AKW Paks – Ungarn muss Weg der atomaren
 Stromerzeugung endlich verlassen

 

erstellt am
17. 08. 16
11:00 MEZ

Wien und Burgenland - Gemeinsame Länderstellungnahme fordert Ungarn zum Austritt aus der Atomkraft auf!
Eisenstadt/Wien (blms/rk) - 180 Kilometer Luftlinie trennen das Burgenland vom AKW Paks. Das Kraftwerk ist fast 40 Jahre alt, nun sollen neue Reaktoren hinzukommen. Im Zuge des grenzüberschreitenden UVP-Verfahrens hat die ungarische Regierung nun neue Unterlagen vorgelegt. Bis zum 19. August kann dazu im Rahmen des UVP-Verfahrens Stellung genommen werden. Konkret ist der Bau von zwei neuen Kernreaktoren, russischer Bauart, mit einer Kapazität von jeweils 1.200 Megawatt elektrischer Leistung geplant. Baubeginn soll in zwei Jahren sein, in Betrieb gehen sollen die Meiler bereits im Jahr 2025 bzw. 2026 – wesentlich früher als ursprünglich geplant. Für die beiden Umweltlandesrätinnen Ulli Sima (Wien) und Astrid Eisenkopf (Burgenland) gibt es zum ungarischen AKW-Ausbau ein klares „Nein“.

Uraltreaktoren und neue Reaktoren parallel am Netz – Umweltauswirkungen nicht dargelegt
Laut den aktuellen Unterlagen sollen die neuen Reaktorblöcke bereits 2025 bzw. 2026, früher als ursprünglich vorgesehen, in Betrieb genommen werden. Durch diesen Umstand verlängert sich die Periode des parallelen Betriebs mit den bestehenden Reaktoren (Paks 1-4) wesentlich, mit beträchtlichen Auswirkungen auf Natur und Umwelt. Da nunmehr der gleichzeitige Betrieb der Reaktoren mit einer thermischen Leistung von rund 12.500 MW zumindest bis zum Jahr 2032 – also für mindestens 6 Jahre – geplant ist, müssen die daraus resultierenden Einflüsse auf die Umwelt umfassend betrachtet werden.

Wien und Burgenland erste "Opfer" bei AKW-Unfall
„Da geht es vor allem um die riesige Abwärmemenge, die über die Donau abgeführt werden soll, eine enorme Gefahr für das Gleichgewicht des Flusses. Wir brauchen hier eine umfassende Gesamtbetrachtung der möglichen Umweltauswirkungen. „Bei einem Unfall wäre nicht nur Ungarn, sondern aufgrund der geografischen Lage vor allem Wien und Burgenland durch negative Auswirkungen von etwaigen schweren Unfällen in Verbindung mit ungünstigen Wetterlagen massiv beeinträchtigt“, so die beiden Landesrätinnen in ihrer Stellungnahme.

Frage der atomaren Endlagerung noch immer nicht geklärt
Neben der atomaren Bedrohung ist zudem das Problem des radioaktiven Abfalls und des abgebrannten Kernbrennstoffes noch immer nicht genügend dargelegt. Auch gibt es keine Verpflichtung zur finanziellen Schadensvorsorge. „Die aktuell zu beurteilenden Projektunterlagen sind wie auch, die in der Vergangenheit vorgelegten Unterlagen, völlig inakzaptabel, einer Verdoppelung der atomaren Gefahr kann nicht akzeptiert werden. „Fakt ist Kernenergie ist nicht wirtschaftlich und schon gar nicht geeignet um Umweltziele zu erreichen. Daher muss dieses Projekt ganz klar abgelehnt werden. Die technischen und rechtlichen Rahmenmöglichkeiten für einen Ausbau der erneuerbaren Energie sind da. Diese müssen nur genutzt werden. Wir werden uns mit aller Vehemenz dafür einsetzen, dass es eine Renaissance der Atomkraft in unserem Nachbarland verhindert wird“, so Sima und Eisenkopf abschließend.

 

 

 

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