Oberösterreich fordert von EU ein Stoppen dieser Risikoerhöhung!
Prag/Linz (lk) - Bereits im März des heurigen Jahres wurde die Verlängerung der Laufzeit von Reaktorblock
1 des AKW Dukovany, nur 120 Kilometer von Oberösterreich entfernt, unbefristet genehmigt. Dieser Block war
im Jahr 1985 in Betrieb gegangen. Nun hat die Betreibergesellschaft CEZ auch für Block 2, dessen Betriebszeit
Ende 2016 ausläuft, eine Laufzeitverlängerung beantragt.
Oberösterreichs Landesrat Rudi Anschober: "Das ist ein Vorgang, der hoch problematisch ist. Denn je älter
ein AKW, desto riskanter wird sein Betrieb. Es ist dies ein Trend, der in ganz Europa zu beobachten ist: anstatt
teure Stilllegungen durchzuführen, wird die Betriebszeit erstreckt. Diese Entwicklung muss von der EU-Kommission
gestoppt werden. Es muss europaweit eine maximale Betriebszeit für AKW festgelegt und, sofern diese Betriebszeit
noch nicht erreicht ist, als Mindestanforderung eine grenzüberschreitende Umweltverträglichkeitsprüfung
bei derartigen Anträgen verankert werden."
Bedenklich stimmt auch, dass Betreiber CEZ diesmal bereits gleichzeitig mit dem Ansuchen um Laufzeitverlängerung
auch um eine vorläufige Verlängerung der Betriebsgenehmigung um ein halbes Jahr bis Ende Juni 2017 angesucht
hat. Offizielle Begründung dafür: Es wären komplizierte Prüfungen durchzuführen. Nun,
dies sollte man im Regelfall als AKW-Betreiber planen können und lässt darauf schließen, dass die
technischen Probleme und Reparaturen größer sind als angenommen.
Anschober setzt eine entsprechende Initiative bei der Kommission und hat diese Forderung bereits bei der Umweltreferentenkonferenz
im Juni in Wien als österreichische Linie durchgesetzt. Auch die von Anschober gegründete "Allianz
der Regionen für einen europaweiten Atomausstieg" wird diese Forderung in den nächsten Monaten intensiv
vorantreiben.
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