Polizisten aus Salzburg nahmen in Kooperation mit dem Bundeskriminalamt sowie mit Polizisten
aus Polen, Deutschland und Ungarn 17 mutmaßliche Schlepper fest
Wien (bmi) - Salzburger Polizisten hoben gemeinsam mit Kollegen aus dem Bundeskriminalamt und Polizisten
aus Polen, Deutschland und Ungarn einen internationalen Schlepper-Ring aus. Die mutmaßlichen Schlepper stehen
im Verdacht, mehr als 1.000 Menschen von Ungarn über Österreich nach Deutschland und in andere EU-Länder
befördert zu haben. Die Flüchtlinge kamen vorwiegend aus Syrien, Afghanistan, dem Irak und dem Iran.
Erste Festnahme am 5. September 2015
Schengenfahnder nahmen bereits am 5. September 2015 in Salzburg einen polnischen Schlepper fest, der 17 Menschen
geschleppt hatte. Einem zweiten Pkw mit polnischem Kennzeichen war die Flucht gelungen. Die Salzburger Polizei
schaltete ihre Kollegen in Polen ein, die am 11. Mai 2016 die drei flüchtigen Schlepper und einen weiteren
Polen (39) festnehmen konnten. Der 39-Jährige war das Bindeglied zu einer Schlepper-Organisation, die in Polen
für "Flüchtlingstransporte" gezielt Fahrer anwarb. Die zentrale Figur der österreichischen
Bande war ein 39-jähriger Tschetschene, der als Chauffeur tätig war und von den Flüchtlingen vor
Fahrtantritt den Fuhrlohn kassierte. Gemeinsam mit ungarischen Polizisten gelang es, einen weiteren Hintermann
zu identifizieren – einen 44-jährigen Syrer, der meist von Budapest aus die Fäden zog.
Am 7. Juli 2016 entschloss sich die Polizei, einen Schlepper-Konvoi aus fünf Fahrzeugen aus dem Verkehr zu
ziehen. Die Lenker, drei Tschetschenen und zwei Deutsche im Alter von 27 bis 42 Jahren, wurden festgenommen. Am
21. Juli 2016 wurden bei einem Zugriff mit mehr als 100 Beamten und des Einsatzkommandos Cobra in Österreich,
Budapest und Berlin weitere sieben mutmaßliche Schlepper festgenommen, darunter der 44-jährige Syrer
und der 39-jährige Tschetschene. Bei zwölf Hausdurchsuchungen wurden Mobiltelefone, Schusswaffen, Bargeld,
Schmuck und eine Maske sichergestellt.
"Schlepperei ist eines der schlimmsten Verbrechen – dagegen müssen wir mit aller Härte des Gesetzes
vorgehen", sagte Innenminister Mag. Wolfgang Sobotka. "Ich möchte allen Polizistinnen und Polizisten
gratulieren, die an diesem großartigen Erfolg beteiligt waren."
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