meter am Pegel Universität und einer Fließgeschwindigkeit von etwa 10 km/h
nach etwas mehr als zehn Minuten im Bereich des Holzsteges zum Alpenzoo und konnte dort von den Einsatzkräften
„gerettet“ werden. „Die Berechnungen haben genau gestimmt. Damit hat das System den Elchtest bestanden“, freuen
sich alle Beteiligten.
Ab Herbst im Einsatz
Das neue System für den Wassereinsatz steht ab Herbst 2016 nicht nur für den Inn, sondern für insgesamt
13 Flüsse in Tirol zur Verfügung. Im Oberland und Außerfern sind dies die Ötztaler Ache, die
Melach und der Lech, im Zentralraum die Sill und die Ruetz, im Unterland der Ziller, die Brixentaler Ache, die
Kitzbüheler Ache und die Großache sowie in Osttirol die Isel, die Drau und die Schwarzach. Im Jahr 2015
gab es in Tirol insgesamt 29 Wassereinsätze mit Personensuche.
Für LHStv Josef Geisler ist das örtliche Einsatz-Informationssystem inklusive der Anwendung für
den Wassereinsatz eine wichtige Unterstützung: „Die Erfahrung und gute Ausbildung der Rettungskräfte
ergänzt um wichtige Informationen ermöglichen schnelle und effektive Hilfe.“
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