Wurzelarena in Wien Donaustadt bringt Licht in die unterirdische Welt der Pflanzen
Wien (rk) - Beim Gedanken an eine mächtige Eiche oder an knackiges Gemüse aus dem Garten, vergisst
man gerne, dass Pflanzen auch aus einem komplexen System von Wurzeln bestehen, die sie im Boden verankern und mit
lebensnotwendigen Nährstoffen und Wasser versorgen. Um das Pflanzenorgan Wurzel sowie den umgebenden Boden
als Lebensgrundlage unserer Ernährung bewusst zu machen, wurden im Rahmen des Projekts „Natur-Kulinarium“
an drei ausgewählten Standorten in Wien, Pöllau/Stmk. und Szombathely/Ungarn Wurzelschaustationen angelegt,
in denen Wurzeln im Boden hinter Glasscheiben besichtigt werden können.
Die größte dieser Stationen, die sogenannte Wurzelarena, wurde am Gelände der Bio Forschung Austria
in Wien in Zusammenarbeit mit der MA 49 Forstamt und Landwirtschaftsbetrieb der Stadt Wien errichtet. Entlang einer
3 Meter breiten und 2,5 Meter tiefen Glasscheibe kann hier das Wurzelsystem von verschiedenen Pflanzen im Laufe
ihrer Lebenszeit studiert werden.
So wurde beispielsweise ein junger Nussbaum als keimender Sämling gepflanzt und kann nun dabei beobachtet
werden, wie er wächst und gedeiht – Ober- und Unterirdisch. Während die benachbarten einjährigen
Kulturpflanzen Spinat, Mais und Rote Rübe es in rund vier bis sechs Monaten geschafft haben, ihre Wurzeln
bis in zwei Meter Tiefe zu strecken, hat der Nussbaum für dieselbe Tiefe 2 Jahre gebraucht. Die Nussbaumwurzeln
sind allerdings auch entsprechend kräftiger. Heuer, im Jahr der Schmetterlingsblütler (lat. Leguminosen),
kann außerdem eine Auswahl an Vertretern dieser Pflanzenfamilie wie Wintererbse, Ackerbohne und Hornklee
unterirdisch bestaunt werden.
Führungen für interessierte Besuchergruppen können nach Vereinbarung durchgeführt werden.
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