Nationalratspräsidentin Bures: Der Zugang zum Haus der Demokratie muss für alle Menschen
möglich sein. Umfassende Adaptierungen geplant
Wien (pk) - Das Parlamentsgebäude wird zwischen 2017 und 2020 generalsaniert und soll danach größtenteils
barrierefrei sein. "Die weitere Öffnung des Hauses ist ein wesentlicher Schwerpunkt des Sanierungsprojekts
und der Zugang zum Haus der Demokratie muss für alle Menschen möglich sein", sagt Nationalratspräsidentin
Doris Bures.
Barrierefrei auf allen Ebenen
Der freigegebene Entwurf des Generalplaners sieht vor, das Haus auf allen Ebenen barrierefrei zugänglich zu
machen. Sämtliche Liftanlagen werden barrierefrei ausgestaltet sein, ebenso 37 WC-Anlagen. Zusätzlich
werden 6 Hebeplattformen und 5 Treppenlifte installiert.
In den Sitzungssälen, Ausschusslokalen, Veranstaltungssräumen wie auf den BesucherInnengalerien werden
fünf Prozent der Plätze barrierefrei erreichbar sein. Derzeit sind im Plenarsaal des Nationalrats Abgeordnete
im Rollstuhl in die letzte Reihe verbannt – künftig werden barrierefreie Plätze von der ersten bis zur
letzten Reihe im Halbrund verteilt sein. Auch Bereiche, die öffentlich und für externe NutzerInnen (z.B.
JournalistInnen) zugänglich sind, werden barrierefrei ausgestaltet.
Induktive Höranlagen und taktiles Leitsystem
Für Hörbeeinträchtigte werden induktive Höranlagen zur Verfügung gestellt. Diese schicken
Sprach- und Musiksignale drahtlos direkt zu einem Hörgerät oder einem Cochlea-Implantat (CI). Dadurch
wird ein weitgehend störungsfreies Hören ermöglicht.
An neuralgischen Knotenpunkten wird das Zwei-Sinne-Prinzip angewandt: Es wird eine optische sowie eine akustisch
oder taktile Orientierungshilfe eingerichtet. Bodenmarkierungen werden Blinden und stark sehbeeinträchtigten
Personen Orientierungshilfe bieten. Überdies wird sich eine Beschilderung in erhabenen Buchstaben wie in Brailleschrift
(Blindenschrift) als Angebot an Sehbeeinträchtigte durch das gesamte Haus ziehen.
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