Open Innovation Strategie soll Österreich
 fit für globalen Wettbewerb machen

 

erstellt am
03. 08. 16
11:00 MEZ

Bundesregierung berichtet über Öffnung und Erweiterung des Innovationssystems
Wien (pk) - Österreich ist weltweit eines der ersten Länder, das eine nationale Open Innovation Strategie erarbeitet hat, die darauf ausgerichtet ist, über die Grenzen der Disziplinen, Branchen und Institutionen Innovationsmodelle zu entwickeln und dabei vor allem die Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung und Zivilgesellschaft zu forcieren. In einem nun dem Parlament vorliegenden Bericht der Bundesregierung (III-292 d.B.) unterstreichen Staatssekretär Harald Mahrer und Bundesminister Jörg Leichtfried die Bedeutung der Innovationskraft eines Landes gerade in Zeiten zunehmender globaler Herausforderungen und rufen dazu auf, abseits der gewohnten Pfade nach neuen Lösungen Ausschau zu halten. In diesem Sinn versteht sich die Open Innovation Strategie als Ansatz zur Öffnung, Erweiterung und Weiterentwicklung des heimischen Innovationssystems mit dem Ziel, Effizienz, Output-Orientierung und die digitale Fitness der InnovationsakteurInnen zu stärken.

Zusätzliches Innovationspotenzial durch Einbeziehung der Zivilgesellschaft
Digitalisierung, Globalisierung und die damit verbundenen Dynamiken und Umbrüche in Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft stellen insbesondere kleine, wissensintensive Volkswirtschaften vor große Herausforderungen, schickt der Bericht voraus. Länder und Regionen, die im globalen Innovationswettbewerb vorne mitspielen wollen, müssen nicht nur lernen, sich in virtuell wie real stark vernetzten, divers zusammengesetzten und ständig in Bewegung befindlichen Innovationsumgebungen zu bewegen, sondern sie müssen sie auch aktiv gestalten, heißt es dazu programmatisch. Die Open Innovation Strategie der Bundesregierung hat ausgehend von dieser Erkenntnis nicht nur die Wirtschaft erfasst – von etablierten Unternehmen bis zu Start-ups. Vielmehr wurde auch die Notwendigkeit einer zielgerichteten Öffnung von Wissens- und Innovationsprozessen in Wissenschaft, Zivilgesellschaft sowie Politik und öffentlicher Verwaltung berücksichtigt, wobei die Strategie auch auf die Zusammenarbeit unterschiedlichster Stakeholder – BürgerInnen, User Crowds, Vereine, Non-Profits, Kreativwirtschaft sowie Kunst- und Kulturorganisationen – setzt. Die Einbindung neuer zivilgesellschaftlicher AkteurInnen bringt neue, wertvolle Lösungsideen und ist somit ein logischer Schritt, mit dem die Innovationsfähigkeit des Systems erhöht und das immanente Risiko des Scheiterns reduziert werden kann, fasst der Bericht den der Strategie zugrunde liegenden Befund zusammen.

Open Innovation bereits ab dem Kindergarten
Als eines der zentralen Handlungsfelder spricht der Bericht den Kulturwandel an, zumal das Teilen von Innovationswissen und anderen Ressourcen sowie die Zusammenarbeit über Branchen-, Disziplinen- und Organisationsgrenzen hinaus in der bestehenden Kultur nur wenig verankert sei. Das dafür notwendige Mindset könnte in regional verteilten offenen Innovations- und Experimentierräumen gebildet und erprobt werden, die für unterschiedliche Bevölkerungsgruppen und ihre Innovationsaktivitäten frei zugänglich sind. Als wesentlich wird dabei auch angesehen, Open Innovation-Prinzipien bereits in Kindergärten und Schulen zu verankern und gleichzeitig für Erwachsene Trainings und Kurse anzubieten, in denen spezifische Open Innovation-Kompetenzen und Methodenwissen vermittelt werden.

Neue Zugänge für Innovationspartnerschaften
Gefragt sind aber auch neue, intelligente Zugänge, um die Vernetzungs- und Kooperationsfähigkeiten zu erhöhen. Die Vorschläge reichen dabei von einer Basisinfrastruktur, die neue Innovationspartnerschaften – dies auch mit unüblichen PartnerInnen – ermöglicht, bis zur Schaffung einer entsprechenden intensiv betreuten Plattform zur Anwendung von Open Innovation-Methoden für die Lösung gesellschaftlicher Probleme. Für Klein- und Mittelbeitriebe wird ein systematischer Zugang zu Open-Innovation-Methoden und –Angeboten jedenfalls als unumgänglich eingeschätzt.

Öffnung von Innovationssystemen braucht rechtliche Rahmenbedingungen
Was die Ressourcen- und Rahmenbedingungen betrifft, weist der Bericht auf die Bedeutung des Umgangs mit geistigem Eigentum im Zusammenhang mit Open Innovation hin. So gehe es insbesondere darum, das Bewusstsein und Wissen über das breite Spektrum an Offenlegungs-, Schutz- und Verwertungsstrategien zu erhöhen. Bei öffentlichen Forschungsprojekten sollten in stärkerem Maß als bisher Open Access- und Open Data-Strategien angewendet werden, um den Wissenstransfer zu intensivieren und Verwertungschancen zu erhöhen. Voranzutreiben sei auch die Entwicklung von fairen Sharing- und Abgeltungsmodellen für Crowdwork.

Österreich muss Frontrunner werden
Österreich hat nach Einschätzung des Berichts gute Chancen, durch eine aktive Open Innovation-Politik und die zügige Umsetzung der Open Innovation-Strategie ein internationales Vorbild für die Gestaltung und Steuerung offener Innovationssysteme im digitalen Zeitalter zu werden und eine hohe Reputation als dynamischer, offener Forschungs- und Innovationsstandort zu erlangen. Im internationalen Vergleich stehe die Öffnung von Innovationssystemen erst am Anfang. Österreichs Ziel müsse es daher sein, hier Frontrunner zu werden

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.parlament.gv.at

 

 

 

 

 

zurück

 

 

 

 

Kennen Sie schon unser kostenloses Monatsmagazin "Österreich Journal" in vier pdf-Formaten? Die Auswahl finden Sie unter http://www.oesterreichjournal.at