LH Niessl: „Wir wollen Vereine informieren, aufklären und weiterbilden“
Eisenstadt (blms) - Die im Vorjahr im Burgenland gestartete Vereinsoffensive geht in die nächste Phase.
Im September startet der zweite Durchgang des Lehrgangs „Zertifizierter Vereinsfunktionär“, ebenfalls im Herbst
werden flächendeckend in allen Landesteilen im Burgenland Vereinsworkshops abgehalten, und eine bereits eingerichtete
Info-Hotline soll Vereinen Hilfestellung auch bei individuellen Problemen geboten werden. „Wir wollen die Vereinsoffensive
intensiv weiterführen und die Vereine informieren, aufklären und sie bei allen Problemen unterstützen“,
erklärte Landeshauptmann Hans Niessl am 19.08. beim gemeinsamen Pressegespräch mit Vereinsrechtsexperte
RA Mag. Wolfgang Rebernig.
Rund 4.900 Vereine gibt es im Burgenland, allein im Sportbereich sind es fast 1.500. In der jüngsten Vergangenheit
hätten vor allem die Registrierkassenpflicht und nicht zuletzt viele Anzeigen wegen Vereinsfesten zu großer
Verunsicherung geführt. Das Land habe deshalb im Vorjahr eine Informationsoffensive gestartet. „Mir ist es
wichtig, einen externen Begleiter bei dieser Vereinsoffensive zu haben, weil die Gesetze, Vorschriften und Auflagen
sehr komplex sind. Mit Mag. Rebernig konnten wir einen absoluten Topfachmann gewinnen, der die Vereine über
die neuesten gesetzlichen Vorschriften informiert“, so Niessl.
„Weniger Bürokratie, weniger Kosten, weniger Zeitaufwand“
Einen wichtigen Schritt habe der Landtag im Frühjahr mit der Änderung des Veranstaltungsgesetzes
im Frühjahr gesetzt, das jetzt eine vereinfachte Genehmigung von Vereinsfesten mit weniger als 500 Besuchern
vorsieht. „Weniger Bürokratie, weniger Kosten, weniger Zeitaufwand“ fasst Niessl das Ergebnis zusammen. Eine
wesentliche Erleichterung habe auch eine Novelle des Nationalrates gebracht, wonach Vereinsfeste, die weniger als
72 Stunden dauern, von der Registrierkassenpflicht ausgenommen und steuerlich begünstigt sind. Vereinskantinen
mit weniger als 52 Tagen Betrieb im Jahr sind ebenfalls von der Registrierkassenpflicht ausgenommen. „Es hat sich
ausgezahlt, dass wir uns dafür eingesetzt haben, dass es zu diesen vereinsfreundlichen Regelungen kommt“,
zeigt sich Niessl zufrieden.
„Pionierarbeit in Österreich“ mit Lehrgang „Zertifizierter Vereinsfunktionär“
Die Vereinsoffensive soll nun im Herbst intensiv weitergeführt werden. Der österreichweit einzigartige
Lehrgang „Zertifizierter Vereinsfunktionär“ startet im September in den zweiten Durchgang. Veranstaltungsgesetz
und Gewerbeordnung stehen dabei insbesondere auf dem Lehrplan. 30 TeilnehmerInnen haben den ersten Lehrgang im
Frühjahr besucht, 18 haben im April die Prüfung abgelegt. „Mit dem Lehrgang ‚Zertifizierter Vereinsfunktionär‘
haben wir in Österreich Pionierarbeit geleistet“, ist Niessl stolz auf das Projekt, das gemeinsam mit der
Akademie Burgenland durchgeführt wird. Das Land übernimmt die Hälfte der Kosten.
Information über gesetzliche Vorschriften vor Ort bei Vereinsworkshops
Im Nord, Mittel- und Südburgenland werden im Herbst Vereinsworkshops durchgeführt. Vereinsrechtsexperte
Rebernig wird vor Ort über die aktuellen gesetzlichen Vorschriften und mögliche Änderungen informieren
und für Auskünfte zur Verfügung stehen. Weitere Experten sollen für die Workshops noch gewonnen
werden, kündigt Niessl an. Die Einbindung anderer Experten, etwa von der Gebietskrankenkasse, zu Gesprächen
und zum Austausch habe sich schon in der Vergangenheit als vorteilhaft erwiesen.
Telefonhotline bereits eingerichtet
Die angekündigte Informationshotline wurde bereits eingerichtet. Mag. Rebernig gibt dort – „fast rund
um die Uhr“ - Vereinsfunktionären kompetent Auskunft zu allgemeinen rechtlichen Fragen und geht auch auf individuelle
Fragen und Probleme ein.
Kontakt: 02612/42162 oder auch via Email: rebernig@alright.at.
Informationsschreiben an alle Vereine Ende August
Rebernig kündigt für Ende August ein Vorab-Informationsschreiben an alle Vereine im Burgenland an,
in dem er über die Änderungen im Veranstaltungsgesetz informieren will. Eines könne bereits jetzt
festgestellt werden: Es gebe so gut wie keine Anzeigen mehr im Zusammenhang mit Vereinsfesten – ein Zeichen, dass
die Initiativen und die Aufklärung im Rahmen der Vereinsoffensive bereits greifen.
„Wir wollen mit der Vereinsoffensive erreichen, dass alle Vereine – die kleinen ebenso wie die großen
– wissen, was sie zu tun haben, und dass es künftig zu gar keinen Anzeigen und Strafen mehr kommt“, wünscht
sich Niessl.
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