"Prophescene 2160" von Andreas Ohrenschall startet am Freitag, 19. August
Salzburg (lk) - Anlässlich der 200-jährigen Zugehörigkeit Salzburgs zu Österreich wurde
die freie Salzburger Kulturszene eingeladen, sich mit "Salzburg Utopien" auseinanderzusetzen. "Prophescene
2160" ist eines von sieben ausgewählten Projekten. Der Künstler Andreas Ohrenschall startet sein
mehrteiliges Projekt mit der Performance "Steinzieher" am Freitag, 19. August, um 11.30 Uhr beim Makartsteg
in Salzburg. Weitere Termine sind dann am 26. August (14.00 Uhr, Residenzbrunnen: "Prophetenwaschung"),
1. Oktober (17.00 Uhr, Altstadt: "Prophecy Slam") sowie am 24. November (19.30 Uhr, Kollegienkirche:
Abschlussperformance).
Zum Ablauf der rund eineinhalbstündigen Performance "Steinzieher": Beim Makartsteg (rechtes Flussufer)
entnimmt Ohrenschall der Salzach einige Steine, trocknet und beschriftet sie mit dem Tagesdatum und der Uhrzeit.
Er legt die Steine in eine Kiste, mit Seilen zieht er diese dann über den Steg durch die Altstadt zum Mozartsteg
und übergibt diese wieder dem Fluss. Dabei wird er über ein durch die Begleiter gehaltenes Megaphon einen
Text sprechen, der die metaphorischen Parameter der Aktion enthüllt. In der Altstadt werden die Mitspieler
Passanten befragen, wohin ihn die jeweils nächsten 20 Meter führen werden oder sollen. Der Künstler
entscheidet dann, ob er der Vorgabe entspricht oder nicht. Die Begründung wird dann kurz improvisiert. So
entsteht ein Zickzackkurs zum Zielort.
Der Künstler beschreibt sein Projekt folgendermaßen: Diese Auftaktperformance zum kollektiven Projekt
zeigt eine poetische Reflexion über das Thema "Zeit und Ding" sowie über die mit Zukunfts-
und Handlungsprozessen verbundenen Größen wie Vorahnung, Vorherbestimmung, Entscheidung etc. Die Steine
sind eine naturgemäße Einheit von Zeit und Objekt: Der Fluss hat sie gemächlich an ihren Ort gebracht.
Nun werden sie herausgezogen und durch das Schleppen in der Altstadt gegen die Strömung in den menschlichen
Kultur-Handlungs-Raum gehoben. Zugleich sollen absolute Identifikationen von Begriffen, Symbolen sowie nicht hinterfragte
Bedeutungsräume angesprochen werden und eben die Möglichkeit, diese durch "Prophescene 2160"
zu durchbrechen. Das Projekt soll die Salzburgerinnen und Salzburger motivieren, das alles durch die Geste der
persönlichen Weissagung neu in den Tagesklang einzubetten.
Prophezeiungen der Salzburgerinnen und Salzburger werden gesammelt
Andreas Ohrenschall ruft mit seinem Projekt "Prosphescene 2160" alle Salzburgerinnen und Salzburger auf,
ihre Prophezeiungen für 2023 und 2160 zu formulieren und online zu stellen. Alle Texte, Bilder, Videos und
Kommentare werden ab sofort auf Facebook unter "Prophescene 2160" oder auf der Homepage gesammelt.
"Wenn wir Salzburgerinnen und Salzburger an die ferne und die nahe Zukunft denken, welche Visionen entstehen
in uns? Unsere tiefste Intuition ist gefragt. Wir werden zu Prophetinnen und Propheten, wir werden zum Kunstwerk
der Zukunft", so Ohrenschall.
Salzburg 20.16 und das Kulturressort des Landes hatten gemeinsam zu dieser Ausschreibung für die freie Salzburger
Kulturszene eingeladen. Über das Förderprogramm "Wahre Landschaft" sowie "Salzburg 20.16"
konnten Projekte zu zwei Themen eingereicht werden: "An Grenzen gehen" und "Salzburg Utopie".
Die sieben prämierten Projekte der "Salzburg Utopie" wurden von einer Fachjury ausgewählt und
erhalten insgesamt rund 90.000 Euro an Förderung aus dem Budget der Salzburg 20.16
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