Fünfjahresübersicht der Landesstatistik 2010 bis 2015
Salzburg (lk) - Die Fünfjahresübersicht der "Daten zur Wirtschafts- und Sozialstruktur"
wurde am 05.08. von der Landesstatistik unter der Leitung von Gernot Filipp vorgelegt. Dieses seit 1987 jährlich
erscheinende Zahlenkompendium bereitet die wichtigsten sozial- und wirtschaftsstatistischen Daten für das
Land Salzburg im Zeitvergleich und im Vergleich mit Österreich in tabellarischer Form auf. Da die Ermittlung
der Jahresergebnisse zum Teil längere Zeit in Anspruch nimmt, erscheint der Bericht mit einem gewissen zeitlichen
Abstand. Nun können die wichtigsten Ergebnisse des Fünfjahresvergleiches wie folgt zusammengefasst werden.
Leichtes Bevölkerungswachstum, mehr Geburten als Todesfälle
Ausgehend von 527.886 Personen zum Jahresende 2010 stieg in Salzburg die Bevölkerungszahl kontinuierlich auf
545.815 Personen zum Jahresende 2015. Das Bevölkerungswachstum fiel im Fünfjahresvergleich 2010 auf 2015
in Salzburg mit 3,4 Prozent etwas schwächer aus als in Österreich mit 3,9 Prozent. Da das Plus bei der
Zahl der ausländischen Staatsbürgerinnen und Staatsbürger mit 29,6 Prozent in Salzburg und 38,8
Prozent in Österreich wesentlich stärker war, erhöhte sich der Anteil der Bevölkerung mit nicht-österreichischer
Staatsbürgerschaft auf 15,6 Prozent in Salzburg und auf 14,6 Prozent in Österreich.
In den Jahren 2010 bis 2013 wurden in Salzburg jährlich zwischen 5.052 und 5.185 Kinder geboren. In den beiden
Jahren danach erhöhte sich die Zahl der Geburten auf 5.445 (2014) bzw. 5.494 (2015). Seit 2010 stieg zwar
auch die Zahl der Gestorbenen tendenziell an, dennoch verblieb ein Geburtenüberschuss im Ausmaß von
771 (2011, 2013) bis 1.129 (2014) Personen. Österreichweit variierte die Geburtenbilanz zwischen einem Verlust
von 484 Personen im Jahr 2012 und einem Gewinn von 3.470 Personen im Jahr 2014.
Mehr Beschäftigte, mehr Arbeitslose und eine höhere Arbeitslosenrate
Von 2010 auf 2015 stieg sowohl in Salzburg als auch in Österreich die Zahl der unselbständig Beschäftigten
kontinuierlich an, sodass im Jahr 2015 in Salzburg um 5,1 Prozent und in Österreich um 5,2 Prozent mehr Personen
unselbständig beschäftigt waren als fünf Jahre zuvor. Die Zahl der Arbeitslosen stieg nach einem
Rückgang von 2010 auf 2011 ebenfalls an und führte dazu, dass im Jahr 2015 in Salzburg um 34,6 Prozent
und in Österreich um 41,3 Prozent mehr Personen ohne Arbeit waren als im Jahr 2010. In der Folge erhöhte
sich die Arbeitslosenrate von 2010 auf 2015 in Salzburg von 4,7 auf 5,9 Prozent und in Österreich von 6,9
auf 9,1 Prozent.
Produktionszuwächse in der Warenherstellung und Umsatzsteigerungen am Bau
Das Produktionsvolumen der Warenherstellung (inkl. Bergbau) war im Jahr 2015 in Salzburg um 11,8 Prozent und in
Österreich um 12,9 Prozent höher als fünf Jahre zuvor. Die Zuwächse erfolgten dabei mit Ausnahme
des Jahres 2013, wo ein leichter Produktionsrückgang erfolgte, kontinuierlich.
In Salzburg folgte auch am Bau nach einem Anstieg von 2010 auf 2012 ein Rückgang im Jahr 2013. Nach einem
Plus im Jahr 2014 gab es einen neuerlichen Rückgang im Jahr 2015. Österreichweit gab es von 2010 auf
2014 ein Umsatzplus, dem 2015 ebenfalls ein leichter Rückgang folgte. Im Fünfjahresvergleich 2010 auf
2015 ergab sich letztlich ein Umsatzplus in Höhe von 15,1 Prozent in Salzburg und elf Prozent in Österreich.
6,8 Millionen Ankünfte und 26,2 Millionen Nächtigungen 2015
Im Jahr 2015 wurden in Salzburg mehr als 6,8 Millionen Gäste begrüßt und nahezu 26,2 Millionen
Nächtigungen verbucht. Damit wurde 2015 erstmals die 26-Millionen-Marke überschritten, nachdem in den
Jahren 2012 bis 2014 bereits jährlich jeweils über 25 Millionen Nächtigungen gezählt wurden.
Für den Fünfjahresvergleich 2010 auf 2015 gilt, dass in Salzburg im Jahr 2015 um 18,5 Prozent mehr Gäste
begrüßt und um 9,5 Prozent mehr Nächtigungen verbucht wurden als fünf Jahre zuvor. Der Tourismus
entwickelte sich damit in Salzburg günstiger als in Österreich mit einem Plus von 18,1 Prozent bei den
Ankünften und von 8,3 Prozent bei den Nächtigungen. Unterschieden nach Unterkunftsarten zeigt sich, dass
die Zahl der Nächtigungen in Hotels oder ähnlichen Betrieben stärker stieg als in Privatunterkünften.
Was die Aufenthaltsdauer betrifft, so setzte sich in den vergangenen Jahren der Trend zu kürzeren Urlauben
fort. Von 2010 auf 2015 sank nämlich die durchschnittliche Aufenthaltsdauer in Salzburg von 4,2 auf 3,8 Tage
und in Österreich von 3,7 auf 3,4 Tage.
331 Unternehmensinsolvenzen und 408 Privatkonkurse im Jahr 2015
In Salzburg wurden im Jahr 2015 insgesamt 331 Unternehmensinsolvenzen registriert, wobei dies dem niedrigsten Wert
seit 2010 entspricht. Die Zahl der Privatkonkurse war 2015 mit 408 zwar niedriger als 2010 und 2011, jedoch höher
als in den Jahren 2012 bis 2014. Auch in Österreich wurde 2015 mit 5.150 Unternehmensinsolvenzen die niedrigste
Zahl seit 2010 gemeldet. 8.829 Privatkonkurse im Jahr 2015 sind zwar mehr als 2014, jedoch weniger als in den Jahren
2010 bis 2013.
Höheres Aufkommen an gemeinschaftlichen Bundesabgaben
Ausgehend von 5,1 Milliarden Euro im Jahr 2010 erhöhte sich das Aufkommen an gemeinschaftlichen Bundesabgaben
auf 6,2 Milliarden Euro im Jahr 2015, was einem Plus von 22,4 Prozent entspricht. Österreichweit war das Plus
mit 27,5 Prozent noch stärker. Die Entwicklung bei den beiden aufkommensstärksten Steuerarten zeigt,
dass bei der Lohnsteuer der Anstieg in Salzburg mit 41,6 Prozent ähnlich hoch war wie in Österreich mit
41,9 Prozent. Bei der Umsatzsteuer hingegen fiel das Plus in Österreich mit 15,8 Prozent mehr als doppelt
so stark aus wie in Salzburg mit sechs Prozent.
Fast 400.000 Kraftfahrzeuge und mehr als 30.000 Kfz-Neuzulassungen
Die Zahl der zum Verkehr zugelassenen Kraftfahrzeuge stieg seit 2010 kontinuierlich auf 405.775 in Salzburg und
6.545.818 in Österreich im Jahr 2015 an. Im Fünfjahresvergleich ergibt dies ein Plus von 9,2 Prozent
in Salzburg und 7,5 Prozent in Österreich. Für Salzburg und für Österreich gilt gleichermaßen,
dass fast drei Viertel der Kraftfahrzeuge Personen- bzw. Kombikraftwagen sind.
Die Zahl der Kfz-Neuzulassungen schwankte im Zeitraum 2010 bis 2015, wobei in Salzburg der niedrigste Wert mit
30.900 im Jahr 2014 und der höchste Wert mit 34.551 im Jahr 2011 erreicht wurde. Auch in Österreich wurden
im genannten Zeitraum im Jahr 2014 die wenigsten und im Jahr 2011 die meisten Kraftfahrzeuge neu zum Verkehr zugelassen.
Im Jahr 2015 wurden in Salzburg insgesamt 2.861 Unfälle mit Personenschaden bei den Polizeidienststellen gemeldet,
das sind ähnlich viele wie 2014, aber um 274 weniger als 2012. Gesunken ist auch die Zahl der Verletzten,
und zwar von 3.880 im Jahr 2012 auf 3.548 im Jahr 2015. Bei Verkehrsunfällen wurden in Salzburg im Jahr 2015
insgesamt 43 Menschen getötet. Diese Zahl schwankte in den vergangenen Jahren sehr stark. Auch in Österreich
lässt sich eine ähnliche Entwicklung wie in Salzburg ablesen.
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