Konjunktur und veränderte Urlaubspräferenzen sorgen für mehr Kraftstoffverbrauch
Wien (ikp) - Die halbjährliche Verbrauchseinschätzung des Mineralölmarktes durch den Fachverband
der Mineralölindustrie (FVMI) zeigt eine stabile bis leicht steigende Entwicklung. Der Benzinverbrauch bleibt
gegenüber dem Vorjahr unverändert, bei Dieselkraftstoff wird der Aufwärtstrend von 2015 fortgesetzt.
Der Verbrauch von Flugturbinentreibstoff, Heizöl Extraleicht und Bitumen steigt ebenfalls kontinuierlich.
Ein Verbrauchsrückgang wird lediglich bei Heizöl Leicht registriert.
Im ersten Halbjahr 2016 betrug der Kraftstoffverbrauch (Benzin und Diesel) insgesamt etwas über 3,9 Millionen
Tonnen oder umgerechnet 4,75 Milliarden Liter. Dies bedeutet einen Anstieg von 2,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Der voraussichtlich gleichbleibende Benzinverbrauch von einer Milliarde Liter steht einem Anstieg des Dieselverbrauchs
um 3,2 Prozent auf etwa 3,75 Milliarden Liter gegenüber. Die Steigerung des Kraftstoffverbrauchs spiegelt
sich auch in aktuellen ASFINAG-Zahlen wider. So zeigten die Maut-Zählstellen im Mai kräftige Anstiege
gegenüber dem Vorjahr, zurückzuführen auf eine leichte Verbesserung der Wirtschaftssituation und
auf den damit verbundenen höheren Transitverkehr.
„Wir erklären uns die aktuelle Entwicklung beim Kraftstoffverbrauch vor allem durch eine relativ stabile Konjunktur
sowie durch Änderungen in den Urlaubspräferenzen. Der Europa-Urlaub mit dem Auto gewinnt gegenüber
anderen Reisegewohnheiten wieder an Bedeutung“, erläutert Dr. Christoph Capek, Geschäftsführer des
Fachverbands der Mineralölindustrie (FVMI). „Der über die letzten Jahre kontinuierlich sinkende und derzeit
eher stabile Benzinverbrauch ist vor dem Hintergrund der gleichzeitig steigenden PKW-Zahlen bemerkenswert. Es zeigt
sich, dass die energiesparende Motorentechnik der in Österreich zugelassenen Personenkraftwagen die aktuelle
Verbrauchsentwicklung in Grenzen hält“, fügt Capek hinzu.
Auch der Flugturbinentreibstoff stieg im ersten Halbjahr um 12 Prozent auf 369.000 Tonnen an. Den Zuwachs bei Heizöl
Extraleicht von 8,6 Prozent auf 654.000 Tonnen oder 770 Millionen Liter erklärt sich Capek „durch seit Monaten
konstant niedrige Preise, die die Österreicher zu vorsorglichen Einlagerungen motivieren“.
Absatz großteils über öffentlich zugängliche Tankstellen
Unverändert werden rund 57 Prozent des Dieselkraftstoffes über die 2.640 öffentlich zugänglichen
Tankstellen verkauft. 43 Prozent der Dieselmenge werden im Commercial-Geschäft an Großkunden, wie z.B.
an die Transport-, Bau- und Landwirtschaft oder an die öffentliche Hand, geliefert. Beim Benzin hingegen werden
nahezu 100 Prozent über den Tankstellenmarkt an die Kunden abgegeben.
Über den FVMI
Der Fachverband der Mineralölindustrie (FVMI) ist eine bundesweite Fachorganisation im Bereich der Wirtschaftskammer
Österreich und als gesetzliche Interessenvertretung Bindeglied zwischen Wirtschaft und Öffentlichkeit.
Mitglieder sind österreichische Unternehmen, die Rohöl aufsuchen und fördern (upstream), in Pipelines
transportieren (midstream) und in eigenen oder konzernverbundenen Raffinerien verarbeiten sowie Mineralölprodukte
vertreiben (downstream).
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