LR Schwarz: Setzen als einziges Bundesland bereits seit 2012 Portfolio im Kindergarten flächendeckend
um
St. Pölten (nlk) - Familienministerin Dr. Sophie Karmasin hat für die kommenden Tage die Präsentation
eines Bildungskompasses in Form von Portfolio für alle Kindergartenkinder angekündigt. Dazu stellt Bildungs-
und Familien-Landesrätin Mag. Barbara Schwarz fest:
„Niederösterreich ist das einzige Bundesland, das bereits seit 2012 Portfolio als Instrument zur Begleitung
und Dokumentation der individuellen Entwicklungs- und Lernprozesse der Kinder im Kindergarten flächendeckend
in allen Kindergärten anbietet. Der Bildungskompass wird sich natürlich auch inhaltlich an dem in Niederösterreich
angewandten Portfoliokonzept orientieren, wie es in Niederösterreich in den mehr als 1.050 NÖ Landeskindergärten
umgesetzt wird. Ziel des Portfolios ist, die Einzigartigkeit jedes Kindes zu fördern, die Kinder in ihren
individuellen Kompetenzen zu stärken und sie so zu Selbstständigkeit, Eigenverantwortung und Lösungsorientierung
anzuregen.“
Das NÖ Kindergarten-Portfolio besteht aus der Mappe zum Entwicklungsportfolio, in dem die Kinder gemeinsam
mit den Pädagoginnen ihre Entwicklungsprozesse, Kompetenzen, Stärken, Interessen und Begabungen durch
persönliche Arbeiten, Fotos, Kommentare des Kindes dokumentieren und der Mappe zum Übergangsportfolio
als eine der vielen Maßnahmen im letzten verpflichtenden Kindergartenjahr.
„In unserem Bundesland wird beispielsweise im letzten Kindergartenjahr in jedem Kindergarten gemeinsam mit jedem
Kind eine Übergangsportfolio-Mappe erstellt, wo Kinder gemeinsam mit ihren Kindergartenpädagoginnen und
–pädagogen sowie Familienangehörigen persönliche Eindrücke zu den Fragen ‚Wer bin ich, was
kann und weiß ich und wie habe ich es gelernt?‘ festhalten und auch über ihre Vorstellungen zum Lernen
und zur Schule reflektieren. Eltern können diese Mappe freiwillig der Volksschule für einen verbesserten
Informationstransfer zu Beginn der Schule zur Verfügung stellen. Das Übergangsportfolio kann dazu beitragen,
dass Lehrerinnen und Lehrer individuelle Interessen, Bedürfnisse, Begabungen der Kinder im Unterricht berücksichtigen
können“, so Schwarz.
„Niederösterreich nimmt mit dieser flächendeckenden Form des Schnittstellenmanagements österreichweit
eine Vorreiterrolle ein. Wir setzen damit schon seit mehreren Jahren um, was sich die Regierung im Rahmen der Bildungsreform
zum Ziel gesetzt hat: eine Erleichterung des Übergangs vom Kindergarten in die Schule und eine Abkehr vom
Defizitdenken, hin zur Stärkenförderung bei jedem einzelnen Kind. Im Rahmen einer einzigartigen Studie
wurden nach Einführung des Portfoliokonzepts in Niederösterreich 1.400 Portfoliobeiträge aus 30
Portfoliomappen analysiert. Dabei wurde untersucht, welche Themen Kindern wichtig sind und wie sich darin die Individualität
jedes Kindes ablesen lässt. Die Ergebnisse dieser Studie sind in dem Buch ‚Schau was ich schon kann!‘ nachzulesen“,
so Schwarz abschließend.
|